Mit dröhnendem Kopf und Schmerzen in der Seite öffnete ich die Augen. Doch irgendwas war anders. Dieser Ort kam mir keinerlei bekannt vor. Es war dunkel und nass und es war eiskalt. 'Wo im Namen meiner Großmutter war ich hier? Und vielmehr wer oder was hat mich hier her gebracht?' Mit zittrigen Beinen stand ich auf und lief zu einem kleinen Strahl der anscheinend durch ein Loch schien. Als ich hindurch sah weiteten sich meine Augen. 'Nein das konnte nicht wahr sein. Ich war niemals in dieser Festung des Grauens. Das durfte nicht sein.' Was meine Augen dort sahen ließ mir das Blut gefrieren. Der Vollmond schien auf ein ganzes Heer von Orks die bis an die Zähne bewaffnet mit Schwertern, Äxten und anderen scheuslichen Mordideen. Mit einem mal wurde ich von einer kalten Hand herumgeschleudert und blickte in hellblaue kalte Augen. Die bleiche Haut des Orks stach in den Augen. Ich verstand die schwarze Sprache und fand sie grausam. Als der Schänder die Stimme erhob lauschte ich ihm widerwillig: "Lat tab âmbal. Morgoth nargzab- lat ukû uf- tab- piztor." (Du bist hübsch. Der schwarze Herr will dich ewig für sein Heer) Ich senkte den Kopf als er seine Hand auf meinen Rücken legte und mich zu sich schob. Seine kalten Finger wanderten zu meiner Brust und stoppten bei meinem Herz. Verwirrt sah ich zu ihm auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich und ein Schrei verließ meine Kehle. Ich schrie und schlug um mich was mir nach kurzer Zeit verboten wurde als meine Hände hinter den Rücken zusammengedrückt wurden. Mein Herz schlug unregelmäßig und mir wurde schlecht von diesem Rhytmus. Ich schloss die Augen und öffnete sie nach einpaar Sekunden wieder. Ich fiel in nichts als Schwärze. Kein Boden. Keine Decke. Keine Wände. Nichts. Sogar der Schänder war weg. Wie in Luft aufgelöst. Meine Hände hatten gefühlte minus fünf Grad und als ich auf sie sah waren sie weiß. Schneeweiß wie meine Wolfsgestalt. Aus meiner Kehle drang erneut ein kläglicher Schrei und ich landete auf Steinboden.
Suchend sah ich mich um und sah im Raum eine schwarze Gestalt. Ein Schatten. Mein Schatten. Er kam auf mich zu und verschlang mich. Schmerz spürte ich keinen mehr nur noch Leere. Als ich meine Augen erneut öffnete kniete Azog vor mir und grinste mich an. Ich fühlte mich anders. Mächtig und kalt. Ich grinste zurück und sah in dem schwarzem Eis an der Wand mein Spiegelbild. Weiße Haut und schwarze Augen. Einen Schatten hatte ich nicht mehr.
Eine plötzliche Zauberformel erlangte die Aufmerksamkeit von dem Ork und mir. "Hiil âshûrz!" (Folge dem Ersten) Nickend schritt ich meinem Anführer hinterher durch die Gänge. Und dann sah ich ihn. Gandalf. Doch er weckte keine Gefühle in mir. Nur Hass. Azog sprach mit ihm und wollte ihn angreifen doch der Istari hob seinen Zauberstab und stieß den Ork mit Druck nach hinten von sich und dem Zwerg weg. Der kleine Mann war total verwildert und verängstigt. Es war Thrain, Thorins Vater. Er war also noch nicht tot. Ja ich sage bewusst 'noch nicht'. Ich trat aus dem Schatten und stellte mich neben meinen Herrn, während der Zauberer auf unser Heer hinab sah. Als sich sein Blick mit meinem kreuzte schüttelte er ungläubig den Kopf: "Nein! Erbrow. Das kannst du nicht machen. Das bist nicht du!" Er richtete den Zauberstab auf mich und noch bevor ich oder mein Herr reagieren konnten schleuderte er mich an die Felswand und lief davon. Meine Brust schmerzte und ich drückte mit meinen Händen auf die linke Seite. Eine silberen Lichtkugel verließ meinen Körper und schwebte vor mir im Kreis ehe sie in hohen Bogen in eine Richtung flog und verschwand. Anscheinend nach Seestadt. Nun stand mir blanke Wut ins Gesicht geschrieben. Ich sprang auf, verfolgte den Istari und formte in meinen Händen eine Kugel die ich auf den Zauberer schmiss, der gerade mit dem schwarzen Herrn kämpfte. Gandalf verlor das Bewußtsein und wurde von drei Orks in einen Käfig gesperrt und aufgehängt. Azog legte seinen Arm um mich und zog mich mit nach unten zu dem noch immer maschierendem Heer aus Orks.
"Bolg!", rief der Schänder seinen Sohn der auch schnell an Ort und Stelle war. Er war noch ein Stück größer als Azog und noch vernarbter. Ich hörte ihrem Gespräch nicht zu sondern stellte mich an den Rand der Schlucht und sah in die Richtung in die die Lichtkugel verschwunden war. 'Was sollte das für ein schlechter Zauber sein mein alter Freund?'
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Die Hexe des vergangenen Zeitalters
Fanfiction"Schon immer gab es Hexen und Zauberer. Natürlich, ein paar Zauberer leben heute noch, doch man bechloss die Hexen zu vernichten. Denn die mächtige Muriel hatte gegen das wichtigste Gesetz verstoßen, dieses lautete: Hexen dürfen keine Kinder gebären...