1. Kapitel

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Eine Stunde mit Nachfolgen...

Es ist Montagmorgen und die Abschlussklassen der Häuser Gryffindor und Slytherin des Internats Hogwarts sitzen noch müde vom Wochenende und voller Vorfreude (nicht) auf ihren Stühlen. Diese Lustlosigkeit hat nur einen Grund, nämlich Doppelstunde Zaubertränke bei dem gehassten, arroganten und absolut unfreundlichen Zaubertränkeprofessor - Severus Snape.
Jeder der diesen Lehrer im Unterricht hatte, wurde von den anderen Mitschülern bemitleidet. Alle Schüler mit Ausnahme der Slytherins lästerten über ihn. Ob es seine Art war, den Unterricht zu führen oder die Unmengen von Hausaufgaben - keiner mochte ihn.
Doch mochte ihn wirklich keiner, da war sich die 17-jährige Hermine nicht mehr sicher, denn seit einigen Wochen hatte sie angefangen, Gefallen an der zynischen Art ihres Lehrers zu finden. Auch sein Aussehen hatte sich in ihren Augen um einiges verändert. Eigentlich war er doch gar nicht so schlimm wie alle sagten. Eigentlich war er doch ganz nett, abgesehen von seiner Überheblichkeit. Vielleicht mochte dieser Sinneswandel auch nur daran liegen, dass er sich vor wenigen Monaten von seiner Frau getrennt hat. Wahrscheinlich war das auch der Grund seiner ständig schlechten Laune. Er war schlicht und ergreifend untervögelt. Mal sehen was sich daran ändern liess.....
Zurück zum Unterricht:
Angeregt, soweit das an einem Montagmorgen möglich war, unterhielten sich die Schüler mit ihren Sitznachbarn. Hermine, die alleine saß, konnte es kaum erwarten ihren Professor wieder zu sehen. Dieses kribbelige Gefühl im Magen machte sich erneut breit und war kaum auszuhalten.
Mit einem lauten Knall flog die Klassenzimmertür auf, eine groß gewachsene Person mit schulterlangen, strähnig glatten, schwarzen Haaren, einem markanten Gesicht und einem wie üblich schwarzen Hemd, schwarzen Hosen und schwarzem Gehrock rauschte herein. Wer außer ihm konnte so einen Auftritt hinlegen, ohne dass es lächerlich wirkte....
Sofort verstummten die Schüler und standen abrupt auf.
,,Guten Morgen! Setzen! Buch auf Seite 132, Trank brauen, Abgabe in 85 Minuten! Wer früher fertig ist, die Phiole nach vorne bringen und leise auf den Platz setzen. Und wehe ich höre einen Ton! Was steht ihr da noch rum? Ich habe euch doch gesagt, dass ihr euch hinsetzen sollt! Oder brauchen meine verehrten Schüler noch eine extra Einladung," fragte er mit zuckersüßer Stimme und einem zynischen Grinsen auf den Lippen.
Wie schaffte es dieser Mann in nur wenigen Augenblicken eine Klasse derart zu verunsichern und Hermine eine solche Gänsehaut über den Rücken zu jagen?
Nach seiner üblichen Zurechtweisung am Anfang jeder Stunde fügte er, mit einem Unterton in der Stimme, den Hermine noch nie gehört hatte, hinzu: ,,Ach ja, falls einer von euch unfähigen Dummköpfen nicht fertig werden sollte, kann er das gerne heute Abend nach dem Abendessen um 19 Uhr unten in meinem Büro nachholen. Ich bin mir sicher wir werden wie immer sehr viel Spaß haben,"
Gleich darauf fingen alle Schüler fleißig an zu arbeiten. Nach einer Weile erwischte sich Hermine dabei, wie sie ihren Professor anstarrte. Mit einem erschrockenen Blick auf ihren Kessel widmete sie sich wieder ihren Aufgaben, wobei sie feststellen musste, dass ihre Zutaten immer noch fein säuberlich neben ihrem mit heißem Wasser gefüllten Kessel lagen und sie nur noch eine Viertelstunde Zeit hatte. Kaum hatte sie sich wieder ihren Aufgaben zu gewandt, fühlte sie einen heißen Atem in ihrem Nacken, der bis zu ihrem Ohr hoch strich. An ihrem Ohr angekommen, flüsterte eine tiefe Baritonstimme: ,,Miss Granger, so unkonzentriert heute, was ist denn bloß los mit ihnen, sonst sind sie schon nach 60 Minuten fertig. Ich glaube, sie sollten sich lieber auf ihre Arbeit konzentieren, anstatt mich anzustarren. Ich fürchte, sie müssen sich heute Abend bei mir zum Nachsitzen einfinden. Dass ihnen das einmal passiert, hätte ich nie gedacht."
Als es klingelte stand Hermine Granger mit weichen Knien auf und trat benommen aus dem Klassenraum. Ihre drei Freunde Harry, Ron und Ginny stürmten auf sie zu und löcherten sie mit Fragen, weswegen sie den Trank nicht wie immer frühzeitig abgegeben hätte und ob es ihr gut ginge. Wie in Trance beantwortete sie die Fragen, wenn auch nicht ganz wahrheitsgemäss und ging dann, immer noch völlig neben den Schuhen in den Mädchenschlafsaal.

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