4. Kapitel

40 1 0
                                    

Es ist sowohl Pech als auch Glück. Zunächst haben wir neue Verbündete. In Felix' Lager sind noch andere 'Rebellen' wie zum Beispiel Simon Unge. Hier ist sogar ein Youtuber aus Berlin. Lefloid aka Florian Mundt. Bianca Heinecke, was mich freut, da es anscheinend auch weibliche Überlebende gibt, Dagmara, die man als Dagi Bee von Youtube kannte. Biancas festen Freund Julian und Dagis fester Freund Timo. Gronkh und Sarazar. Julien Bam. Melina, die kurz vor dem Anfang der Katastrophe angefangen hat Spiele zu spielen, Shirin David. Ich kenne die meisten, aber niemand hier kennt oder kannte Tyraphine. Ich hatte kurz vor der Apokalypse die 100.000er Marke geknackt. Und die meisten hier haben über eine Millionen. Das ist das Glück, die vielen neuen Verbündeten. Das Pech ist, dass wir nach Hamburg wollten und nun in Köln sind. Vielleicht wollen die anderen auch, wobei, dann hätten sie es schon viel früher gemacht. Nun dürfte es in Berlin so gut wie keine Überlebenden geben. Und in Köln sind ganze 20 oder so. Wahrscheinlich machen sich die meisten Zombies schon auf den Weg hierher. Sie riechen das Leben. Es gibt hier sogar weitere Katzen, die sich über Sammys und Kiras Anwesenheit freuen. Zum Abendessen gibt es Pampe. Ein grauer Klumpen schlabbert auf meinem Teller. Man sagt uns es sei Kartoffelpüree, der aus 'reifen' Kartoffeln besteht. Es schmeckt scheußlich. Ich nehme mir vor morgen mit den anderen über das Jagen zu reden. Da das Lager ein sehr hohes Gebäude ist, gibt es auch viele Zimmer. Uns wird jedes Zimmer gezeigt. In einem Zimmer gibt es Klamotten jeglicher Art, als hätten sie am Anfang der Katastrophe 5 H&M Filialen ausgeplündert. Ein Raum ist voller kleiner Plastiktütchen. "Was ist da drin?",frage ich. "Samen, für verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Wir werden sie einpflanzen, wenn die Nahrung knapp wird.",sagt uns Felix. Neben Räumen mit viel Altmetall oder Holz gibt es einen Raum, in den wir nicht dürfen. Er ist mit einem Schloss versehen, weshalb ich denke, dass da etwas ist. Es ist auf jeden Fall ein Raum wo irgendjemand bestimmt reindarf. Irgendein Instinkt meldet sich bei mir, ein Instinkt, den ich seit 3 Jahren nicht richtig ausleben könnte. Zu jedem Schloss gehört ein Schlüssel. In einer meiner Lets Plays war hinter so einer Tür ein ekelhaftes schwabbeliges Zombieding. Aber warum sollten die Überlebenden einen Zombie in ihrem Versteck einsperren? Mein Instinkt sagt mir, dass das, was ich hinter der Tür finden werde, sehr hilfreich für Tobi, Marcel und mich sein wird. Ich war wahrscheinlich lange in Gedanken vertieft, denn Felix weckt mich aus meiner Trance. In dem Gebäude gibt es noch viele Räume, dessen Sinn ich mir für diese Situation und diesen Status nicht erklären kann, wie zum Beispiel eine Bibliothek oder ein ehemaliger Kinosaal. Was für ein Gebäude IST das hier? Das könnte ein Stadtcenter sein. Ganz oben bekommen wir unsere Zimmer zugewiesen. Einzelzimmer mit luxuriösen Betten und Duschen. Noch vor 2 Tagen haben wir uns zu dritt eine kleine Wohnung geteilt und nun teilen wir uns mit 20 anderen Personen ein riesiges Gebäude. Als alle zu Bett gehen verlasse ich mein Zimmer. Ich habe weder Tobi, noch Marcel oder Foka was von dem Plan erzählt. Ich bin nun eine Spielfigur, ein Charakter in einem Überlebenssimulator. Wir sind ungefähr 20 Stockwerke über dem Erdgeschoss und der verschlossene Raum ist auf Ebene 13. 13 war für mich immer eine Unglückszahl. Heute nicht. Ich begebe mich zum Treppenhaus. Anders als bei mir zu Hause sind die Treppen komplett unversehrt. Sie hoffen dass die Zombies und soweit oben nicht riechen können. Das bezweifle ich. Lange dauert es nicht und ich befinde mich in Stockwerk 13. Neben dem Raum für Altmetall befindet sich der verschlossene Raum. Ich suche im Raum mit Altmetall eine Büroklammer und verbiege sie. Damit versuche ich das Schloss zu knacken. Es funktioniert. Im Raum geht sofort die Beleuchtung an und mich erwartet ein Glitzermeer. An der Wand hängen viele verschiedene Waffen. Messer und Schwerter. Bögen und Armbrüste. Handfeuerwaffen und Raketenwerfer. Handgranaten und Haftbomben. Alles mit dabei. "Katharina.", sagt eine Stimme hinter mir. Sanft aber verwirrt. Ich drehe mich langsam um. Felix guckt mich nachdenklich an. Er trägt eine Jogginghose und ein Shirt mit der Aufschrift 'Spielkind'. Er sieht nicht sauer aus, aber auch nicht überrascht, eher erfreut. "Ich wollte wirklich nichts klauen, ich musste nur wissen, was hinter dieser Tür ist.", sage ich vorsichtig. "Das weiß ich doch.", sagt er. "Es ist dein Instinkt. Den hat doch jeder Gamer. Eine Tür die seltsamer Weise verschlossen ist und auf der schon praktisch 'öffne mich' draufsteht. Die muss geöffnet werden." Da hat er Recht. "Und habt ihr auch vor die Waffen zu benutzen?", frage ich. "Wir haben auf den richtigen Moment gewartet. Aber nun ist es glaube ich soweit. Nur die wenigsten von uns waren Lets Player. Wir brauchten jemand weiteren mit dem richtigen Gamerinstinkt. Nun müssen wir den anderen beibringen mit Waffen umzugehen, Zombies zu töten und zu überleben sowie Waffen zu bauen und Reflexe verbessern. Du Kathi, du bist der Schlüssel zum Erfolg. Wir können dieses Spiel First try und ohne deaths gewinnen. Wir können.." "Felix,", unterbreche ich ihn. "du bist verrückt. Du machst das echte Leben zum Videospiel. Vergleich es nicht mit Videospielen, freue dich, dass es nicht so ist wir in Videospielen. Schau dich um! Wir werden alle sterben und du machst praktisch noch Späße darüber, wie spielähnlich das ganze ist. Bau du mal weiter Bäume mit deiner Hand ab, ich überlege wie wir überleben!" Er sieht restlos geschockt aus. In seinen Augen sehe ich die verrückte Leere. Es dauert ungefähr 1 Minute bis etwas passiert und plötzlich merke ich, dass die Waffen von Gebrauch sein werden. Ein Zombie hat Felix in den Hals gebissen, der nun reglos am Boden liegt. 4 weitere Zombies gucken mich hungrig an. Helfen kann mir keiner, ich bin 7 Stockwerke von den anderen entfernt.

Youtuber und Zombies [in Arbeit]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt