Kapitel 12

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Es ist dunkel. Und klein. Vielleicht auch zu klein. Kein Zufluchtsort. Kein Platz, um sich zu verstecken. Keine Fenster. Nur eine Tür. Verschlossen. Direkt gegenüber der Tür ist eine Matratze. Sie ist groß und weiß. Naja.. sie war weiß. Früher, als sie noch frisch gekauft war. Sie war so schön weiß, strahlend weiß. Früher.. Jetzt ist sie nicht mehr weiß. Ihre besten Tage hat sie hinter sich. Gelbe Flecken zieren sie und ziemlich große rote Flecken, einige frischer, andere älter. Wunderschön, das war einmal. Versifft trifft es schon eher. Abgenutzt von den etlichen Frauen, die dazu gezwungen waren, sie zu benutzen. Abgenutzt von etlichen Frauen, die nicht anders konnten, als sie zu zerstören. Abgenutzt von etlichen Frauen, die ihr Blut darauf vergossen. Abgenutzt von etlichen Frauen, die ihr Leben auf ihr gelassen haben. Für eine Woche war dieser kleine Raum, diese Kammer leer gewesen. Es war die längste Zeit in der sie leer stand. Doch jetzt, was passiert jetzt? 
Die Tür wird schlagartig aufgerissen, sie schlägt mit voller Wucht gegen die Wand. Ein Mann, dunkelblonde Haare, groß, Anfang 40, trägt eine schlafende Frau in die Kammer. Doch schläft sie wirklich nur? Langsam, als würde er jeden Schritt genießen, läuft er in die Kammer. Aber was genießt er? Mit zwei Schritten steht er vor der abgenutzten, versifften, großen Matratze. Sachte, fast liebevoll legt er die Frau auf sie. Und lässt die Handschelle um ihr Handgelenk einrasten. Wenn sie wöllte, könnte sie ihr Handgelenk nicht einmal drehen. Die Handschellen sind an stabilen Eisenstangen festgemacht. Die Frau öffnet ihre Augen immer noch nicht. Ist sie schon tot oder nur stark betäubt? 

Auch Stunden später, sie ist immer noch nicht aufgewacht. Er sitzt immer noch vor ihr. Wartet. Wartet, bis sie ihre Augen öffnet. Wartet, bis er sie sehen kann, ihre Augen. Wartet, bis sie schreien wird. Wartet, bis er ihre Stimme wieder hören wird. Wartet, bis er die Angst und Reue in ihren Taten, Bewegungen und Worten hören, sehen und fühlen kann. Doch da.. ihre Lider beginnen zu zucken. Sie wacht auf....

Derek's POV

Nein. Das darf nicht wahr sein. Das stimmt nicht, das kann nicht stimmen! Sowas hätte sie mir gesagt, sie hätte.... 

Flashback #1

"Du kannst mir nicht sagen, dass du ewig Single warst!", lachte ich, doch als ich ihren Blick sah, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Da war diese Angst, diese Leere. "Ist.. ist alles okay?",fragte ich besorgt. Sie schmiss die Decke zur Seite, unter der wir zusammen lagen und stand auf. Sie rannte fast in die Küche. Nur wenige Minuten später hörte ich den Wasserhahn. "Was hat er gemacht?" Ich konnte die aufkommende Wut in meiner Stimme nicht unterdrücken. Sie starrte mich nur an, doch ich starrte zurück, ließ nicht locker. "Nichts. Er hat nichts gemacht, es hat einfach nicht gepasst."  Sie lächelte, aber es wirkte nicht echt. "Arizona, du weißt, dass du.." "Das tue ich doch gerade. Ich sage dir, dass es einfach nicht gepasst hat! Wir waren nichts. Das hätten wir nie werden können. Er war Perfektionist, du weißt wie tollpatschig ich bin. Das war ein Grund!" 

Flashback #1 Ende

Flashback #2

"Wartet mal einen Moment. Was wenn Melisa und ..Arizona.. gar keine Verbindung zu einander haben? Sich nicht einmal begegnet sind?", rief Spencer plötzlich in den Raum. "Wie meinst du das?", fragte Arizona. "Es gibt Psychopathen, die nicht mit ihren Morden eine Geschichte erzählen, sondern mit den Menschen, die sie ermorden. Das heißt, sie morden nicht, weil sie eine Verbindung zueinander haben, sondern weil sie eine Verbindung zu seinem Leben sind." 

Flashback #2 Ende

Jeder starrte mich an, als mein Kopf nach oben flog und ich rief: "Wir müssen uns beeilen. Wenn er die ganze Zeit nur hinter ihr her war, wird er sie nicht lange leben lassen!" "Das, oder...", fing JJ an und schluckte kurz einmal. Nein. Bitte, sag es einfach nicht. "Er wird sie wieder zu seinem Besitz machen und sich bei ihr sehr viel Zeit lassen." Scharf atmete ich ein. "Und wo fangen wir an?", fragte ich und war erstaunt über mich selbst, wie sehr ich mich wirklich im Griff hatte. "Wir werden Arizona's gesamte Vergangenheit umkrempeln. Jedes noch so kleine Detail." Penelope nickte kurz und versuchte sich heimlich eine Träne wegzuwischen, während sie aufstand und in ihr Arbeitszimmer ging. Ich folgte ihr und hörte nur von weiter Ferne, wie die anderen zu ihren Arbeiten eingeteilt wurden. 


The new Partner| Criminal Minds Derek Morgan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt