- Kapitel 39 -

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Die Tür fällt hinter uns ins Schloss und meine Entschlossenheit sie auf der Stelle an mich zu reißen ist dahin. Ich traue mich nicht einmal einen Schritt auf sie zuzugehen. Stattdessen bleibe ich einfach stehen und beobachte sie.

Schüchtern dreht sie sich zu mir um. Wie in Zeitlupe hebt sie ihren Blick und ich kann sehen, dass auch sie nicht weiß, was sie tun soll.

„Ähm... Hast du Durst?", frage ich sie peinlich berührt und trete von einem Fuß auf den anderen.

Sie stutzt. „Wir haben grade was getrunken..."

„Ja! Du hast recht. Möchtest du vielleicht etwas essen?"

„Ich... Nein danke.", entgegnet sie und wir fallen in ein unangenehmes, erdrückendes Schweigen.

Wir sehen einander an, unentschlossen.

„Ähm... Wie... Wie geht es denn deinen Eltern? Gut?", frage ich in der stillen Hoffnung dieses Nichts zwischen uns zu durchbrechen.

Verwirrt ruht ihr Blick auf mir und sie nickt langsam. „Ja, ja es geht ihnen gut.", antwortet sie kurz angebunden und schaut dann zu Boden.

„Das freut mich."

Wieder kehrt diese Stille ein. Verdammt!

Sei romantisch!

Oder sexy!

„Komm, wir setzen uns ins Wohnzimmer."

Wow, das war weder romantisch, noch sexy...

Trotzdem gehe ich vor in Richtung Wohnzimmer und setze mich in einen der Sessel neben der Couch, damit sie diese ganz für sich hat, falls sie ihre Beine hochlegen möchte... Oder so.

Steif lässt sie sich in das Sofa sinken und scheint sich keineswegs zu entspannen.

„Und wie ist es Nikky und Cameron ergangen? Immer noch zusammen?"

Und endlich kann ich in ihrem Gesicht eine Regung erkennen. Ihre Augen hellen sich ein wenig auf und ihre Mundwinkel gehen nach oben. „Ach, die zwei Chaoten haben sich wohl endlich wieder zusammengerauft. Keine Ahnung, ob du es mitbekommen hast, aber Cam und Nikky haben sich getrennt... Seit gestern Nacht höre ich allerdings nichts mehr von den beiden, deshalb hoffe ich, dass sie es wieder hingebogen haben."

„Bestimmt."

Unsere Blicke treffen sich, stehen einander in nichts nach und wissen doch nicht zu deuten, wie es in dem anderen aussieht.

Langsam schüttle ich den Kopf. Ich bin ein Feigling! Noch immer habe ich nichts getan, um mir diese zweite Chance zu verdienen.

Sie verzieht ihren Mund zu einer fast schmerzhaft aussehenden Form und räuspert sich dann peinlich berührt.

Sekunden vergehen... Vielleicht Minuten...

„Ich -ähm- ich gehe dann jetzt mal?" Was eigentlich eine Aussage sein sollte, hört sich mehr an wie eine Frage und auch ihre Augen verraten mir, dass sie alles tun möchte, nur nicht gehen. Langsam erhebt sie sich. Auch ich stehe auf, unschlüssig, wie ich mich zu verhalten habe. „O-okay... Bis dann, Dylan.", sagt sie und wendet sich ab. Ich kann mich nicht rühren.

You VS. Me ~ Dylan O'BrienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt