Veränderung

113 6 0
                                    

Nie wieder würde ich ihr Lachen sehen und hören, nie wieder ihre Stimme und nie wieder ihr Weinen.
Wieder viel mein Blick auf Jenny und ich wollte einfach nochmal ihr Gesicht sehen, auch wenn es nicht mehr mit Leben durchflutet war.
Vorsichtig drehte ich sie auf den Rücken.
Als ich ihr Gesicht sah wünschte ich mir, ich hätte sie nie umgedreht, sondern so in Erinnerung behalten wie sie vorher war...
Von ihrem Gesicht war nichts mehr übrig bis auf ein paar Hautfetzen. Man konnte nichts mehr von der Schönheit meiner Prinzessin erkennen. Was für ein Mensch muss das gewesen sein der einem kleinem Mädchen so etwas antat?
Wut und Trauer packten mich und ich fing an zu schreien und zu weinen. Ich ignorierte auch die Schmerzen als meine Tränen mir mein Gesicht verätzten. Teilweise war ich froh über diese Schmerzen.
Als meine Gesichtshaut, Nase und Augen weg waren, waren auch die Schmerzen weg, doch ich konnte immer noch alles sehen, hören und riechen. Es blieb jedoch keine Zeit darüber nachzudenken.
Ich nahm Jenny in den Arm und drückte sie ganz fest an mich. So saß ich noch viel Stunden, ich könnte nicht sagen wie viele...
Ich beschloss sie hier an diesem Felsvorsprung zu begraben, denn es war nicht nur ihr Todesort sondern auch ihr Lieblingsplatz.
Tagelang saß ich noch an ihrem Grab. Nun war ich ganz allein, niemand war mehr da, der mich gern hatte oder der sich freute wenn ich von der Arbeit nach Hause kam.
Ich weinte und schrie das ich sie wieder haben wollte, doch nichts geschah... Ich beschloss Rache zu nehmen, an diesem widerlichen Kerl der mir das Liebste genommen hatte. Ich ging nach Hause, mein Gesicht mit einer Jacke eingehüllt so das niemand, im Ort, mein hautloses Gesicht sehen konnte. Zu Hause beschloss ich mich noch ein wenig hinzulegen, erst da bemerkte ich wie erschöpft ich eigentlich war. Ich glitt in einen leichten, von Alpträumen geplagenten, Schlaf.
Plötzlich wurde ich von schrecklichen Schmerzen, im Gesicht und im Rücken, geweckt. Ich krümmte mich zusammen und betete das es aufhören soll. Nach einer gefühlten Ewigkeit tat es das auch und ich konnte mich wieder einigermaßen bewegen. Etwas war anders und so stand ich auf und machte das Licht an.
Beinahe wollte ich meinen Augen nicht trauen, als ich mich im Spiegel sah. Ich war irgendwie größer und hatte sechs tentakelähnliche Arme auf dem Rücken und auch meine eigentlichen Arme waren viel länger.
Dann nich mein Gesicht, es war mit einer weißen Schicht überzogen, die wie Stoff aussah, sich aber anfühlte wie Haut. Mein ganzes Gesicht war nun vollkommen weiß.
Das erste Wort was mir einfiel war "slender". Es war das englische Wort für gertenschlank und saß war ich nun auch...
Von nun an war ich SLENDERMAN.
Es gefiel mir zwar, doch ich wusste das ich so unmöglich in der Stadt rumlaufen konnte, also beschloss ich in den Wald zu ziehen.

Slenderman NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt