Nach der ganzen Sache mit Moana, hatte ich eigentlich darauf bestanden, dass sie die ganze Nacht mit mir bleiben sollte. Doch sie hatte sich geweigert, und egal was ich auch immer gesagt hatte, es half nicht sie davon zu überzeugen, mit mir mitzukommen. Sie hat gemeint, dass sie nun Zeit für sich brauchte. Auch wenn sie mir es mir versprochen hatte, sich nichts anzutun, liess ich sie mit einem mulmigen Gefühl gehen.
Ich wollte sie doch auch überhaupt nicht gehen lassen, doch sie hat mir oft versprochen, dass wirklich nichts passieren würde. Trotzdem hat sie mich mit Tränen in den Augen zum letzten Mal umarmt, und ist sehr schnell davongelaufen.
Danach wollte ich eigentlich zu Ash gehen, doch ich wusste, dass er in den Wald gelaufen ist. Natürlich kannte ich auch seinen Lieblingsplatz, der aber ziemlich tief im Wald war. Doch ich schaffte es nicht alleine in den Wald zu gehen. Es war eine Art Phobie die ich dagegen hatte, alleine durch den Wald zu laufen.
Plötzlich spürte ich eine Kältewelle hinter mir. Ich wusste, auch ohne mich umdrehen zu müssen, wer da stand.
"Was willst du?", fragte ich unter zusammengebissenen Zähnen und drehte mich langsam um.
Luke sass auf einer Bank und rauchte zufrieden seine Zigarette. Dann blickte er zu mir auf. "Was sollte ich wollen? Ich sitze hier nur so.", sagte er mit einem falschen Grinsen.
"Schön für dich. Ich hoffe da bleibst du auch.", sagte ich mit dem selben falschen Grinsen.
"Wohin gehts denn?"
Natürlich wollte ich keine Schwäche vor ihm zeigen und sagte dann doch zögerlicher als ich wollte: "In den Wald."
"Schaffst du eh nicht.", sagte er neutral und zog noch mal an seiner Zigarette, stand auf, kam mir viel zu nahe und blies mir den Rauch direkt ins Gesicht. Doch ich verzog nicht mein Gesicht, oder versuchte dem Rauch zu entkommen, wie es jeder andere Mensch getan hätte. Ich blieb da einfach stehen und blickte in seine kalten Augen.
"Und wieso nicht?", das mal klang ich schon viel selbstbewusster.
"Weil ich die Angst aus der deiner Stimme heraushören konnte. Angst zu verbreiten und in den Augen anderer Menschen zu sehen ist Balsam für meine dunkle Seele.", sagte er lächelnd. Dann beugte er sich über mich, sodass er in mein Ohr wispern konnte: "Und überhaupt, weiss ich alles über dich. Nur, dass sich so ein paar Dinge an dir geändert haben. Doch solche Dinge, wie deine Macken, Fehler oder Ängste, über die weiss ich Bescheid."
Nur schon wie er alle diese Dinge gesagt hatte, liess mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Und seine viel zu starke Nähe, machte die ganze Situation natürlich nicht viel einfacher.
"Schön für dich.", sagte ich, "da kennst du mich glatt besser als ich selber."
"Ich kann natürlich auch in den Wald mitkommen.", sagte er mit wackelnden Augenbrauen.
Zuerst wollte ich direkt verneinen, doch hier ging es um Ash, also seufzte und sagte ich daraufhin: "Alles klar. Aber nerv nicht rum."
Er zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern und schon liefen wir los. Wir waren Beide ruhig während dem Laufen. Bis ich dann die Stille unterbrach, indem ich fragte: "Hast du mir vielleicht auch eine Zigarette?"
"Klar, welche Sorte?", fragte er.
Ich war leicht verwirrt und sagte etwas zögerlicher: "Marlboro Gold?"
Daraufhin nickte er nur, und plötzlich umgab dunkler Rauch seine Hand, in der dann eine Zigarette zum Vorschein kam. Diese drückte er mir dann wortlos in mein Hand.
"Dunkle Magie. Zigaretten können tödlich sein, und der Tod gehört zur dunklen Magie.", sagte er, ehe ich fragen konnte.
Ich führte die Zigarette an meinen Mund und suchte meinen Feueranzünder in meiner Jackentasche. Währenddem schnipste Luke kurz mit seiner Hand, es kam ein kleines Feuer aus seiner Hand und er sagte: "Dran ziehen."
Er führte seine Hand zu meiner Zigarette und ich zog daran, dass die Zigarette anging. Daraufhin nahm ich die Zigarette von meinem Mund, zog den Rauch bis in meine Lungen runter und pustete ihn langsam wieder aus. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich das mal wieder gebraucht hatte.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte ich Luke und nahm noch einen Zug von meiner Zigarette.
"Ich habe kein Alter."
"Gibt es viele von deiner Sorte, was auch immer du bist?"
"Nein."
"Wieso hast du diese Kräfte?"
Er schnaubte verärgert aus und sagte: "Bitte. Hör auf zu fragen."
Ich antwortete etwas beleidigt: "Eventuell ist es berechtigt?"
"Wieso sollte das berechtigt sein?"
Während dem wir redeten und liefen, habe ich überhaupt nicht daran gedacht, dass wir schon eine längere Weile im Wald waren.
"Nun ja.", fing ich an, "du tauchst eines Morgens, einfach so in meinem Spiegel auf, verbreitest mit irgendwelchen schwarzen Pfeilen, Hass vor meinen Augen. Dazu muss ich noch erfahren, dass ich die Einzige bin, die dich sehen und hören kann. Du hast innerhalb von Sekunden meine ganze Welt um 180 Grad gedreht. Was sollte an meinen Fragen unberechtigt sein? Bevor ich normalerweise Dinge in mein Leben lasse, will ich doch wissen, auf was ich mich da einlasse. Ich bin zwar ein ziemlich hasserfüllter Mensch, doch wenn nun irgendeine Gestalt in mein Leben tritt, welche mir noch mehr Hass gibt, dann weiss ich auch nicht."
Die letzten Wörter, welche ich gesagt hatte, klangen sehr unsicher und leise. Er bemerkte dies und stand direkt vor mich hin, dass ich prompt in ihn reinlief. Als die passierte ging ich einen Schritt zurück, doch er kam mir wieder näher, dass ich schon fast gezwungen wurde, in seine Augen zu blicken. Die sahen aber dieses Mal gar nicht so leer aus. Nein. Ganz im Gegenteil. Sie sahen so erfüllt aus, auf einmal.
"Mondengelchen.", sagte er und das Funkeln verschwand ein wenig, als er das Wort gesagt hatte, "es gibt nichts besseres als Hass zu empfinden." Dabei lächelte er noch mit seinem unglaublichen Zahnpastalächeln.
"Lieber habe ich Depressionen, als dass ich von Hass erfüllt bin.", sagte ich mit gesenktem Kopf, monoton und streifte vorsichtig mit meiner rechten Hand über meine Narben, an meinem linken Arm.
"Das sagst du nur, weil du doch schon welche hast. Du bist damit aufgewachsen und hast gelernt damit zu leben. Es ist zum einzig richtigen geworden, doch glaub mir, die Depression spielt ein sehr falsches Spiel mit dir. Aber darüber können wir ein anderes mal reden, schau, dein Kumpel steht dort vorne.", sagte er ohne viel Gefühle.
Daraufhin hob er mein Kinn an, dass ich ihm in die Augen blicken konnte. Er führte seine eiskalte Hand, welche sich aber doch so warm anfühlte auf meiner Haut, weiter zu meiner Wange und beugte seinen Kopf zu meinem runter. Ich konnte nicht viel machen, es war eine Art Bann, in die er mich mit seinen Augen gezogen hat.
Doch ganz kurz, bevor seine Lippen, auf meine trafen, liess er von mir ab und liess die angenehme, aber doch so unerträgliche Kälte hier. Wie gerne würde ich Licht ins Dunkle bringen, doch anscheinend war das der Anfang eines neuen Abschnitt meines Lebens...
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hatearrow | aus Liebe wird Hass.
Paranormal↠what if your whole world change from grey, to pure black?↞ ________________ "Was ist nur aus dir geworden Luna?", schrie mich, mein ehemaliger bester Freund, enttäuscht und entsetzt an. Ich lächelte erst, doch daraufhin verschwand mein Lächeln und...