Lass das sein!", Ich drückte ihn beiseite und nahm ihm das Kleid aus der Hand. „ Ich ziehe mich um", ich bemerkte sein Grinsen und fügte schnell ein „ ALLEIN", dazu. „ Ich meine es ernst". Ich drehte mich wütend um und verließ die Küche, ich brauchte mich nicht umzudrehen um zu wissen, dass er sich gerade prächtig amüsierte. Am Ende des Flurs ging ich zur Haustür und drückte die Klinke prüfend runter, abgeschlossen, natürlich. Mir schossen die Tränen in die Augen, was hatte ich auch erwartet? Ich müsste ihn inzwischen besser kennen, er war nicht unvorsichtig.
Ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und stieg die Treppe hoch. Das Badezimmer schloss ich hinter mir ab, sicher ist sicher und das ich ihm nicht trauen konnte war klar. Nachdem ich mich eine Weile im Spiegel angesehen hatte, ich war schrecklich blass und dünn geworden, zog ich mir das Kleid an. Es war tatsächlich schlimmer als gedacht, durch meine geringe Körpergröße sah ich aus wie eine Puppe, absolut albern. Ich würde die größte Lachnummer der Stadt sein, aber wenn ich dadurch die Chance haben würde zu fliehen, nehme ich es in Kauf. Ich wurde durch ein klopfen aus meinen Gedanken gerissen. „Fertig"? hörte ich ihn fragen und er klang immer noch ziemlich erheitert. Ich seufzte und strich das Kleid glatt, war ich fertig? Ich hatte Angst, was wäre wenn ich fliehen würde, was sollte ich dann tun? Ich weiß ja nicht mal wo er meine Familie gefangen hält, könnte ich sie retten bevor er ihnen was antun würde? Oder was wäre wenn ich erst gar nicht fliehen könnte? Müsste ich dann den Rest meines Lebens mit ihm verbringen? Oder würde er mich vielleicht doch umbringen, wenn ich ihn langweilen würde? Ich hatte so viele Fragen aber keine Zeit um nachzudenken.
Ich öffnete zitternd die Tür und ließ den Kopf hängen, ich wollte ihn nicht ansehen. „ Du siehst bezaubernd aus", hörte ich ihn flüstern und er legte die Hand um mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. „Ich möchte dir deine Haare machen, sie sind so schön". Bitte was? Nicht nur das ich in diesem lächerlichen Aufzug schon aussah wie eine Spielzeug-puppe, jetzt wollte er mich auch noch frisieren wie eine? Ich biss mir auf die Zunge um ihn nicht anzuschreien, dann würde er mir nur wieder wehtun. Ich sah stattdessen zu wie er sich eine Bürste nahm und damit langsam durch mein braunes Haar fuhr. Ich war überrascht wie vorsichtig er war. „ Christian? Warum darf ich nicht meine normalen Sachen tragen? ich sehe lächerlich aus" Ich sah ihn durch den Spiegel an. Er hielt inne und runzelte die Stirn, „ Du siehst nicht lächerlich aus, wieso sagst du sowas? Du siehst aus wie eine Prinzessin." Ich verdrehte die Augen, aber sicher.
Er nahm sich ein Haargummi und band meine Haare zu einem Zopf. „ Fertig", er lächelte Stolz und sah dadurch irgendwie süß aus. Ich ärgerte mich über diesen Gedanken, denn das er mich hier festhielt und teilweise misshandelte war alles andere als süß, aber das vergaß ich manchmal wohl einfach. „ Komm lass uns gehen", er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her die Treppe runter, kurz vor der Haustür blieb er stehen. „ Und vergiss nicht was ich dir gesagt habe, versuchst du abzuhauen dann war es das, sowohl für dich als auch für deine Familie, verstanden?" Ich nickte nur und daraufhin zog er den Haustürschlüssel aus seiner Tasche, ich drehte fast durch vor Aufregung, nach so langer Zeit, es waren vielleicht ein paar Wochen, aber es kamen mir vor wie Monate, würde ich endlich wieder raus kommen.
Er umfasste meine Hand und wir gingen raus, es war warm und die Sonne schien. Ich blinzelte während er mich hinter Haus zog. Dort parkte ein schwarzer Audi, wäre ich nicht in dieser Situation wäre ich jetzt wahrscheinlich ausgerastet, ich liebe diese Autos, aber so blieb ich einfach still und stieg unsicher ein als er mir die Tür aufhielt, ein Gentleman der alten Schule, ich verdrehte die Augen erneut. Als er einstieg sah ich ihn an, er trug dunkle Jeans und ein Hellblaues Hemd welches er in die Hose gesteckt hatte. Die Ärmel waren hoch gekrempelt und er trug eine schöne Uhr die sehr teuer aussah. Er sah wunderschön aus, es wäre eine Lüge etwas anderes zu behaupten, und ich schämte mich, dass ich so lächerlich wie ich aussah mit ihm gesehen werden würde. „Los geht's" er startete lächelnd den Motor und drückte kurz meine Hand. „Los geht's", antwortete ich leise..
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Du entkommst mir nicht
RomanceAls die 17 jährige Alison nach Hause kommt, ist alles verwüstet von ihrer Familie keine Spur. Doch Alison muss feststellen das sie nicht allein ist. Der Mann der vielleicht ihre Familie auf dem Gewissen hat befindet sich noch im Haus. Er hält sie ge...