8↠ he tried to kill him

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Ash und ich liefen neben einander zur Bushaltestelle, die noch ein wenig weiter entfernt von meinem Haus war. Auf einmal hörte ich wieder ihn hinter uns.

"Du verzeihst ihm und gehst dann noch mit ihm essen? Nachdem er, dein bester Freund, dich für verrückt erklärt hat?", er klang ziemlich wütend jedoch neutral zugleich. Ich ignorierte ihn einfach. Erstens hatte er zu dieser Sache nichts zu sagen und zweitens könnte ich auch nicht mit ihm reden, da noch Ash bei mir war.

Dann ging alles viel zu schnell. Ash wurde nach hinten auf den Boden gerissen und prallte richtig mit dem Hinterkopf auf den harten Boden. Danach sah ich Luke, wie der seine Zigarette wegwarf und sich schnell über Ash bückte, um seine grossen Hände um seinen Hals zu legen und anfing seinen Griff zu verstärken.

Dann die erste Reaktion von Ash: "H-i-hilf-hilfe", versuchte er zu brüllen und mit seinen Händen Luke's Hände wegzureissen. Doch Ash's Hände gingen nur durch Luke's hindurch. Als sie durch gingen, zog er die Hände weg, als ob er einen Stromschlag dadurch bekommen hätte. Er sah geschockt aus, denn er verstand nicht was da vor sich ging. Natürlich, er konnte schliess Luke nicht sehen.

Erst dann durchflutete Adrenalin meinen Körper und ich rannte sofort auf ihn zu, packte Luke ganz fest an den Nacken und so riss ich ihn von Ash weg. Luke stolperte nach hinten und verschwand auf einmal einfach, dann kniete ich mich vor Ash und legte seinen extrem kalten Kopf auf meine Knie. Er keuchte und es fiel ihm schwer zu atmen. Tränen flossen ihm ununterbrochen.

"Alles wird wieder gut. Ich bin hier.", versuchte ich ihn zu beruhigen und strich ihm sanft über die Wange. Dann griff ich ganz vorsichtig an seinen Hals. Man sah die Würgspuren und ich musste meine Hand sofort wegziehen. Sein Hals war verdammt kalt. Normalerweise würde man bei einer solchen Temperatur sterben. Es war, ohne Frage, übernatürliches im Spiel. Und er schwitzte auch extrem, wobei der Schweiss auch extrem kalt war. Ich wischte ihm, die verschwitzten Haare aus dem Gesicht und versuchte ihn mit meinen nicht so kalten Unterarmen zu wärmen. Eigentlich würde ich es mit meinen Händen machen, doch diese waren fast so kalt wie er gerade war.

Nach einer Weile beruhigte er sich langsam und wurde wieder etwas wärmer. Doch seine Augen wurden langsam schwer, ich bemerkte das. Ich schlug ihm ganz leicht an die Wange und sagte ziemlich ängstlich: "Ash? Komm, lass uns zurück zu mir gehen, wir müssen dich schnell wärmen. Bleib stark."

Ich versuchte ihn irgendwie wieder aufzurichten, doch er kippte, ohne meine Hilfe,sofort wieder auf meinen Schoss. Einerseits war ich froh gewesen, dass der Ort hier, beim Weiher, sehr ruhig ist, und praktisch keine Menschenseele hier zu sehen war. Jedoch bekam ich Panik wegen Ash und ich könnte sehr gut Hilfe gebrauchen.

"Komm, wenn es nach mir geht, würde ich dich auch bis nach Hause tragen. Es ist nicht so weit weg, versprich mir nur eins, bitte versuch deine Augen offen zu halten.", flehte ich ihn an. Dann richtete sich ihn ziemlich wackelig auf und stützte ihn beim Aufstehen sofort, indem ich meinen Arm unter seinen Schob und ihn ganz fest mit meinen beiden Armen hielt.

Nach einer Weile schaffte ich es, ihn und seinen kalten Körper zu mir nach Hause zu schleppen, mit ganz wenig Hilfe von ihm. Wir kippten immer wieder, da ich relativ dünn war. Eigentlich war ich ziemlich stark, ich ging immerhin seit 9 Jahren ins Karate, aber Ash war ziemlich muskulös, und für bekanntlich sind Muskeln ziemlich schwer: dementsprechend auch Ash. Sein Körper war Eiskalt und seinen Hals konnte man vor Kälte immer noch nicht anfassen. Ich hatte grosse Angst um ihn, denn ihm fiel es immer schwerer seine Augen aufzubehalten.

Als wir endlich durch die Haustüre kamen, musste ich feststellen, dass er nach oben, in den dritten Stock gebracht werden musste. Da waren alle Schlafräume, und er brauchte dringend ein Bett. Also drehte ich ihn so, dass er mit dem Rücken vor mir stand, packte meine Arme unter seine Achseln und schleppte ihn so mit hoch. Ob ich zu schwach dafür war, war mir egal, ich dachte nicht einmal daran. Mein einziger Gedanke war, ihn zu retten. Und verschont mich mit Krankenwagen rufen! Wie wollt ihr einem Arzt erklären, dass Ash noch am Leben war, in dieser Temperatur? Und woher sollten die Würgspuren und diese extreme Kälte kommen?

Als ich es dann endlich geschafft habe, ihn die Treppen hochzuschleppen, zog ich ihn schnell in mein Zimmer. Rasch legte ich ihn auf mein ziemlich grosses Bett und zog ihm alle Kleidungsstücke bis auf die Boxershorts aus. Nun denkt nichts falsches von mir, ich habe ihn schon oft so gesehen im übrigen, doch alle Kleidungsstücke waren kalt wie Eis. Erst seine stylische Herbstjacke weg, seinen coolen Schal, seinen dünnen und weissen Pulli und anschliessend seine lässige Hose, doch seine feine Goldkette liess ich ihm an. (Ihr merkt, er hat einen Style, von dem jeder Junge nur träumen kann). All die Kleidungsstücke schmiss ich in irgendeine Ecke und sofort rannte ich in das alte Zimmer von meinem Bruder. Viele Dinge hat er nicht mehr mitgenommen in seine neue Wohnung, er wollte sich ein neues Leben, ganz alleine, aufbauen. Die meisten Dinge hier drinnen waren noch von unserer Mutter finanziert, und das wollte er nicht. Meine Mutter wollte das 5. Gästezimmer, in unserem Haus, daraus machen, doch ich habe so lange protestiert, bis sie es aufgegeben hatte. Mir bedeutete dieses Zimmer ziemlich viel und es war ziemlich wenig von dem, was mein Bruder zurückgelassen hatte.

Auf jeden Fall rannte ich in das Zimmer, holte eine Jogginghose, einen warmen Pulli und rannte zurück zu Ash.

"Augen aufbehalten", sagte ich ihm und zog noch kurz meine Jacke aus. Er versuchte seine Augen aufzubehalten und sagte ganz ganz schwach: "Wieso liege ich hier nur in Boxershorts rum?"

Das reden kostete ihn ganz viel Überwindung und verschwendete scheinbar ziemlich viel Energie. Ich sagte daraufhin: "Deine Kleider waren viel zu kalt. Komm versuch deine Arme zu heben. So, ein Arm, und nun der andere. Jetzt Kopf und Rücken leicht heben. Nun das selbe bei deinen Beinen. Und sprich am besten nicht, ich hole noch ein paar warme Tücher und Wärmflaschen um dich zu wärmen. Bitte, bleib stark, versuch deine Augen aufzubehalten."

Er blickte mich mit ganz schwachen Augen an und sagte ganz leise und ruhig: "Danke" Ich lächelte ihn leicht an, streichelte ihm vorsichtig über seine Wange und deckte ihn erst mit meiner Flauschigen Decke zu, und schliesslich mit meiner normalen Decke. Daraufhin rannte ich runter, in die Küche, um die wärmenden Sachen für Ash zu holen. Ich machte mir wirklich wahnsinnig viel Sorgen um ihn. Wenn er sterben würde, würde ich es mir niemals verzeihen. Dieser Luke würde noch dafür bezahlen, was er getan hatte. Doch die Frage, die sich am meisten in den Vordergrund stellte war: Wieso hat er das getan?

hatearrow | aus Liebe wird Hass.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt