Kapitel 7.0/Epilog

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"Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht" ~ Jedi-Kodex

Der Himmel über Coruscant war von dunklen Wolken verhangen. Ein kalter Wind, zerrte an ihrer schwarzen Robe. Sie war nicht die einzige auf dem Weg zum Tempel der Jedi. Nicht die Einzige Kraft der Zerstörung heute Abend. In ihr kochte es. Ihr Meister hatte nie etwas von einem zweiten Sith-Schüler gesagt.
Sie war nicht seine einzige Wahl gewesen. Sie war nicht gut genug, um alleine zu kämpfen. Aber ihr war auch klar, er wollte sie testen. Sehen, ob sie stark genug war. Denn wenn sie versagte, hatte er jemanden, der sie ersetzte.
Die Stufen, welche zum Tempel hinaufführten, erstreckten sich vor ihr, die riesigen Statuen vor den Toren, schienen sie aus ihren kalten, toten Stein-Augen zu beobachten.
Mit klopfendem Herzen betrat sie das riesige Gebäude. Es war leer, nur in der Ferne konnte man kurz das dumpfe Geräusch von Schritten hören. Zwischen all den langweiligen Präsenz der Jedi, schwebte die Sonne.
Virginia schlich durch den Schatten, vorbei an den Säulen, zum stillen Hangar des Tempels.
"Virginia.", erklang die ihr vertraute, warme Stimme. Sie trat hinter einem der Sternenjäger hervor, die braunen Augen ruhten auf der Sith.
Mit einem Zischen erwachte die rote Klinge in Virginias Hand zum Leben. "Es tut mir leid."
Sunny kam ruhig auf sie zu. "Es musste so kommen." Ein Kribbeln durchzog Virginias Körper, wie versteinert stand sie da, nicht fähig ihr Schwert zu heben, nicht fähig nicht in diese braunen Augen zu schauen.
"Du musst es tun."
"Ich kann das nicht.", flüsterte Virginia tonlos. Ein strahlendes, wärmendes Lächeln erhellte Sunnys Gesicht.
"Würdest du dich gegen ihn stellen?"
"Sunny..", ihre Stimme klang heiser. Verzweiflung schnürte ihr die Kehle zu.
Langsam ging die Braunhaarige auf sie zu, Virginias Schwert schoss hoch. "Bleib weg!", kreischte sie. Das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt, drohte sie ihr. "Geh weg Verdammt! Ich will dir nichts tun!" Sunny hob ein wenig die Hand und machte noch einen Schritt auf sie zu. Heiße Tränen rannten über Virginias Wangen, während sie das Lichtschwert vor sich hiel. Noch ein Schritt.
Die Stille erfüllte den ganzen Hangar, als die Jedi sich ein wenig vorbeugte und sie küsste. Sanft und weich, blieb ihr nichts anderes übrig, den Kuss verzweifelt zu erwidern.
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"Ich liebe dich.", wisperte Sunny, ihre glasigen Augen ruhten auf Virginia, ihr schmaler Körper, durchbohrt von einer roten Klinge.
"Ich liebe dich auch, Sunny.", kam die Tränen erstickte Antwort. Sunny hatte sich selbst getötet, hatte ihr die schmerzhafte Entscheidung abgenommen.
Sie sackte zusammen, das Licht in ihren Augen erlosch, das letzte Lächeln erstarb.
"Nein!", Virginia griff nach ihr und zog sie an ihre Brust. "SUNNY!"
Immer mehr Tränen flossen unaufhaltsam über ihr Gesicht, ihre Stimme versiegte in einem Schluchzen. Ihre Sunny war tot, fort für immer, und auch eine leise, warme Stimme in ihrem Kopf, konnte sie nicht trösten. Es war vorbei.
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Die 'Untergang' glitt lautlos durch das All, auf die Sterne in der Ferne zu. Auf der Brücke stand die Kommandantin des riesigen Sternenzerstörers, eine junge Frau mit blassem Gesicht und leuchtend roten Haaren. Ihre grünen, kalten Augen starrten hinaus in die Schwärze.
Niemand wagte es, sie anzusprechen, jeder war stumm in seine Arbeit vertieft. Man munkelte, das Herz dieses Wesen, mit dem blassem Gesicht, war vollkommen tot und das der Wahnsinn von ihr Besitz ergriffen hatte.
Niemand wusste, von dem Licht, dass seit jenem Schicksalhaften Tag der Galaxie, in ihr wohnte. Niemand wusste von der warmen Stimme und den ruhigen Worten. Niemand wusste von den Gefühlen, die sie auf Ewig in sich eingesperrt hatte, denn Niemand wusste von der Jedi-Schülerin Sunny, die das Leben der Sith vor 10 Jahren so verändert hatte.

Star Wars - Die Liebe einer SithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt