Die Rollen des Skateboards ratterten unsanft über die Steinplatten der Straße.
Eine Kante ließ das ganze Brett hüpfen und warfen mich aus meinem Gleichgewicht. Ich krallte mich fester an Peters Arm. "WOW. Stopp! Nicht so schnell!"
Peter lachte laut, drosselte aber das Tempo. Ich stieg vom Board. "Das ist nichts für mich."
"Ach komm. Das waren gerade nicht mal 10 Meter!"
Ich nahm meinen Rucksack wieder an mich. "10 Meter zu viel, eindeutig. Weißt du wo Simon hin ist?""Der ist uns davongefahren. Was denkst du denn? Du hast ja 7 Jahre für die paar Zentimeter gebraucht."
Er sprang auf das Board und stieß kräftig an. "Hey. Fahr' mir du nicht auch noch weg!"
Er verlagerte das Gewicht und fuhr wirklich geschickt eine elegante Kurve um die Menschen, die in der Fußgängerzone unterwegs waren.
Es wäre schon cool, Skateboard fahren zu können.Ich schlängelte mich hinter Peter durch die Fußgänger.
Die Abendsonne glasierte alles mit warmen, leuchtenden Farben. Die vielen Fenster spiegelten das Licht als brennende Kästen wieder. Der Frühling hatte sich endgültig eingenistet. Die Luft war angenehm warm, verstärkt durch die letzten Sonnenstrahlen. An manchen Stellen lagen noch vereinzelt Schneehaufen, welche durch die Abgase leicht gräulich waren. Die Bäume trugen bereits wieder saftige Blätter und unzählige Knollen schossen aus den Ästen.
Ich verschnellerte meine Schritte, sodass ich Peter nicht aus den Augen verlor. Simon hatte ihn mir vorgestellt. Er und Peter waren alte Freunde.
Mein Handy vibrierte.I can see you.
Ich grinste und tippte eine Nachricht zurück.
Ich dich nicht. Komm raus. Ich
weiß, dass du noch pissed bist.Ich hielt Ausschau. Peter stieß nochmal kräftig an, tauchte in die Menschenmenge und verschwand. Der Rand seiner Cappy war das Letzte, was ich sah.
Mein Handy vibrierte erneut und eine neue Nachricht poppte auf.Bin ich nicht.
Bist du.
Wenn ich es dir
doch sage.Komm jetzt her.
"Buh."
Mein Grinsen schnellte in zwei Meter Breite. Ich drehte mich um und schlang die Arme um ihn.
"Hast du mich so vermisst?"
Und da schepperte mein Lächeln schon wieder auf den Boden. Mit ihm schmolz ich zu einem kleinen Elendshäufchen.
Simon lachte hallend. "Wen hast du denn bitte erwartet?"
Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, die Eiswürfel darin klackerten fröhlich.
"Niemanden."
Die Antwort kam zu schnell und mein peinlich berührter Blick auf den Boden schrie förmlich nach Misstrauen.
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Dunkelschatten
Fanfiction- Germanletsplay FanFiction - Das Leben ist nicht fair. Es war nie dazu gedacht, fair zu sein. Man verbiegt sich jeden Tag aufs Neue, bloß um wieder nicht gut genug zu sein. Um wieder aufs Neue abgewiesen zu werden. Wir arbeiten, leben unsere Tage...