9. Kapitel

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Die Zombiemenge hat zwar nur kurz an Foka geknabbert, ihn aber auch auseinander genommen. Jetzt haben sie andere Interessen. Ich habe bereits den Großteil meiner Familie verloren. Meine Freunde. Ich werde nun nicht auch noch meine Katzen verlieren. Der Plan sieht so aus: Ich rette Sammy und Kira, übergebe sie Felix und springe dann vom Haus, damit ich mich erst gar nicht verwandele. Die Zombies lächeln nun in meine Richtung. Ich laufe zum Treppenhaus hinter mir, aber mein Arm schmerzt hart. Deswegen schleppe ich mich halbwegs zum Treppenhaus. Die Zombies kommen schnell näher. Die Tür zur Treppe wird von mir beiseite geschlagen. Nun humpele ich. Fast hätte ich die Zombies, die von oben kommen, übersehen. Sofort mache ich kehrt und stolpere immer weiter runter. Von unten kommen aber keine Zombies. Ich weiß dass ich es nicht schaffe. Nun holen mich die Zombies ein, doch ich bleibe einfach stehen und rolle mich zusammen. Sie rennen über mich hinweg und an mir vorbei und ich falle die letzten 3 Stufen der Treppe runter und lande auf der nächsten Etage. Ich habe keine neuen Bisse. Keine Kratzer oder Schrammen außer vom Fall. Sie ignorieren mich einfach. Und sie rennen runter um sich die nächsten Opfer zu suchen. Ich kann nicht hier bleiben, ich muss den anderen helfen. Aber zuerst Sammy und Kira. Ich laufe und laufe und merke, dass es mich gar nicht anstrengt zu laufen. Auch der Hunger ist verflogen. Keine Schmerzen. Keine Limits. Ich erreiche im Nu mein Zimmer, doch Sammy und Kira sind nicht hier. Ich hoffe einfach, dass sie sich retten könnten und noch ein glückliches Leben führen werden. Wenn ich ganz ehrlich überlege, liegt es auch nicht mehr in meiner Kraft, mich um sie zu kümmern. Was jetzt? Felix. Er muss überlebt haben. Auf der Suche nach ihm erinnere ich mich wieder, an unser erstes richtiges und geplantes Treffen. Wir wurden beide im November 2015 mit Honeyball von CokeTV zum League of Legends Finale eingeladen. Er kam mir von Anfang an sehr sympatisch vor. Und es hat so viel Spaß gemacht. Aber genug der Hirnverschwendung. Felix ist mit den anderen bestimmt entkommen, deshalb rannten die Zombies auch an mir vorbei: Wenn sie sich mit mir befasst hätten, hätten sie eine viel größere Beute verloren: Eine 20-Kopf-Gruppe. Ich laufe und laufe und falle hier und da mal auf die Schnauze, aber ich laufe weiter nach unten. Im Gepäck: 2 Magnums und ein Dolch. Ich bin nach nur 20 Sekunden im 5 Stockwerk. Oder ich habe einfach kein Zeitgefühl mehr. Der Biss zeigt seine Wirkung. Ab dem 3. Stockwerk abwärst liegen Tote auf dem Boden. Viktor, Max, Bella. Viele andere die ich namentlich nicht kenne. Aber Felix ist nicht dabei. Zum Glück. Dann höre ich Schreie. Es sind die Hilferufe von Dagmara. Sie sind im 2. Stock. Sie zeigt auf eine Herde Zombies, die sich um jemanden versammelt haben. Ich werfe ihr eine Magnum in die Hand. Mit der anderen ziele ich auf die Zombies. Es sind 4 Zombies, und einer geht nach dem anderen zu Grunde. Dann sehe ich, wer da im sterben hockt. "Dagi, wir können nichts mehr für ihn tun.", sage ich zu ihr. Eine Träne läuft über ihre Wange. Timo sitzt in der Ecke, mit mindestens 5 sehr heftigen Bisswunden. Er keucht etwas. "...tötet.....mich......tötet ..... mich....... bitte." Dagi schaut mir warnend in die Augen. "Du wirst ihm nicht auch nur ein Haar krümmen! Sonst erschieße ich dich!", flöst sie mir ein. "Dagi..... töte mich......", keucht Timo wieder. "Nein! Das.... Es muss einen anderen Weg geben Timo!", ruft sie. "Ich liebe dich doch.... Wir hätten uns niemals trennen sollen." Jetzt weint sie. Timo und ich wissen, dass Dagi es niemals zulassen würde, dass ich ihn umbringe oder gar das sie ihn selber umbringt. Timo schaut nur auf meinen Gürtel mit dem Messer und der Magnum. Ich reiche ihm das Messer, während Dagi in zu großer Trauer abgelenkt ist. Ich würde Timo ja auch die Pistole geben, das wäre deutlich einfacher und vor allem schneller, aber wir brauchen jede Munition die wir noch haben. Timo nickt mir dankend zu und mit zitternden Händen schneidet er sich in die Hauptschlagader. Ich nehme mein nun blutiges Messer an mich. Gerade in dem Moment schaut Dagi meine blutige Hand mit dem Messer an und glaubt ich hätte Timo getötet. "Nein!", heult sie. "Ne-ei-in!" Ihre Pistole ist nun auf meinen Kopf gerichtet. "Ich habe dich gewarnt du kleine Schl****!" Sie möchte gerade abdrücken und ich bleibe reglos stehen, bis ich einen Schuss höre. Aber er tötet mich nicht. Er hat die Magnum aus Dagis Hand geschossen, ohne sie dabei zu verletzen. Dann bricht zu völlig in Tränen zusammen. Der Schuss kam von einer jungen Frau mit dunkelblonden Haaren. Sie und ihre Kolleginnen sind mit einer schwarzen Lederrüstung und schwarzen Kniestiefeln bekleidet. Sie tragen jede mögliche Art von Handfeuerwaffe an ihren Gürteln. Die junge dunkelblonde Frau, die mich gerettet hat setzt nun ihre Nerdbrille auf und erst jetzt erkenne ich sie wieder. "Hätte nicht gedacht, dass wir uns je wieder sehen Tyraphine." Sie ist es wirklich. "Auch schön dich wieder zu sehen, Honeyball."


Youtuber und Zombies [in Arbeit]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt