8. Kapitel

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~Yukis Sicht~

Die riesige Tür wurde geöffnet und uns wurde Eingang gewährt. Ich staunte: Wir standen in einem riesigen Saal voller Spiegel. Ganz hinten konnte ich zwei Throne ausmahlen, die mit goldenen Schnörkel verziert waren. Wir wurden den Gang entlang geführt. Wir sahen uns fasziniert um. Als meim Blick auf mein Spiegelbild fiel, blickte mir eine andere Person entgegen. Meine Kleidung war total zerschlissen und durchlöchert, meine Haare standen wirr von meinem Kopf ab und es sah aus, als hätte ich ein Schlammbad genommen. Doch als ich zu Joy und Sansa blickte, sah ich, dass es ihnen nicht besser ging. Wir waren jetzt am Ende des Ganges angekommen. Die zwei Throne wirkten riesig. Auf ihnen saßen zwei Personen: Eine große, schlanke Frau, mit schneeweißer Haut. Auch ihre Haare waren weiß, dafür trug sie ein langes, rotes Kleid. Daneben saß ein kräftiger 'Mann' mit einem Hirschgeweih, der uns mit seinen großen Augen wachsam musterte. Das waren also der König und die Königin. Die Wachen, die uns bis eben geführt hatten, ließen sich voller Ehrfurcht auf den Boden fallen und deuteten uns, es ihnen gleich zu machen. Nach und nach gingen auch wir in die Knie und verbeugten uns. Eine ganze Weile sagte keiner was, bis eine donnernde Stimme den Raum erfüllte: "Erhebt euch!" Schnell richteten wir uns auf. Der König sagte etwas auf der seltsamen Sprache, und auch die Wachen standen auf. Der König erhob sich von seinem Thron und ging geradewegs auf mich zu! Was würde er wohl machen? Doch kurz vor meinem Gesicht hielt er inne und starrte mich an. Seine Nasenspitze war nur einen Zentimeter von meiner entfernt und ugh.... sein Atem stank fürchterlich! Er guckte mich gerade sehr dumm an, also guckte ich dumm zurück und er zog erschrocken seinen Kopf zurück. "Was euch hat hier hin geführt?", fragte er uns dann. Ha, er sprach unsre Sprache! "Ein Loch!", sagte Joy und deutete mit den Händen einen Kreis an.
Fragend sah er uns an: "Ein...Loch?"
Sansa nickte:"Sie wissen schon, so eine ausgebuddelter Kreis d..." "Jaja, weiß ich was ein Loch ist!", unterbrach er sie.
"Ob sie es wissen, weiß ich natürlich nicht, aber sie müssten es eigentlich schon wissen", fuhr Sansa fort. Joy sah sie strafend an und sofort war sie ruhig.
"Nun gut!", fuhr er fort, "Ich werde Sache gehen auf den Grund. Solange, ihr erstmal kommt in Gefängnis!" Wir sahen ihn erschrocken an. Doch zum erstenmal meldete sich die Königin zu Wort:"Arveno, lass es es gut sein! Bringt sie in ein Zimmer!" Der König lachte:"Ihr sollt bekommen so einen Luxus? Nein! In den Kerker mit ihnen!"
Wir wurden von den Wachen gepackt und aus dem Raum geschleift. Draußen begegneten wir wieder der Dolmetscherin. "Warum spricht die Königin so gut unsere Sprache?", fragte ich sie, doch bevor sie etwas sagen konnte, waren wir schon wieder an ihr vorbei. Wir wurden eine endlos weiße Momortreppe hinunter geführt und standen schließlich vor einer Stahltür. Die Wachen entriegelten sie und wie wurden hinein gedrückt. Hier unten war alles gar nicht mehr so schön und prunkvoll. Es war dunkel kalt und nass. Die Verließe wurden von Metallstäben begrenzt. In den Zellen saßen Personen (und Dingsdas...) die gar nicht gut aussahen. Wir wurden allesamt in eine Zelle geschubst. Wir saßen schon wieder fest!

~Lunas Sicht~

Nachdem wir Yukis Taschenmesser gefunden hatten, einigten wir uns darauf nach weiteren Spuren zu suchen. Nach einer Weile rief Sayuri mich zu ihr. Sie hatte etwas gefunden! Im Gras zeichneten sich deutlich...Reifenspuren ab?!
"Das sieht nach einer Kutsche aus", überlegte Sayuri, "Wir sollten den Abdrücken folgen, vielleicht wurden die drei verschleppt." Also begannen wir mit der Suche. Wir folgten den Kutschenspuren. Je tiefer wir in den Wald hinein gingen desto kälter wurde es. Schließlich war es dunkel und wir beschlossen, uns ein Lager einzurichten.
Wir legten uns auf das weiche Gras zwischen zwei Bäumen. Es war echt kalt und ich zitterte. Sayuri schien die Kälte nichts auszumachen. "Willst du meine Jacke?", fragte sie mich doch ich schüttelte den Kopf. "Komm schon! Ich weiß du willst sie!", redete sie weiter. Doch ich schüttelte wieder nur den Kopf. Erst jetzt bemerkte ich, wie müde ich war und irgendwann wurde Sayuris Stimme immer leiser und meine Augen fielen endgültig zu. Das letzte was ich wahrnahm, war, dass Sayuri etwas über mich legte.

~Sayuris Sicht~

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ging die Sonne gerade auf. Luna lag schlafend und mit meiner Jacke als Decke im Gras. Ich weckte sie und wir gingen weiter. Natürlich waren die Spuren längst nicht mehr da, also versuchten wir es auf gut Glück.
Wir schlenderten zwischen den Bäumen hindurch und erzählten uns Geschichten und Witze. Gerade gingen wir einen Hügel hinauf und dann wieder ein Stück durch den Wald. Plötzlich entdeckte Luna hier wieder Räderspuren. Was hinter dem Wald erschien, machte uns sprachlos. Ein riesiger Palast erstreckte sich vor uns. Hunderte Leute und Wesen tummelten sich davor. An dem riesigem Eingangstor erwarteten uns 10 Wachen. Waren Sansa, Joy und Yuki wirklich hier?
Die Wachen stoppten uns und sprachen auf einer fremden Sprache auf uns ein. Ich sah Luna an, die genauso verwirrt guckte wie ich. Schließlich fragte uns einer:"Korunkum soilof gukasre?", woraufhin ich den Satz wiederholte. Der Wächter nickte und wir wurden herein gelassen. Was war das denn gewesen? Ich hatte doch nur den Satz wiederholt! Hier drinnen war es noch prunkvoller. Die Wände waren Meterhoch und von der Decke baumelten riesige Kronleuchter. Beeindruckt schwammen wir mit der Menschenmasse. Die Leute und Wesen hier, waren noch verrückte und schriller als die, denen wir schon begegnet waren. Sie kamen mir ungefähr vor wie die Menschen im Kapitol von "Die Tribute von Panem".
Wir gingen weiter und blieben schließlich vor einer großen Tür stehen, vor der bestimmt 20 Wachen standen. Ich drängte mich zwischen ihnen hindurch. Sofort richteten sich 20 Speere auf mich. "Kofgu dubasta kopui!", schrie mich der eine an.
Ratlos sah ich zu Luna, auch sie schien verunsichert. Der Typ redete immer lauter auf mich ein, und da ich nicht antwortete, wurden wir kurzerhand gepackt und eine lange Treppe hinunter geführt. Eine dicke Stahltür wurde entriegelt und wir wurden einen dunklen Gang entlang geschubst. Der Kerker! Es war dreckig und roch moderig. Eine Zelle wurde aufgeschlossen und wir wurden zu drei anderen Personen geschubst. "Sayuri?", ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und konnte meinen Augen nicht trauen. "Yukiiii!", quiekte ich und fiel meiner Freundin überglücklich in die Arme. Jetzt traten auch Joy und Sansa aus der Dunkelheit. Ich nahm beide in den Arm, Luna tat es mir gleich. "Ihr habt uns wirklich gefunden!", rief Joy freudig. "Das hilft uns nur gerade nicht sehr viel!", sagte ich und deutete auf die Gitterstäbe um uns herum. Joy zuckte mit den Schultern:"Hauptsache wir sind wieder vereint!" Wir lachten und ich ließ mich erschöpft auf den Boden sinken. Erst jetzt bemerkte ich, wie müde ich war. Ich lehnte mich an Yuki und hörte noch, wie Luna begann zu erzählen, wie wir hierher gekommen waren. Dann schlief ich ein.

~Yukis Sicht~

Sayuri hatte sich an mich gelehnt und ich merkte wie sie immer gleichmäßiger atmete. Als ich nochmals zu ihr sah, war sie eingeschlafen. Auch ich war müde und ich glaube den anderen ging es genau so. Also legten wir uns alle hin. Es war nicht gerade leicht, eine bequeme Position auf dem harten Boden zu finden, und gleichzeitig Sayuri nicht zu wecken. Doch schließlich hatte ich es geschafft und dachte noch etwas nach, bevor ich langsam im Land der Träume versank.

Halluuu,

Hier bin ich mal wieder mit einer überraschenden Anzahl von ungefähr 1250 Wörtern, was für mich viel ist! Sorry fürs so-lange-nicht-updaten(eine besondere Entschuldigung geht an @Schattenherz) aber ich hatte in letzter Zeit no time, weil wir viele Tests und Arbeiten geschrieben haben! Aber bald haben wir Herbstferien, vielleicht habe ich dann mehr Zeit!

Also bis bald
_tsuki_

HinoiriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt