《05.12.15》

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Mittwoch, 02.12.15

Luke's P.O.V

Am Mittwoch ging ich wieder zur Schule. Die beiden Tage davor war ich nicht dagewesen und wenn Michael nicht wäre, wäre ich vermutlich noch sehr viel öfter nicht da, doch ihm zuliebe versuchte ich wenigstens ab und zu anwesend zu sein.
Für mich gab es einfach wichtigere und vor allem spaßigere Dinge, als den halben Tag mit lauter Idioten in einem stickigen Raum zu sitzen und die nervige Stimme der Lehrerin zu ertragen, auch wenn mein bester Freund das anders sah.

Mein Blick schweifte zu ihm rüber und ich musste lächeln, als ich sah, wie er, den Kopf leicht zur Seite gebeugt, konzentriert Buchstabe um Buchstabe in sein Heft kritzelte, um auch ja nichts wieder zu vergessen.
Auch wenn ich so unterschiedlich wie er war, war ich verdammt stolz auf ihn, dass er so einen Ehrgeiz hatte. Auch wenn wir nicht viel hatten, er versuchte immer das Positive zu sehen und optimistisch durch's Leben zu gehen.
Es genügten so kleine Dinge, um ihn glücklich zu machen und ich war unglaublich froh, mit ihm befreundet zu sein.

Ich wandte mich seufzend von ihm ab und drehte meinen Kopf in die andere Richtung, zum Fenster hin.
Der Schulhof war teilweise von braunem Laub bedeckt und die großen Bäume streckten ihre kahlen Äste gen Himmel.
Irgendwie sah es ziemlich trostlos aus und ich freute mich schon darauf, wenn es wieder Frühling werden würde.
Doch zuerst würde noch die Weihnachtszeit kommen.
Ich wusste, dass diese Zeit Michael's absolute Lieblingszeit war.
Es duftete überall nach Plätzchen und gebrannten Mandeln und wenn man Glück hatte, fiel fluffiger weißer Schnee.
Außerdem liebte er die Geschenke.
Seine Eltern konnten sich zwar nicht wirklich viel leisten, doch unsere Stadt hatte schon vor Jahren eine Aktion ins Leben gerufen, bei der Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien beschenkt wurden.
In einem kleinen Einkaufszentrum in der Stadtmitte wurde jedes Jahr ein Weihnachtsbaum aufgestellt, sowie leere Wunschzettel an alle Kinder aus eben solchen Familien geschickt.
Man konnte dann einen Wunsch eintragen und den Zettel wieder abgeben. Dieser wurde dann anschließend an den Baum gehängt und andere Leute, die vielleicht mehr Geld hatten, konnten einen Wunschzettel abnehmen und was auch immer darauf stand besorgen. So konnten sich auch die ärmeren Kinder immer über Weihnachtsgeschenke freuen.
Ich persönlich hielt nicht sonderlich viel von dieser Idee, doch für kleinere Kinder war es sicher schön und auch Mikey freute sich jedes Jahr auf's Neue darauf.

Ein zusamengeknüllter Zettel, welcher mich an meinem Handrücken traf, riss mich aus meinen Gedanken.
Irritiert faltete ich ihn auseinander und erblickte Michael's Handschrift:

Weißt du schon, was du dir wünschst?
Bis nachher musst du es wissen!

Er blickte mich neugierig an, doch ich stopfte den Zettel nur in mein Mäppchen und verdrehte die Augen.
Trotzdem schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich daran dachte, wie glücklich Michael durch diese Sache immer war.

Damals wusste ich noch nicht, dass auch ich es noch werden würde.

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Ich hoffe, dieses Prinzip da ist jetzt einigermaßen verständlich. Wenn nicht, fragt einfach nochmal nach. :D
Bis morgen ♥

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