Kapitel 4.1

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Die Probleme brachen mit erstaunlicher Pünktlichkeit über sie herein. Fast genau zwei Stunden nachdem Sunny gegangen war, saß Virginia auf ihrem Bett und drehte durch. Ihr Kopf explodierte förmlich vor den Gedanken die sich darin über schlugen. Sie stand grade auf, um sich
Kopfschmerztabletten zu besorgen, als sie ihre Stimme hörte.
"Virginia?"
Es machte die pochenden Schmerzen nicht schwächer, aber erträglicher.
"Ja?", schickte sie einen Gedanken zurück. Ein paar Augenblicke verstrichen, bevor Sunny antwortete: "Was sollen wir tun?"
Das war eine berechtigte Frage, aber sie hatte Kopfweh und die Situation über forderte sie. So war es ihr nicht vergönnt, freundlich zu antworten.
"Du bist hier die Allwissende."
"Ich habe Angst, was er dir an tut."
"Na und? Selbst wenn. Ich hab es verdient."
In der Stimme der Macht schwang Trauer. "Liebe soll nicht bestraft werden, Virginia."
Warum konnte sie es nicht einsehen?
"Es geht doch nicht direkt um Liebe, dass ist kein Problem, klar? Es geht um DICH.", sie machte eine Pause in der Sunny nicht antwortete, bevor sie fort fuhr. "Mein Meister hat ein Problem damit, dass du es bist."
"Ich weiß."
"Na also."
"Na also?", Sunny klang irgendwie leicht aufgebracht. "Du weißt genau wie ich, dass eure Kultur genauso scheinheilig ist, wie die der Jedi. Er hätte niemand akzeptiert, und schon gar nicht jemanden, der dich durch seine Liebe aufhält."
Über ihre Lippen schlich ein Knurren.
"Du hälst mich nicht auf."
"Doch das werde ich. Virginia, ich weiß, wie es enden wird."
Noch eine körperlose Meinung erschien, eine Verzweifelte.
"Na gut. Aber somit habe ich die Strafe doch verdient."
"Du kannst fürs Töten bestraft werden, fürs Lügen, fürs Stehlen. Für Sachbeschädigung, Fahrlässigkeit und Verletzungen. Aber nicht für die Liebe. Egal wem gegenüber."
Das war eine lange Antwort. Eine, die Virginias Stimmung in unendliche Tiefen fallen ließ. Sie wollte, dass sie einfach still war, einsah, dass es in dieser Galaxis so etwas wie Fairness nicht gab.
"Für Fehler wird man bestraft, Sunny", erwiederte sie mit einem erdrückende Gefühl, gleich zwei Tonnen Eisen, die auf ihr Herz drückten. Es drohte, zerquetscht zu werden.
"Ich bin ein Fehler", stellte Sunny tonlos fest.
"Das ich dich Liebe, ist ein Fehler!", sie war sich fast sicher, die Jedi im Tempel hätten diesen Gedankenschrei noch gehört.
"Sag das nicht.", bat Sunny, aber Virginia war zu aufgebracht, um sich um ihren flehenden Tonfall zu kümmern.
"Ist nicht meine Meinung."
"Gut. Wo bist du?"
Sie wollte doch nicht etwa wieder hier herkommen? Es fühlte sich an wie ein zweischneidiges Schwert. Ihr Kopf pochte und rebellierte gegen den Wunsch, sich von Sunny ... Beruhigen zu lassen. Trotzdem antwortete Virginia: "Immer noch in meinem Schiff."
Damit verschwand ihre Verbindung.

Star Wars - Die Liebe einer SithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt