Kapitel 12

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Hermine Granger

Mein Herz pochte wie verrückt. Verängstigt blickte ich zu Malfoy nach oben, der mich immer noch wütend anstarrte. "Es...es t-" - "Lüg mich nicht an" unterbrach er mich. "Ich weiß ganz genau, dass es dir nicht leid tut." Neben mir räusperte sich jemand. "Die Dame? Der Herr? Irgendwelche Probleme?" Erleichtert rappelte ich mich auf und drehte mich zu Professor Slughorn um. "Nein Professor, es ist alles in Ordnung" ,hörte ich mich selbst sagen. Was? Alles in Ordnung?! Innerlich schüttelte ich den Kopf über mich selbst. Da war schon wieder dieses Schuldgefühl, Malfoy zu verraten. Das Ganze war einfach nur surreal. Um mir nicht weiter Gedanken machen zu müssen, folgte ich unserem neuen Lehrer für Zaubertränke in den Klassenraum, ließ mich an einem Pult nieder und packte meine Pergamentrolle und meine Schreibutensilien, also Feder und Tinte, meinen Kessel, die Waage und die restlichen für den Unterricht benötigten Dinge aus. In der Zwischenzeit füllte sich der Raum, die Schüler tröpfelten herein und belegten die Plätze. Vorne am Pult stellte Slughorn vorsichtig einen kleinen Kessel auf einen Dreifuß. Fast sofort beruhigte sich die Klasse und aufmerksam starrten sie auf das Gefäß vor ihnen. Der Professor hob die Stimme. "Die heutige Stunde wird vor allem für die Schülerinnen dieser Klasse sehr interessant werden, vermute ich." Automatisch setzten sich die Mädchen aufrechter hin. "Heute behandeln wir das Thema Liebestränke . Kommen sie bitte alle nach vorn. Kommen sie schon, kommen sie!" Nacheinander traten wir nach vorn und stellten uns in einem Halbkreis um das Pult. Slughorn hob den Deckel an und sofort quollen kleine, rosa Kringel heraus. Ich spannte mich kaum merklich an. Das ganze hier konnte noch sehr interessant werden. "Kann mir jemand von ihnen sagen welcher Trank das ist?" Meine Hand schoss nach oben. "Ja, Miss Granger?" Ich trat nach vorn. "Der Trank heißt Amortentia." Ich schluckte, als mir der Dampf in die Nase stieg. Slughorn meinte: "Sehr gut Miss Granger, sehr gut. 10 Punkte für Gryffindor. Es scheint fast töricht zu fragen, aber können sie mir auch sagen, was es mit diesem Trank auf sich hat?" "Amortentia ist der stärkste Liebestrank der Welt. Er erzeugt, wie jeder andere Liebestrank auch, keine wahre Liebe, sondern eine überaus starke Illusion von Besessenheit, die mit Liebe verwechselt wird." Der Professor nickte. "Ich bin mir sicher sie kennen auch die Besonderheiten dieses Tranks." "Er riecht für jede Person anders, nach den Dingen, von denen man am Meisten angezogen wird. Für mich zum Beispiel riecht er nach frisch gemähtem Gras, neuem Pergament,-" Grünen Äpfeln und Pfefferminz. So riecht Draco Malfoy. Ich bekam trockene Lippen. "Und Pferfferminzzahnpasta" brachte ich heraus, drehte mich schnell um und reihte mich wieder zwischen den Anderen ein. Kaum war ich weg, rückten Lavender Brown, Parvati Patil, Daphne Greengrass und Pansy Parkinson, angezogen von dem betörenden Duft, nach vorn. Slughorn räusperte sich. "Ganz richtig. Der Amortentia Trank erzeugt keine wahre Liebe, ist jedoch der stärkste Liebestrank der Welt. Er riecht für jedermann individuell. Würden wir ihn nun Mr. Weasley geben, was würde er dann wohl riechen?" Er warf Ron einen Blick zu. "Oder Mr. Longbottom? Mr. Potter?... Mr. Malfoy ?" Ich sah zu Malfoy hinüber und unsere Blicke verhakten sich miteinander. Schnell riss ich mich los und starrte auf meine Schuhe. "Die Tatsache, dass damit sogar die dunkelsten Magier beeinflusst werden können macht den Amortentia nicht nur zum Mächtigsten....sondern höchstwahrscheinlich auch zum gefährlichsten Zaubertrank der Welt." Slughorn legte den Deckel auf den Kessel und alle wichen wieder zurück, sobald der rosa Nebel verdampft war. "Setzen, bitte. Die Stunde ist gleich zu Ende. Als Hausaufgabe hätte ich gerne einen mindestens 4-seitigen Aufsatz darüber, wieso der Amortentia gefährlicher ist als der Trank des flüssigen Todes, den wir schon behandelt haben. Sie dürfen gehen." Schnell packte ich meine Sachen zusammen und lief zum nächsten Klassenraum, nur um Malfoy nicht mehr zu begegnen.

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Ich hatte mich gerade in einen der Sessel fallen lassen und angefangen meinen Aufsatz für Zaubertränke zu schreiben, als hinter mir das Gemälde ins Schloss fiel und Malfoy sich mir gegenüber setzte. "Was hast du wirklich gerochen?" Mein Blick schoss nach oben. "Wieso sollte ich gelogen haben was das angeht? Es ist doch nur irgendein blöder Zaubertrank!" Malfoy lachte. "Du bist grottenschlecht im Lügen." Ich senkte wieder den Blick, sah aber verwundert wieder in Malfoys sturmgraue Augen, als ich seinen Vorschlag hörte. "Gut, wenn du es so willst. Machen wir einen Deal: Du sagst mir was du gerochen hast und ich sag dir was ich gerochen hab. Einverstanden?" "Du zuerst" ,gab ich zurück. Malfoy nahm mein Kinn in eine Hand und sah mir in die Augen. "Weißt du was ich gerochen habe? Tinte und Lavendel. Und ich kenne nur eine einzige Person, die so riecht." Ich hielt den Atem an. "Weißt du auch wer diese Person ist?" Ich schüttelte unsicher den Kopf und Malfoy schmunzelte. "Du."

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Nur so als kleine Info. Falls, also wirklich FALLS ihr irgendwas über mich wissen wollt, dann schreibt die Fragen in die Kommis. Ich beantworte sie dann jeweils im nächsten Kapitel :)

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