Habt ihr euch schonmal gefangen in einer Situation gefühlt. Ohne Ausweg. Ohne Fluchtweg. Ohne Plan B. Ohne Rückzug. Ohne Vorbereitung. Hilflos. Zerstört. Hoffend. Es fühlt sich an wie nichts sonst auf der Welt. Man versucht sich zu bewegen, aber man kann nicht. Zeit steht still und rast doch dahin. Man sollte voller Schmerz sein, aber stattdessen ist man taub. Nichts hilft. Man ist so alleine und doch überhaupt nicht. Um einen herum schwirren Geister, die man niemals wieder loswird. Geister die von Tod und Leben reden. Die einem erzählen alles werde gut, aber man glaubt ihnen nicht, den man weiß sie entscheiden, sie entscheiden ob es gut wird oder alles zerstört wird. Man versucht die Menschen um sich herum zu beschützen, aber man kann nicht. Man kann einfach nicht. Man ist leer. Kann nicht mehr weinen. Nicht mehr reden. Nichts mehr tun. Man hat verloren und man weiß es. Es gibt Menschen die dann aufstehen und kämpfen. Den Kopf heben und stärker als je zurück schlagen. Andere liegen da und tuen nichts mehr. Irgendwann überkommt sie ein Fluss Energie und sie verschwinden. Man sieht sie nie wieder. Ihre Seele ist fort. In dieser Nacht fühle ich mich so. Ich sitze fest. Um mich herum weinen Menschen, berühren mich, aber sie sind nicht da. Niemand ist da, außer mir und meinem Baby. Mein Mädchen. Das ich mit allem was ich habe dazu bewege zu bleiben. Bei mir. Ich will sie doch irgendwann im Arm halten. Ihr Zimmer ist eingerichtet. –Ich bin nicht bei mir. Ich kann nicht schlafen, aber auch nicht wach sein. Ich kann das Gewicht der Welt nicht mehr auf meinen Schultern tragen und langsam merke ich wie ich untergehe. Verschwinde. Ich sollte kämpfen und ich weiß es, aber ich kann nicht. Ich kann nicht mehr kämpfen. Ohne Draco kann ich nicht mal atmen. Draco. Wie kann ich nur denken ich wäre alleine. Draco ist hier. Er war die ganze Nacht hier. Gefangen in seinen Gedanken, genau wie ich. Hoffend. Betend. Hilflos. Ausgeliefert, genau wie ich. Ich greife nach seiner Hand. Ich kann nicht reden. Nicht sprechen, ich habe zu viel Angst zu verschwinden, zu zerbrechen wenn ich auch nur ein Wort sage. Schweigend verbinden wir unsere Hände. Wie immer. Seine Hand ist warm, ein wenig rau und ich erforsche jede einzelne Linie, jedes Fältchen um zu vergessen wo wir sind. Zu vergessen warum wir hier sind. Um ganz zu bleiben, obwohl ich zerbrechen möchte. Verschwinden. Aber da ist etwas das mich am Leben hält. Nicht etwas jemand. Meine Familie, Draco und Minnie. Mein Herz schlägt nicht mehr nur in mir, es schlägt in ihnen. Wie soll ich ohne sie leben. Wofür leben wir? Warum leben wir? In diesem Moment verstehe ich zum ersten Mal, dass die Liebe wirklich die größte Magie auf Erden ist. Stärker als jeder Heilungszauber. Schöner als jeder Patronus. Größer als alles was wir uns vorstellen können und in der Sekunde in der ich begreife, dass Liebe wirklich alles heilen kann. In diesem Moment fühle ich das zarte Treten in meinem Bauch. Ganz sanft, ganz vorsichtig, aber da ist es. Genau wie immer. „Draco...Draco" Mir laufen Tränen übers Gesicht und ich sehe Angst über sein Gesicht laufen. Er muss denken, dass sie tot ist. „Draco sie tritt. Draco sie lebt." Ich sehe etwas in seinem Gesicht das ich dort noch nie gesehen habe. Eine Freude vermischt mit einer Traurigkeit die so alt ist wie die Welt. Ich verstehe diese Trauer nicht. Ich bin mir jetzt so sicher, dass sie lebt, dass sie auf die Welt kommen wird. Gesund und munter, doch dann fängt Draco an zu sprechen und ich verstehe warum Trauer mit rein spielt. Warum Trauer wohl immer ein Teil seines Lebens sein wird. „Heute Nacht hätten wir sie fast verloren. Alles ist so unsicher. Alles stirbt, jede Sekunde können wir sterben. Vergehen. Wir werden vergessen und nichts bringt uns zurück. Heute Nacht hätten wir sie fast verloren." Ich verstehe noch etwas in diesem Moment glasklar. Draco wird von Fehlern, Verlusten und oftmals Angst gejagt. Er redet nie darüber, aber ich weiß jetzt, dass sie tief darin lauern und ich weiß noch etwas ich mache es innerlich zu meiner Aufgabe ihn zu befreien von diesen schrecklichen Gefühlen, von seiner Angst. Ich will ihm die Freiheit geben die er nie hatte. Was hatte ich für ein Leben gegen das seine. Ja meine Eltern haben Probleme mit der Erinnerung, aber seine sind tot. Suizid wegen ihrem einzigen Sohn. Nein nicht wegen ihm wegen mir. Ich habe vielleicht Erinnerungen an einen furchtbaren Krieg, aber Draco musste mit ansehen wie tausende Menschen starben. Menschen die er nicht kannte und er hat sich immer verantwortlich gefühlt. Heute Abend hat er zugeguckt wie ich mich immer weiter entfernt habe und doch ist er noch hier. Kann es einen größeren Liebesbeweis geben? Wir mögen gleich alt sein, aber in den 20 Jahren seines Lebens hat Draco mehr schreckliches gesehen, als ich jemals. In einer Welle voller Mitgefühl beuge ich mich nach vorne und greife nach allem was ich von meinem Verlobten bekommen kann. Küsse seinen Hals, seine Wangen, seine Nase. Ziehe ihn an mich drücke jedes bisschen meines Körpers an ihn und kralle mich in sein blondes Haar. In dem verzweifelten Versuch ihn nicht alleine zu lassen nehme ich sein Gesicht in beide Hände und drücke meine Lippen auf seine. Seine bekannten Lippen, weich und mir so nah. Ich fühle seine warmen Arme die sich um meine Hüfte schlingen und mich halten und an ihn pressen. Wir küssen uns stundenlang bis er mich irgendwann leicht nach hinten aufs Bett legt und sich neben mich kuschelt. Klein. Verletzlich und doch ruhig und stark. Er lässt seinen Arm um meine Hüfte und ist wenige Minuten später eingeschlafen. „Ich liebe dich"
„Miss Granger" „Shh" Ich lege meinen Finger an meine Lippen. „Oh entschuldigen sie. Soll ich später wieder kommen?" „Nein. Sehen sie ruhig nach. Ich hätte gerne einen beruhigten Verlobten." Sie lächelt mich an. „Wie geht es ihnen?" Sie fragt das so besorgt so mitfühlend, dass ich wieder anfangen könnte zu weinen. „Gut. Eigentlich ging es mir schon immer gut" „Und dem Baby?" „Sie hat vorhin getreten. Ich fühle mich stärker als je. Ich weiß, dass sie lebt. Ich bin mir so sicher." „Miss Granger wenn sie sich sicher sind, dann ist es so. Ich habe mit vielen Schwangeren gearbeitet und wenn man nur überzeugt genug ist dann kann es nicht schief gehen. Lassen sie mich mal sehen" Vorsichtig beginnt sie einen Ultraschall vorzubereiten. Draco macht sich noch kleiner im Schlaf und legt sich in meinen Arm. „Mama...Hermine...Minnie..Ginny...Harry..." Er murmelt Namen wie ein Mantra. „Ich bin hier. Ich bin hier und sie auch." Ich streiche ihm das Haar aus der Stirn und küsse ihn auf die Punkte die ich berühre. „Sie helfen ihm sehr. Wissen sie ich habe mit ihrer Freundin geredet sie hat mir erzählt wie das ihr passiert ist." Sie deutet auf das Szenario und ich verstehe, dass sie meint wie dieser Schmerz entstanden ist. Wie wir hier gelandet sind. „Ich bin mir sicher, dass es nicht leicht wird diesem Menschen zu verzeihen, aber denken sie daran wer vergibt wird zu einem besseren Menschen." Ich beschließe die Schwester zu mögen. „Wie heißen sie?" „Ich heiße Maria und sie?" „Hermine und das ist Draco" Ich deute auf mein schlafendes Bündel. „Schön sie kennen zu lernen." Sie ist bereit mit dem Ultraschall und beginnt nun meinen Bauch zu untersuchen, fast sofort hört man einen Herzschlag. „Ihr Baby entwickelt sich ein bisschen zu schnell, aber das ist nicht weiter bedenklich es wird zum Ende hin langamer werden. Es geht ihr gut. Sie lebt. Sie hat es überstanden." Ich wusste es, aber erst jetzt wo ich es höre bin ich mir sicher und die Last die von meinen Schultern geht erlöst mich von allem. „Können sie das aufnehmen. Damit er es sehen kann." „Natürlich" „Ach und Maria, sie sind zu unserer Hochzeit eingeladen. Sie wird am 5 August stattfinden." „Dankeschön, dass freut mich aber. Dann werden sie im 7 Monat sein." „Ja ich weiß auch noch nicht wie meine Freundin sich das vorstellt, aber sie muss mir dafür ein Kleid finden." Wir lachen beide und sind dann wieder ganz leise um Draco nicht zu wecken. „Sie werden mehr als glücklich sein" Als Maria geht bin ich mir ganz sicher, dass sie Recht hat.
„Sie lebt tatsächlich". Draco schaut das Video jetzt zum zehnten Mal und kann es immer noch nicht ganz glauben. Am Nachmittag durfte ich nachhause und nachdem wir Harry und Ginny angerufen hatten sind wir ins Wohnzimmer und ich habe ihm das Video gezeigt. „Sie ist so lebendig. Genau wie du. „Hermine was ich da vorhin gesagt habe. Ich versuche dich glücklich zu machen, aber ich weiß nicht ob ich das kann." „Draco. Ich bin das glücklichste Mädchen auf der Welt und wir werden am 5 August heiraten und wenn ich dich zum Altar schleifen muss. Ich liebe dich." „Hermine..." bevor er noch etwas sagen kann drücke ich meine Lippen auf seine. Tausend Küsse bis er endlich schweigt und mich zu sich zieht. Er berührt leicht meinen Bauch unter dem Tshirt das immer kleiner wird. Natürlich ich gehe auf den 5 Monat zu noch zwei Monate bis zur Hochzeit wie soll ich nur ein Kleid finden. Meine Sorge ist vergessen, als Draco ganz vorsichtig meinen Bauch weiter hoch fährt und mir schließlich mein Oberteil auszieht. „Ich liebe dich" Er flüstert nur ganz leise in mein Ohr und hebt mich dann hoch um mich ins Schlafzimmer zu tragen. „Ich dich auch"
Das wars für dieses Kapitel. Minnie lebt!!! Wie soll sie eigentlich heißen.
Sorry das es so lange gedauert hat
Lots of love
Emma
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...love exists
Fanfiction*Das hier ist part 2 zu meiner fanfiction What if lest erst die wenn ihr neu seit ich glaube das macht manches verständlicher* Draco und Hermine haben es geschafft. Eigentlich. Denn jetzt kommt der Alltag und villeicht eine große Hochzeit. Was ist m...