>>Freiheit?<<

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,,Fass mich nicht an!", Ich rückte weiter weg und machte mich noch kleiner als ich eigentlich schon war. ,, Niemand wird mir mehr weh tun?,,Du verletzt mich jeden verdammten Tag." Ich sah ihn aus meinen geröteten Augen an, voller Empörung und Wut. Er öffnete den Mund und wollte etwas erwidern aber ich unterbrach ihn. ,, Ich will keinen Ton von dir hören!, Lass mich allein!" Ich presste wie ein kleines Kind die Hände auf meine Ohren um ihm zu zeigen das ich nicht zuhören würde, ein Ton von ihm und ich würde anfangen laut lalalala zu singen, ja soweit war ich inzwischen gesunken. 

Irgendwo tief in mir wusste ich das ich langsam durchdrehen würde, ich sah mich schon in der Ecke sitzend vor und zurück schaukeln, aber wenn ich hier lebend raus kommen wollte durfte das nicht passieren, ich musste bei Verstand bleiben. Zu meiner Verwunderung stand er wirklich auf, und ging zur Tür, während er aufschloss nahm ich langsam die Hände von den Ohren. ,, Ruh dich aus meine hübsche, und wenn du dich gut benimmst gehen wir morgen raus." Mit diesen Worten Schloss er die Tür hinter sich und ließ mich allein zurück. Doch in diesem Moment war es mir egal eingesperrt zu sein, er hatte gesagt wir würden raus gehen! Mein Herz raste und ich spürte neue Hoffnung und ging nervös auf und ab. Er konnte doch unmöglich denken das ich nicht versuchen würde zu flüchten! Was ging in seinem kranken Hirn wieder vor, so naiv würde er doch nicht sein? Ich ließ mich langsam ins Bett sinken und merkte erst wie kaputt ich eigentlich war. Nach nur wenigen Sekunden wurde in einen Unruhigen Schlaf gerissen.

Als ich am nächsten morgen erwachte wusste ich zuerst nicht wo ich war und es dauerte einen Moment bis meine Gedanken sortiert waren, Als mir seine Worte von gestern einfielen sprang ich auf. Heute gehen wir raus schoss es mir durch den Kopf und ich sprang auf, ich tapste barfuß zur Tür und stellte fest, dass sie nicht verschlossen war. Er war also wach. Ich schlich leise die Treppe runter und guckte vorsichtig in die Küche, er war gerade dabei den Tisch zu decken, sein Haar war leicht feucht, er musste geduscht haben, man konnte nicht leugnen das er verdammt gut aussah. Dabei hieß es doch, entweder vergeben, schwul oder ein Arschloch und nicht vergeben, Schwul oder ein Psychopath. Ich verdrehte die Augen und betrat die Küche. ,, Morgen" begrüßte ich ihn nur kühl und fühlte mich direkt wieder unwohl in meinem dünnen Nachthemd, während er mich erfreut ansah ,, Morgen meine liebe.", Er nahm mein Kinn und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Normalerweise hätte ich mich gewehrt oder ihn jetzt beleidigt und in die Hölle gewünscht, aber ich wollte doch so gern raus und durfte ihn nicht verärgern. 

Wir setzten uns an den Tisch und ich würgte mir eine Scheibe trockenen Toast runter, während er wohl einen ganz guten Appetit hatte. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus ,, Gehen wir heute raus?" Platzen die Worte aus mir und er lies sein angebissenes Toast sinken. ,, Ja, das werden wir meine liebe, aber denk nicht mal ans weg laufen." Er stand auf ,, Bevor ich es vergesse, du wirst das tragen was ich will, und zwar das hier. " Er holte ein geblümtes Kleid aus dem Wohnzimmer und hielt es mir hin. Es sah schrecklich aus, Rosa mit himmelblauen und cremefarbenen Blumen, ich würde da drin aussehen wie ein kleines Kind, lächerlich. ,,Meine Schwester mochte diese Kleider, und du wirst es tragen, Julia mochte sie so gern." Er sah das Kleid verträumt an. Na klasse, er drehte wieder durch. Ich nahm das lächerliche Kleid missmutig, Hauptsache raus versuchte ich mich abzulenken. Er packte mich plötzlich, wenn du an deiner Familie hängst wirst du dich besser nicht bemerkbar machen, verstanden? Er biss leicht in mein Ohrläppchen und ich schnappte nach Luft..

Du entkommst mir nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt