>> Wie du mir, so ich dir<<

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Ich ging zu meinem Schrank und sah ihn mir an, legte meine Hand an das kalte Holz, es musste einfach klappen! Er war ziemlich groß dafür aber nicht sehr breit. Ich holte einmal tief Luft und machte mich bereit, legte beide Hände an den Schrank und zerrte an ihm. Er bewegte sich kaum, war viel schwerer als erwartet aber immerhin konnte ich ihn ein Stück von der Wand entfernen. Ich quetschte mich in die Lücke zwischen Wand und Schrank legte meine Hände wieder ans dunkle Holz und drückte, drückte mit aller Kraft die ich hatte, und es funktionierte ! Ganz langsam kippte der Schrank nach vorne und ich begann zu schreien, er sollte mich ja hören, als der Schrank mit einem lauten Knall zu Boden fiel verstummte ich.

Der Boden hatte beinahe so gewackelt wie bei einem Erdbeben das könnte er nicht überhört haben. Ich hockte mich schnell in eine Ecke neben der Tür im Schatten eines Regals verborgen und wartete. Tatsächlich keine Minute später hörte ich ihn die Treppe Rauf poltern, der Schlüssel drehte sich und das Schloss öffnete sich mit einem klick, ich betete das er den Schlüssel im stecken lassen würde. Die Tür wurde aufgerissen und Christian stürzte ins Zimmer direkt auf den Schrank zu, ich durfte keine Zeit verlieren und schoss wie ein Blitz aus dem Raum, das letzte was ich sah war, wie er sich umdrehte und mich mit großen Augen verwirrt und auch geschockt anstarrte, dann donnerte ich auch schon die Tür zu und schloss sie zittrig ab.

Das Adrenalin ebbte ab und ich sank keuchen zu Boden, im Zimmer hörte ich Christian herum fluchen und er schlug mit der Faust kräftig gegen die Tür. Ich stand auf ,,du Christian, das essen, teil es dir gut ein Süßer." das hatte ich mir nicht verkneifen können, ich rannte fast schon euphorisch die Treppe runter, ich weiß das er stärker als ich ist und die Tür nicht ewig halten würde aber ich hatte mir Zeit verschafft, Zeit die ich dringend brauchte. Ich ignorierte es wie er sich an die Tür warf, die sich bedenklich bog aber immerhin nicht nach gab, mein einziger Gedanke galt der verschlossenen Tür im Keller. Ich rannte die Stufen hinab ins dunkle und betätigte das Licht, es flackerte stark bis es richtig brannte und den Raum in kaltes Licht tauchte. Mit wenigen Schritten hatte ich ihn durchquert, ich hasste diesen Ort so sehr, früher hatte ich mich immer geweigert den Keller zu betreten.

Die Puppe hing immer noch von der Decke aber ich ignorierte sie so gut ich konnte, der Anblick war einfach zu abartig. Dad hatte ihr irgendwo ein Ersatz Schlüsselbund für alle Türen das wusste ich genau, ich wühlte hektisch auf seiner Werkbank herum bis ich ihn in den Händen hielt, doch das mussten mindestens 30 Schlüssel sein die an ihm befestigt waren! Ich fluchte und steckte den ersten ins rostige Schloss, er passte nicht, ich probierte es zitternd weiter als ich beim 7 Schlüssel oben die Tür krachen hörte, er hatte es geschafft, war frei, und vor allem war er wütend.

Ich steckte hastig den achten Schlüssel in die Öffnung und er passte! Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich drehte ihn herum und das Schloss sprang mit einem klick auf, ich stieß die Tür auf, welche protestierend knarrte, und hatte freien Blick auf einen leeren Raum. Nein! Ich schrie innerlich auf, es war wirklich alles umsonst gewesen! Sie waren nicht hier... ich brach in Tränen aus und ging auf die Knie,das war einfach zu viel, wo waren sie?! Ich blinzelte stark die tränen weg und meine Sicht wurde klarer. Dabei fiel mir im schwachen Licht der Lampe etwas auf, der Boden hatte dunkle Flecken, Blut Flecken. Sie waren also doch hier gewesen! Ich spürte wieder einen Hauch Hoffnung obwohl mir klar war das sie vielleicht jetzt tot sein würden und ich immer noch nicht wusste wo sie jetzt sind, aber alles war besser als ihre Leichen zu finden

,,Du kleines Miststück !" ich erstarrte und drehte mich um. Christian stand mit vor Zorn geballten Händen an der Treppe und starrte mich an. ,,Ich bring dich um!" brüllte er und kam auf mich zu. Ich wich wimmernd zurück und sah mich gehetzt um, ich hatte panische angst. ,,Christian Bitte!" versuchte ich es aber er unterbrach mich in dem er schrie das ich die Klappe halten sollte, was ich auch tat, er war auf 180. Ich ging weiter nach hinten bis die Wand mich daran hinderte. Es war vorbei, er hatte mich dachte ich verzweifelt. Doch dann geschah etwas womit ich nicht gerechnet hätte. Die uralte Keller- Lampe flackerte stark und erlischt mit einem puff. Es war auf einen Schlag stockdunkel, man konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen, ich hatte wieder eine Chance! Christians atmen war ganz in meiner Nähe zu hören, er versuchte so still wie möglich zu sein. Ich ging langsam zu Boden und tastete mich so leise möglich zur der Richtung in der ich die Treppe vermutete als sich einen Hand um mein Bein schloss...

Du entkommst mir nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt