《06.12.15》

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Mittwoch, 02.12.15

Luke's P.O.V

Nach der Schule heftete Michael sich sofort an meine Fersen und wir liefen zusammen zu dem Kinderheim, wo ich lebte.
Ich fand es nicht unbedingt toll in einem Heim zu wohnen, doch es war definitiv besser als die Straße oder so.
Mir war klar, dass ich sowieso nicht adoptiert werden würde, da meistens die kleineren Kinder adoptiert wurden und ich einer der ältesten war.
Wer wollte schon einen unzuverlässigen Schulschwänzer adoptieren? Richtig: niemand.

Glücklicherweise lag das Heim ziemlich in der Nähe der Schule, sodass wir nicht mehr allzu weit laufen mussten und meine Finger schon bald gegen den Klingelknopf drückten.
Die Heimleiterin ließ uns herein und wir verschwanden sofort auf mein Zimmer, welches ich mir glücklicherweise mit niemandem teilen musste.

"Also." grinste Michael und ließ sich im Schneidersitz auf mein ungemachtes Bett fallen. "Weißt du mittlerweile was du dir wünschst?"

"Mikey..." fing ich seufzend an. "Du weißt, dass ich nichts von diesen Wunschzetteln halte. Ich meine, klar, es ist keine schlechte Idee, aber irgendwie ist es schon ein bisschen...lächerlich?"

"Ist es nicht." Mein bester Freund sah mich mit einer Mischung aus Schmollen und Wut an und ich biss mir augenverdrehend auf der Lippe herum: "Doch. Irgendwie schon. Wieso sollten fremde Menschen ihr Geld für uns ausgeben?"

"Weil sie nett sind?" murmelte Mikey unsicher und ließ es aber wie eine Frage klingen, so, als sei er selbst nicht sicher, ob das überhaupt stimmte.

"Die Welt da draußen ist scheiße, Michael." widersprach ich ihm kopfschüttelnd und er ließ sich seufzend rücklings auf meine Matratze fallen.

"Mach doch einfach mit." sagte er nach einigen Minuten der Stille und setzte sich wieder auf. "Ich mein', du verlierst doch nichts. Das einzige was passiert ist, dass du ein Geschenk bekommst. Also warum nicht? Bitte Lukey, bitte!" Er sah mich aus großen Augen flehend an un dich seufzte genervt: "Also schön. Wenn du unbedingt willst."

"Yay." rief er erfreut grinsend aus und klatschte in die Hände, ehe er zu seiner Schultasche ging und seinen Wunschzettel sowie sein Mäppchen herausholte.
Mit diesen Utensilien setzte er sich vor mich auf den Boden und begann seinen Namen in das dafür vorgesehene Feld zu schreiben, wobei er für jeden Buchstaben eine andere Farbe benutzte.

Ich wandte meinen Blick ab und holte ebenfalls meinen Wunschzettel, ehe ich mich wieder neben meinem besten Freund niederließ und nicht gerade in Schönschrift Luke darauf kritzelte.

"Kannst du dir nicht Mühe geben?" fragte Michael ärgerlich, als er sah, dass ich schon fertig war und er gerade erst beim a angekommen war.
"Sorry." murmelte ich augenverdrehend und tippte gelangweilt mit meinem Stift auf den Parkettboden, bis auch Michael es endlich geschafft hatte, seinen Namen auf den Zettel zu schreiben.

"Also ich wünsche mir Gitarrensaiten." erklärte er mir dann und ich fühlte mich ein bisschen schlecht, da eine seiner Saiten gerissen war, als ich auf der Gitarre gespielt hatte.
Er liebte Musik über alles und normalerweise ging er fast jeden Tag in einen Musikladen. Ich konnte das zwar nicht wirklich nachvollziehen, da es ihm eigentlich nur jeden Tag auf's Neue zeigte, was er nie haben würde, aber weil es ihn glücklich machte, sagte ich nichts dazu.

"Und was willst du?" hakte er nach und brachte mich damit zum Grinsen.
Ich nahm die ganze Sache sowieso nicht ernst, aber wenn ich schon mitmachen musste, konnte man doch wenigstens etwas Spaß damit haben oder?

Schnell kritzelte ich meinen Gedanken auf das Blatt und hielt es Michael dann vor die Nase.

Dieser Wunschzettel gehört: Luke

Ich wünsche mir: einen Daddy ;)

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Oh well. Ich finde Michael immer noch niedlich.

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