Kapitel 17

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Rose klatscht, lacht und brabbelt vor sich hin, während Draco den Weihnachtsbaum in das Wohnzimmer schleppt. Unser gesammelter Schmuck liegt auf dem Boden und unsere Küche glänzt voller gebastelter Schneeflocken. Draco schafft es den Baum gerade noch in den Ständer zu stellen und dann muss er auch schon zu Rose rennen um sie zu umarmen, seine Liebe zu ihr war überwältigend. „Draco der ist total schief" Ich fange an zu lachen und springe vor um den Baum zu retten der sich bedenklich zur Seite neigt. Draco springt mir zur Seite und zusammen begradigen wir den Baum. Nicht ohne drei Millionen Ablenkungen (also known as Küsse, weinende Minnie und einen zu verliebten Draco, der sowohl von mir, als auch seiner Tochter nicht die Finger lassen kann.) Unser Baby liegt auf seinem Tuch und greift nach Schmuck, Schuhen und Zeitung und steckt alles in den Mund. Draco und ich hängen Sternchen, Glitzer und Engel an den Baum, der wenig später glitzert, glänzt und unser Wohnzimmer scheinen lässt wie nichts anderes. Außer vielleicht Dracos lächeln wenn er seine Tochter anguckt, die gesund und munter in meinen Armen liegt und von mir gestillt wird. Sie muss unser schönstes Weihnachtsgeschenk sein. Am Nachmittag kommt Tante Ginny zu uns. Ihr zweites Baby kann jetzt jeden Moment auf die Welt kommen. Rose kräht, Draco rennt und hilft Ginny mit den Einkaufstüten und ich schaue sie mir an meine perfekte, kleine Familie. Sie ist vorbeigekommen um Weihnachtsgeschenke vorbeizubringen und ich laufe nach oben und bringe ihr ihre und Harrys. Schließlich nimmt sie mich zur Seite und schließt mich lange in ihre Arme. „Weißt du Hermine nach dem der Krieg beendet war und du dich von Ron getrennt hattest dachte ich es kann keinen glücklichen Tag mehr geben. Ich dachte das schaffen wir nicht, egal wie stark unsere Freundschaft ist, ich habe nicht geglaubt, dass wir beide wieder glücklich werden können. Ich lag falsch. Du hast ein Baby bekommen, ein vollkommenes Baby und ich auch. Wir haben zusammen geheiratet, du hast dich mit allen versöhnt, du bist mit dem Mann deines Lebens glücklich geworden, ich habe Harry glücklich werden sehen. Ich hatte noch kein Jahr in dem ich glücklicher war." Meine Augen sind ganz feucht geworden und ich drehe mich um und versuche mit meinen Händen die Umgebung einzufassen, den strahlenden Baum, unser Kind, die Liebe meines Lebens. „Das hier ist unser Leben und Ginny ich bin so froh es mit dir verbringen zu können. Ginny du hast Harry so viel gegeben, das Leuchten in seinen Augen ist zurückgekehrt. Denk immer daran unser Leben war geplagt von Verlusten und Schicksalsschlägen, aber genau deswegen leben wir es jetzt besser als jeder andere. Das schönste an diesem Weihnachtsfest ist zu wissen, dass Harry letztes Jahr am Grab seiner Eltern saß und dieses Jahr in die Augen seiner geliebten Frau und seines Sohnes sehen wird wenn Geschenke ausgepackt werden." Ginny schaut mich an mit riesigen Augen und dann nimmt sie einfach nur meine Hand und hält sie kurz fest. „Er hat mir das nie erzählt" „Es ist keine schöne Anekdote" Wir starren beide eine Weile ins Leere. „Mit wem verbringt Ron Weihnachten?" „Mama und die Anderen kommen später zu uns und ich habe mir sagen lassen, dass er Pearl mitbringt." „Sie ist hübsch was?" Wir grinsen uns an. „Draco. Dein geliebte Cousine ist doch hübsch nicht wahr?" Er kommt mit einem grimmigen Gesicht aus der Küche, einmal ohne Rose. „Oh ja wahnsinnig. Vor allem wenn sie mal den Mund hält" Ich spüre das Lachen, das in meinem Bauch hochblubbert und dann kann ich es nicht mehr an mich halten und fange an zu glucksen. „Du liebst sie wirklich was?" „Wahnsinnig" Ginny und ich können gar nicht mehr aufhören zu lachen. „Komm sie ist echt süß!", würgt Ginny zwischen zwei Lachanfälle hervor. „Mädels ihr dürft doch gar nicht trinken". Ginny boxt ihn gegen den Arm und ich lege mich einfach an ihn an. „Ich mag sie! Ron lacht wieder" „Ja ich würde sie auch auslachen.", murmelt Draco. „Draco jetzt reichts, sie ist ein nettes Mädchen", ich lege möglichst viel Sanftheit in meine Stimme. „Na dann ihr beiden, ich muss auch mal los." Sie umarmt mich und nachdem sie Draco einen kleinen Schlag gegen die Schulter verpasst hat auch ihn. „Frohe Weihnachten." „Frohe Weihnachten Ginny" Als Draco die Tür zugemacht hat drehe ich mich zu ihm. „Wenn wir sie das nächste Mal sehen könnte ihr Baby schon da sein." „Mhm!" „Hasst du deine Cousine eigentlich wirklich so oder geht sie dir nur auf die Nerven." „Ich weiß nicht, ich meine sie ist noch die Beste aus unserer Familie, aber trotzdem ich habe irgendwie so ein schlechtes Gefühl bei ihr" Ich runzele die Stirn und ein kleines Gefühl von Angst breitet sich in meiner Magengrube aus. „Warum?" „Sie ist zu sanft, zu weich. Sie hält irgendwelche Gefühle zurück und ich weiß nicht was sie tun wird wenn diese explodieren." Obwohl ich mir nichts gedacht habe, fallen auch mir jetzt Situationen ein in denen ihre Fassade bröckelte. Auf unserer Hochzeit, wie ihr Lächeln plötzlich von einer Wut und Angst und Trauer verdrängt wurde, die ich bisher nur in Draco gesehen habe. „Was denkst du warum trägt sie das in sich?" „Irgendein Verlust vermute ich." Ich denke nach und mich streift ein Gefühl. „Ihre Mutter", flüstere ich leise. „Dabei kann Molly ihr aber helfen Draco." „Ich weiß nicht." Instinktiv will ich nach meinem Zauberstab greifen, aber er ist natürlich nicht in meinem Pulli, sondern in meinem Nachttisch. Ich brauche ihn ja eigentlich nicht mehr. „Das müssen wir Ginny sagen" „Sie wird sich nicht gegen die Weasleys richten." Mir kommt ein schrecklicher Verdacht. „Gegen dich, weil du der einzige übrig gebliebene bist. Der einzige Verbliebene aus ihrer Familie." Die Angst in meiner Magengrube wird zu einem Feuer und ich klammere mich ein bisschen fester an Draco. Er streicht mir in Gedanken über die Haare. „Alles wird gut Engelchen. Vielleicht kann Molly ihr ja wirklich helfen" „Ja vielleicht". Tief in mir drinnen weiß ich, dass das nicht stimmt.

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