Kapitel 16 Ethan

21 1 0
                                    

In der Küche nahm ich mir eine Schüssel und machte mir ein Müsli zurecht. Ich setzte mich an die Theke und aß. Ich versuchte  mich erneut an den Tag meines Unfalls zu erinnern und was davor geschehen war, doch die Erinnerung war wie ausradiert. Es fiel mir nicht ein. Die Ärzte sagten mir ich werde meine Erinnerungen wieder bekommen doch ich konnte es nicht mehr abwarten."Hey.", begrüßte mich Alec, der gerade den Raum betrat. "Schon wach?", fragte ich verwundert. "Ja ist halt komisch wieder hier zu schlafen.""Hmm, sag mal was läuft da eigentlich mit Daisy?", fragte ich belustigt. "Wie meinst du das?" "Ach komm ihr seid doch nicht rein zufällig zusammen hier her gekommen." " Ethan, wir sind nicht zusammen. Wir sind nicht einmal in der Nähe von zusammen sein. Wir sind nur Freunde.", versicherte er mir. Er sagte dies mit so einem Nachdruck, dass ich bestimmt nicht auf die Idee kommen nochmal etwas an zu deuten.

Später gab es noch richtiges Frühstück. Ich und Ajsa lächelten uns die ganze Zeit an. Dann bemerkte ich, dass Daisy gar nicht da war. Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber sollte sie allein sein könnte ich ja nochmal wegen gestern mit ihr reden. Ich stand auf, mit dem Vorwand auf die Toilette zu gehen, jedoch ging ich auf direktem Weg zum Gästezimmer indem Daisy untergebracht war. Ich klopfte an. "Ja bitte." "Hey hast du keinen Hunger?", wollte ich wissen. Doch dann sah ich sie, ihr gerötetes Gesicht. "Was hast du?", fragte ich etwas besorgt. "Ich? Ach gar nichts." Sie drehte sich um und wischte sich durchs Gesicht. Ich kam näher auf sie zu und nahm ihre Handgelenke. " Bitte sie  mir in die Augen, und sag was mit dir los ist du siehst fürchterlich aus." " Verzeih mir, aber ich muss es wissen.", dann geschah etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Sie küsste mich flüchtig auf den Mund. Ich blieb ganz perplex stehen, während sie weg ging. Dass sie mich geküsst hatte war seltsam. doch noch seltsamer war, dass mir das Gefühl dieses Kusses bekannt vorkam. Als hätte ich sie schon mal geküsst. Ich stand nun allein in dem Raum. Ihre Tasche stand auf dem Bett, ich wollte nicht rumspionieren, doch es war zu verlockend. Ganz oben in der Tasche lag ein kleines Büchlein, vielleicht ein Tagebuch, ich nahm es in die Hand und drehte es. Dabei fielen einige Fotos heraus. Ich hob sie auf und sah sie mir an. Ich traute meinen Augen kaum, auf dem ersten Foto war unsere Tanzgruppe zu sehen. Doch auf den nächsten Fotos waren nur Daisy und ich.  Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Mir wird etwas verschwiegen, dass ich wohl wegen des Unfalls vergessen hatte. Eins war klar ich kannte Daisy wohl besser als ich dachte. Sie hatte mich eben geküsst, sie hat Gefühle für mich. Aber habe ich auch Gefühle für sie? Betrüge ich Ajsa? Mein Kopf hämmerte. So viele Gedanken auf einmal, sie stachen mich, jeder einzelne Gedanke stach mich wie eine Nadel, diese Ungewissheit über die Vergangenheit, dieser nervenzerreißende Gedächtnisverlust.  Ich stolperte aus dem Raum. und presste meine Hände gegen die Stirn, in der Hoffnung der Schmerz würde nach lassen. Das war alles zu viel für mich. Ich fühlte mich als würde ich ersticken. Ich schrie. Ich schrie und hoffte nur der Schmerz würde aufhören. Doch er nahm zu. "Ethan!" Ich spürte wie mir jemand die Hand auf die Schulter legte.  "Trink das, dann wird es besser.", versuchte sie mich zu beruhigen.

Ich richtete mich auf und registrierte, dass ich in meinem Bett lag. Wie bin ich bloß hierher gekommen? Ich legte meine Hand auf meine Stirn, Fieber hatte ich nicht. Ich fühlte mich wie an dem Tag an dem ich im Krankenhaus wieder aufgewacht war. Ich war der einzige der keine Ahnung von den jüngsten Geschehnissen hatte. Ich erinnerte mich an meine Gedanken bevor ich... meine Mutter gab mir etwas zu trinken. Ich sah zu meinem Nachttisch, tatsächlich das Glas stand noch dort. Ich nahm es und hielt es in die Sonne. Kaum zu glauben, am Boden des Glases hatte sich ein weißer Rückstand abgelagert. Sie hatte anscheinend irgendein Beruhigungsmittel in das Wasser getan. Ich streifte mir meine Socken über und ging nach unten. "Hallo?", rief ich. Keine Antwort. Ich ging ins Wohnzimmer, die Terassentür stand auf und die weißen Gardienen wehten in den Raum. Draußen saß meine Mutter und las. "Wo sind denn alle?", fragte ich verwundert. "Ethan", meine Mutter schrak hoch, " Du bist wieder wach." "Ja, wo sind denn alle?" "Dein Vater ist arbeiten und Ajsa, Alec und Daisy sind vor etwa einer Stunde gegangen. Soll ich Ajsa für dich anrufen? Ihr könntet doch ins Kino gehen und diesen Film den du sehen wolltest gucken." Wieso beharrte sie so darauf, dass ich mich mit Ajsa treffe? "Nein, ich möchte allein sein."" Ist alles ok mein Schatz?", sie schloss das Buch und kam auf mich zu. "Alles bestens." Ich kehrte ihr den rücken und ging. 

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 12, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Für immer wäre zu kurzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt