• Prolog •

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Ich HASSE ihn!

Mein Leben könnte so viel schöner und einfacher sein, wenn er nicht wäre! Wieso musste er sein Maul so weit aufreißen?

Ich kann sowas nicht auf mir sitzen lassen. Wie sollte ich das auch? Er kann mich beleidigen so viel er möchte, aber meine Musik ist das absolut wichtigste für mich und wer es wagt sie zu beleidigen, der kann sich warm anziehen.

Und jetzt ist es nunmal Mister Dylan O'fuckingBrien! Jaja, ich weiß... Er ist Hollywoods Charmingboy, er ist der perfekte Kerl. Lustig, gutaussehend und erfolgreich.

Aber ein Arsch ist er auch!

Wie kann er nur behaupten meine Musik wäre 'hirnlos und stumpf'? Hat er je eines meiner Lieder gehört? Das wäre ja fast so als würde ich sagen, Teen Wolf wäre nicht lustig! Jeder weiß, dass diese Show Comedy pur ist, aber genauso weiß auch jeder, dass meine Lieder mit nichts als meinem reinen Herzen geschrieben sind.

Der Reporter hält mir das Mikrofon ins Gesicht. „Was sagen Sie zu den neusten Anschuldigungen von Dylan O'Brien?", fragt er neugierig und grinst mich an. Am liebsten würde ich mich umdrehen und gehen, aber leider ist grade dieser aufdringliche Mann hier vor mir, die beste Möglichkeit Dylan eins auszuwischen. Dieser Reporter ist nämlich niemand anderer als Rob Bokanovsky, berühmter Blogger und noch berühmterer Host einer Morning-Show, in der Dylan regelmäßig zu Gast ist.

„Ich weiß wirklich nicht, wo sein Problem liegt. Bisher habe ich mich immer zurückgehalten, wenn er wieder irgendetwas gegen mich gesagt hat, aber meine Musik schlecht zu machen ist echt das letzte! Ich möchte diese Plattform hier nutzen, um ganz direkt zu fragen, ob er jemals einen meiner Songs gehört hat! Bei solchen Behauptungen könnte man nämlich meinen, er hätte nicht einen Ton mitbekommen, geschweige denn den Text verstanden. Jedes meiner Lieder schreibe ich aus tiefster Überzeugung und zu behaupten sie seien 'hirnlos und stumpf'..."

„Ich glaube seine genauen Worte waren 'grottig, unmusikalisch, vollkommen am Puls der Zeit vorbei und -wie Sie schon sagten- hirnlos'.", unterbricht Rob mich noch immer provokant grinsend.

„Was das ganze jetzt auch nicht besser macht... Ich kann nun wirklich gut mit Kritik umgehen, ob gut oder schlecht, ich versuche mich stets zu verbessern. Aber wenn jemand sofort und ohne Grund so beleidigend wird, dann habe ich da absolut kein Verständnis für. Dylan und ich haben unsere Differenzen, aber das geht zu weit!", rede ich Klartext.

Noch nie hat mich eine von Dylans Beleidigungen so sehr getroffen wie diese. Wir liefern uns schon seit geraumer Zeit einen schlichtweg unnötigen Kampf, der laut der Presse darauf beruht, dass ich mit einem von seinen Schauspielerfreunden eine Affäre hatte, während ich mit einem seiner anderen Schauspielerfreunden zusammen war und er mit meiner damaligen besten Freundin liiert war, ehe sie sich entschlossen hat ihre Modelkarriere etwas freizügiger zu gestalten, in die Playboy-Mansion einzuziehen und im Reality TV eine wirklich 'authentische Rolle' zu spielen. Natürlich ist das nur das was die Medien über unsere verbalen Auseinandersetzung berichten... Soweit ich das beurteilen kann, wissen weder Dylan noch ich, wie wir in diesen andauernden Streit geraten sind. Irgendwann waren wir beide mal zu einem Radiointerview eingeladen, indem er seinen neuen Film und ich meine neue Single promoten sollte und da hat alles angefangen. Wir haben diskutiert, gestritten und beinahe wäre alles aus dem Ruder gelaufen, als er so wütend mit der Hand auf den Tisch gehauen hat, dass meine offene Wasserflasche umgekippt ist und mich vollkommen durchnässt hat. Hätte der Radiotyp damals nicht rechtzeitig in die Werbung abgegeben, dann hätte vermutlich jeder einzelne Staat der USA mitgekriegt, wie ich ihn ein bescheurtes Arschloch mit Minderheitskomplex genannt habe und er mich mit noch weitaus schlimmeren Beleidigungen dazugebracht hat, dass er das Interview nach der Werbepause alleine weiterhalten konnte. Worüber wir allerdings so aneinandergeraten sind, kann nicht mal die Radiosendung aufklären, wir sind einfach beide gleichzeitig explodiert. Seitdem bauscht die Presse unsere kleine Meinungsverschiedenheit immer wieder auf und mittlerweile haben auch unsere Managements erkannt, dass diese breite Öffentlichkeit unseren Karrieren einen wirklich bedeutenden Pusch geben kann. Nur lassen weder Dylan noch ich uns gerne etwas sagen, weshalb dieser seitdem -eigentlich- inszenierte Streit regelmäßig ausartet.

„Sarah, glauben Sie, dass Sie beide diesen Stress irgendwann einmal beilegen können? Nicht dass das alles nicht sehr unterhaltsam wäre, aber so kann das doch nicht ewig weitergehen." Wieder hält Rob mir das Mikrofon mitten ins Gesicht. Ein weiteres, deutliches Zeichen dafür, dass er sich mehr für meine stichelnden Worte als für mein aufwendiges MakeUp interessiert, dass ca. eine Dreiviertelstunde gedauert hat und mit dem ich, dank meiner Visagistin, aussehe, als hätte ich nur kurz Mascara aufgetragen... Wieso muss ich dann überhaupt in die Maske?!

„Ich weiß es nicht. Allerdings ist eines sicher, wenn er sich weiterhin so aufführt, als sei er der König der Welt, werden Sie es schwer haben auch nur ein gutes Wort über ihn aus meinem Mund zu hören.", antworte ich auf seine Frage und lächle selbstbewusst in die Kamera.

Zufrieden nickt Rob. Ich habe ihm also genau das geliefert was er haben wollte. Gott, mein Management wird stolz auf mich sein...

You VS. Me ~ Dylan O'BrienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt