Evîna min- Meine Liebe

Rüya

"Kizim hadi." (Meine Tochter schnell) sagte mein Vater, der schon fast am ausrasten war. Ich machte mich gerade fertig für den Henna Abend von Bekannten, die ich komischerweise nicht kannte, "Ich werde mich doch sowieso nur langweilen, Baba." Erwiederte ich. Darauf bekam ich keine Antwort denn ich musste mitkommen. Ich war nicht so ein Mädchen, dass auf Hochzeiten abgeht bis sie nicht mehr kann, auf ihren 3 Meter Hacken-wie ich sie immer nenne- dann ihre Schuhe auszieht, und weitertanzt. Nein, Ich bin eher dieser Typ von Mädchen, die am Tisch sitzten und warten bis das ganze ein Ende hat. Aber bei einem Tanz kann mich gar und Niemand zurückhalten.-Halay. (Ein türkisch/kurdischer Tanz) bei Halay gehe ich krass ab. "Kizim!"(meine Tochter) Rief
mein Vater erneut, und diesesmal ging ich wirklich nach unten. "Baba, ich komme ja schon." Sprach ich. "Wow siehst du gut aus." Sagte meine Schwester Pinar. "Danke canim Ablam!" (Danke, meine liebe Schwester) "Demnächst kannst du das Augenmakeup auch dezenter schminken." Sprach mein älterer Bruder Ibrahim, er war streng, aber ich liebte ihn. Ich durfte niemals kurze Hosen, geschweige denn, irgendetwas kurzes anziehen. Deswegen trug ich heute auch eine lange enge Hose mit einer weissen Bluse darüber. "Bist du denn zufrieden mit meinem Outfit." Erwiederte ich genervt. "Ja." Lachte er. Wir stiegen ins Auto und fuhren los. Ich hatte jetzt schon kein Bock mehr. Auf der Fahrt hörten wir türkische Musik. Es war nicht irgendetwas Türkisches, sondern speziell etwas aus dem Schwarzen Meer, mein Vater kommt nämlich aus Rize. (Eine Stadt in der Türkei) Meine Mutter hingegen aus Zentral Anatolien, Sivas. (Ebenfalls eine Stadt in der Türkei) zwei komplett verschiedene Städte. Wie dem auch sei, ich fühlte mich zu beiden Städten hingezogen. Mal davon abgesehen war ich echt anders, als der rest der Familienmitglieder. Ich hörte kurdische Musik und war auch von der arabischen Kultur sehr begeistert. Wie dem auch sei..