Kapitel 18

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Endlich ist Wochenende. Bastis Eltern fahren mit Roxi Basti und mir für zwei Nächte in eine Jugendherberge Holland.
Freitag nach der Schule beeile ich mich nach Hause zu kommen.
Schnell schliesse ich die Tür auf und renne nach oben in mein Zimmer. Ich packe ein paar Sachen in meine Tasche, eile nach draussen und fahre mit dem Fahrrad so schnell ich kann zu Basti.
Angekommen stelle ich mein Fahrrad wie immer neben das Haus und drücke ungeduldig auf die Türklingel.
Josephine, Bastis Mutter, öffnet mir die Türe und drückt mich an sich, als wäre ich gerade von den Toten auferstanden und würde sofort dorthin zurückkehren, wenn sie mich losliess.
"Ich hatte solche Angst um dich, als Basti, Roxi und Julie hier ankamen und erzählt haben, was in der Schule passiert ist!", sagt sie ein wenig durcheinander.
"Mit mir ist alles in Ordnung! Wirklich, du musst dir keine Sorgen machen um mich", versichere ich ihr.
Da taucht Basti in der Tür auf und stellt verwundert fest: "Du bist ja schon da! Meine Güte, du musst ja gerast sein!"
"Naja ich habe mich schon ziemlich beeilt. Ich wollte nicht, dass meine Eltern zurückkommen bevor ich weg bin", erwidere ich verlegen.
"Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?", fragt Josephine besorgt.
"Ja", sage ich mit erstickter Stimme während sich meine Augen mit Tränen füllen.
Basti wirft seiner Mutter einen strengen Blick zu, während er mich in den Arm nimmt.
"Leg deine Sachen ab und komm mit ins Wohnzimmer. Roxi müsste auch bald hier sein", flüstert er mir sanft ins Ohr.
Ich stelle meine Tasche in den Flur und wir gehen gemeinsam ins Wohnzimmer, wo wir es uns auf dem Sofa gemütlich machen.
Basti hält mich einfach nur im Arm und tröstet mich mit seiner Nähe.
Das habe ich schon immer an ihm geliebt. Er redet nicht viel und fragt auch nicht nach, sondern nimmt mich nur in den Arm und umfängt mich mit seiner Wärme, wenn er merkt, dass es mir schlecht geht.
Nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde lang so da gesessen haben, klingelt Roxi endlich. Basti und ich öffnen die Tür und als Roxi meine verweinten Augen sieht, zieht sie mich in ihre Arme und küsst mich sanft.
"Ach, Honey. Warum müssen dir nur alle das Leben so schwer machen. Ich wünschte ich könnte dir wirklich helfen", sagt sie traurig.
"Ihr tut was ihr könnt und das ist so lieb von euch", erwidere ich. "Ihr seid der einzige Grund warum ich noch lebe. Ohne euch wäre ich schon längst gegangen."
Roxi stellt ihre Tasche neben meine und küsst mich noch einmal.
"Jetzt wo alle versammelt sind können wir ja los fahren", verkündet Michael, Bastis Vater. "Alle Mann einladen!"

Das Mädchen daWo Geschichten leben. Entdecke jetzt