Kapitel 17

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JJ's POV

Zielsicher ging ich mit der Akte unter meinem Arm in den Befragungsraum. Ich wusste, dass jeder, auch Derek, in dem Nebenraum war und mir gerade zusah. Normalerweise fühlte ich mich dadurch immer sicher, aber heute.. machte es mich einfach nur noch nervöser. Es war das erste Mal, das ich ohne eine Strategie in eine Befragung ging. "Mr. Moore, sie wissen wieso sie hier sind?", fragte ich ihn, während ich die Akte vor mich auf den Tisch fallen ließ und meine Hände auf ihr verschränkte. Er antwortete mir nicht, sah mich auch nicht an, trotzdem nickte er. Misstrauisch kniff ich meine Augen zusammen und studierte ihn. Unsicher, fast ängstlich knetete er seine Hände. Vermeidete Blickkontakt und biss sich von innen auf die Lippe. Und das konnte nur eines bedeuten.

Wortlos öffnete ich die Akte und schob ihm alle Bilder der Opfer hin, ganz zu letzt ein Bild von Arizona. Er schaute nicht hoch. "Schauen sie sich die Fotos an, Mr. Moore." Keine Reaktion. "Schauen Sie sie an!" Meine Stimme war stärker als ich mich fühlte. Langsam hob er seinen Blick und ich konnte sehen, dass er sofort an Arizona's Bild hängen blieb. "Hören sie.. Ich werde nicht lange um den heißen Brei herum reden, aber ich weiß, dass sie etwas verbergen. Ich weiß, dass sie etwas wissen, sie wissen etwas, was uns helfen kann Arizona zu finden und ich weiß, dass sie es auch wollen. Das wir sie finden. Also helfen sie uns. Wir bieten ihnen Schutz an, falls Justin ihnen gedroht haben sollte und wir werden für ihre Kooperation ein gutes Wort einlegen, aber sagen sie uns einfach alles was sie wissen." "Ich.. ich kann nicht.", flüsterte er leise, starrte jedoch weiter auf Arizona's Bild. "Wenn sie nichts tun, dann wird sie sterben, sie wird es nicht mehr.."

Ich wurde durch einen lauten Knall unterbrochen, der von der Tür kam. Derek stand in der Tür und hatte sie mit so einer Wucht aufgestoßen, dass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand krachte. "Sie wird nicht mehr lange kämpfen können. Sie kennen sie, sie wissen wie sie ist. Sie waren nicht nur Justin's bester Freund, sie waren auch Arizona's Freund!" Das Wort Freund sprach er abfällig aus. "Aber sie sind kein richtiger Freund, sie sind ein Verräter. Sie haben Justin dabei geholfen sie halb zu töten, sie haben ihm dabei geholfen ihr Leben zu einer Hölle zumachen. Und genau deswegen sind sie nichts weiter als ein mieser, kleiner, dreckiger.." "Derek." Hinter Derek war Hotch erschienen, der ihn mit einem Griff an die Schulter zum Schweigen brachte. Derek's Lippen bebten. Er war den Tränen nahe und auch ich wischte mir einzelne Tränen weg. Ich hatte mir Sätze überlegt, die Keith Moore vielleicht zum Sprechen bewegen würden, doch ich musste feststellen, dass ich die gar nicht sagen brauchte. Denn als ich mein Blick von Derek abwandte, sah ich, dass Keith ihn bereits auch ansah. Und mit plötzlich sicherer Stimme sagte er: "Sie wissen nichts. Sie wissen rein gar nichts." Derek hielt seinem Blick stand, konnte aber einzelne Tränen nicht zurück halten. Tränen der Wut und der Verzweiflung. "Sagen sie uns, was wir nicht wissen.", versuchte ich ihn mit ruhiger Stimme zu beeinflussen. "Ich bin ihr Freund, ich bin ihr bester Freund..", presste Keith durch zusammengebissenen Zähnen durch. "Dann verhalten sie sich wie ein Freund und tun sie das Richtige. Helfen sie uns Arizona zu finden." Blitzschnell lag seine Aufmerksamkeit bei mir. Er schien zu überlegen. Biss sich wieder von innen auf die Lippe und starrte mich an. "Es gibt eine Heiligkeit in Tränen. Sie sind nicht das Zeichen von Schwäche, sondern der Kraft. Sie sagen mehr als zehntausend Zungen. Sie sind die Boten des überwältigenden Kummers, der tiefen Reue und...", Jetzt schaute er Derek direkt an und flüsterte weiter: "unaussprechlicher Liebe." Derek wischte sich mit einer schnellen Handbewegung die Tränen weg. Hotch und ich tauschten verwirrte Blicke.

"Das hat sie sich immer gewünscht..", murmelte er. "Unaussprechliche Liebe..." Sein Blick lag immer noch auf Derek, als würde er ihn profilen. Nach einer unerträglichen Stille schaute er wieder zu mir und sagte: "Sie sagen ich stehe unter ihrem Schutz?" Überrascht weiteten sich meine Augen und ich nickte schnell. Nachdenklich nickte er langsam und sein Blick glitt wieder zu seinen Händen, die er wieder knetete. "Gut.. Dann.. sage ich ihnen.. was sie nicht wissen.."

The new Partner| Criminal Minds Derek Morgan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt