11↠ how it all began

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"Ash", rief ich erfreut, und mit Tränen in den Augen, auf. Die Rauchwolke hatte sich verzogen und er öffnete, vor Schmerzen stöhnend, seine Augen.

Er griff mit seiner Hand an seine Schläfe und fragte: "Die Landung ist anscheinend nicht so gut vergangen, hmm?", und er lächelte mir leicht zu.

Ich schaute ihn verwirrt an und fragte: "Wie meinst du das? Welche Landung?"

Nun schaute er mich verwirrt an. "Wir sind doch zusammen Skateboard gefahren, und ich bin beim steilen Hang viel zu schnell gefahren, dass es mir direkt das Skateboard unter den Füssen weggerissen hat und ich nun auf einmal hier aufwache."

Übrigens, einer meiner Lieblingsbeschäftigungen war Skateboard fahren. Ash und ich taten es auch ziemlich oft.

Was mir aber als aller erstes in Sinn kam war, dass er wahrscheinlich nur geträumt hatte. Doch dann kam mir etwas anderes in den Kopf und Wut schäumte sich in mir auf: Diese Missgestalt hat in seinen Erinnerungen rumgepfuscht!

Aber erst hiess es Ruhe bewahren, für Ash da sein, und über alles glücklich zu sein, dass er noch lebte. Doch ich war nicht allzu glücklich, denn diese Emotion war für mich schon immer am schwierigsten zu fühlen. Ich schaffte es nur in den seltensten Fällen Glücklichsein aus mir raus zu bekommen und es auch zu empfinden. Und ich fühlte mich auch ein wenig glücklich, also musste ich verdammt glücklich sein, wenn ich wie ein normaler Mensch empfinden könnte.

Ich wollte Ash nicht mit der Wahrheit konfrontieren und sagte schliesslich: "Stimmt. Ich habe dich dann hier her gebracht, aber man sieht zum Glück keine Wunden." Ich klang neutral, wie die meiste Zeit auch.

"Lu", sagte er auf einmal, mit einem leichten Hauch von Panik in seiner Stimme.

"Ja?", antwortete ich.

"Vor ein paar Sekunden war mir noch verdammt kalt. Jetzt auf einmal habe ich so heiss, dass ich das Gefühl habe gleich wegzuschmelzen. Und hier sind alles Wärmesachen um mich rum. Wieso hatte ich gerade noch so extrem kalt? Und wieso bin ich wie ein kleines Kind mit Millionen Decken, Wärmeflaschen oder warmen Tüchern eingehüllt?", fragte er und rührte keine einzige Faser an sich.

Mir stockte der Atem. Ich hatte keine Ahnung was ich ihm sagen sollte. Daraufhin zuckte ich nur mit meinen Schultern, setzte mich neben ihn und nahm vorsichtig die Dinge, welche ihn hätten Wärmen sollen, von ihm ab. "Du kennst mich doch, ich weiss nie wie, auf solche Situationen, zu reagieren.", sagte ich mit einer eher ruhigeren Stimme, und versuchte mein Herzrasen unter Kontrolle zu halten.

Er schien zwar nicht wirklich überzeugt von dieser Antwort zu sein, liess es jedoch weiter nachzuhaken. Wir machten ihn von den ganzen Decken los und er stand dann vor mir. "Wieso habe ich die Sachen von deinem Bruder an?", fragte er schmunzelnd.

Sein Schmunzeln kam auch nur davon, dass es bedeuten musste, dass ich ihn dafür ausgezogen haben müsste. Ich schubste ihn mit kopfschüttelndem Lächeln, leicht zurück und meinte: "Deine Kleider waren total verrissen und ganz feucht vom nassen Boden"

Ein Stich ins Herz für mich, ich habe ihn wieder angelogen. Und er merkte es nicht, er nickte einfach nur und meinte: "Du, ich glaube es war ein ziemlich langer Tag für uns Beide, vielleicht sollte ich langsam nach Hause gehen."

Ich nickte nur und versuchte nicht schwach auszusehen. "Ciao", meinte ich und umarmte ihn ganz fest zum Abschied. "Danke", sagte er dann noch und verschwand aus der Haustüre.

Ich schloss dann die Türe und liess mich daraufhin daran, mit dem Rücken, runtergelassen, runter, seufzte auf und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Weinen würde ich auf keinen Fall, wie fest es auch schmerzen würde, die Tränen konnten diesen Kampf gegen meine starke Seele nicht gewinnen.

"Einen blinden besten Freund hast du.", kam es nach einer Weile plötzlich vor mir. Ich blickte auf und sah Luke. Sofort richtete ich mich auf und ging ziemlich aggressiv auf ihn los.

"Nun hör Mal zu, du Missgestalt, wenn du dich nicht sofort aus meinen seltsamen und psychischen Fantasien verpisst, werde ich dafür sorgen, dass du deine gerechte Strafe bekommst!", sagte ich hinter zusammengepressten Zähnen und drückte ihn mit aller Kraft an die Wand.

Erst schien er ziemlich geschockt, als ich so aggressiv wurde, doch als nun unsere Gesichter sehr nahe beieinander gegenüber waren, grinste er einfach. "Süss wie du das Gefühl hast, mir sowohl körperlich, als auch innerlich, überlegen zu sein. Hätte ich gar nicht so erwartet, ein wirklich fantasieloses und vom Leben kaputten Mädchen. Du glaubst aber auch an nichts, doch was negativ ist, an solche Dinge glaubst du wieder. Wie kann es denn so weit kommen? Hast du nicht die zwei aller besten Freunde, das Geld, keine strengen Regeln Zuhause, ein ziemlich hohen Rang in der Schule und und und. Was fehlt dir denn Bitteschön Mädchen?", sagte er. Aber es klang auf gar keinen Fall so, als würde er mir ein schlechtes Gewissen unterjubeln wollen würde. Es klang so, als wüsste er alles über mich, und er wüsste was mich eigentlich glücklich machen würde.

Ich lockerte meinen Griff sofort,nach diesen Worten, und stand regungslos da. Luke nutzte den Augenblick aus und drehte mich so um,dass er mich nun an der Wand hatte. Er hatte ein seltsames Lächeln auf den Lippen, doch ich konnte dieses Lächeln einfach nicht deuten.

Aber mir fiel wieder ein was er Ash angetan hatte, und ich versuchte mich direkt wieder aus seinen Armen zu befreien. Als ich es endlich geschafft hatte, rannte ich sofort in mein Zimmer hoch. Er verfolgte mich, was mich ehrlich gesagt nicht verwunderte, jedoch wollte ich es auch nicht.

Als ich oben ankam, steuerte ich zu meinem Zimmer. Sofort knallte ich die Türe zu, ehe ich etwas anderes tun konnte, als ich in meinem Zimmer ankam und schloss die Türe ab. Danach machte ich mir eigentlich keine Sorgen mehr, dass er hier rein kommen konnte, bekanntlich konnten Geister keine Türen öffnen.

Leider habe ich mich zu früh gefreut, denn ein gelangweilter Luke spazierte ohne Probleme durch die Türe. Entweder hatte ich keine Ahnung von Geistern oder er war etwas völlig anderes. "Was willst du von mir?", fragte ich daraufhin. Innerlich war ich komplett verzweifelt, doch man konnte es mir äusserlich einfach nicht ansehen. Obwohl ich darüber gar nicht so sicher sein konnte, denn er wusste auch dass ich innerlich völlig kaputt war..

"Ich möchte von dir, dass du meine Frage beantwortest.", meinte er ohne jeglichen Ausdruck in seinem Gesicht.

Ich blickte ihn nur genervt verwundert an und fragte: "Was für eine Frage?"

"Was fehlt dir in deinem Leben? Du hast doch alles, was sich jeder andere Mensch in seinem Leben wünschen würde. Und trotzdem bist du innerlich so kaputt, dass du schon fast nur noch Kälte empfinden kannst. Denn Kälte macht dir anscheinend nichts aus."

"Red keinen Schwachsinn, du kennst mich kein bisschen.", meinte ich mit voller Überzeugung, jedoch machte sich ein mulmiges Gefühl in mir breit. Ich hatte keine Angst vor ihm, trotzdem wusste er viel zu viel über mich, das musste er mir nicht mal sagen, ich spürte es.

Er lachte auf und meinte: "Wenn du nur wüsstest. Aber komm, ich möchte dich nicht zur Feindin machen, lass uns doch erst mal ein wenig besser kennen lernen."

"Ich weiss nicht, nach dem was heute alles passiert ist?"

Er grinste doch nur und sagte: "Jap"

Auch wenn ich mir geschworen habe, nach dieser Aktion nicht mehr mit ihm zu reden, machte er mich auch ziemlich neugierig und liess mich schliesslich auf ihn ein.

So fing dann alles langsam an...

hatearrow | aus Liebe wird Hass.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt