15. Kapitel

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Als wir an einem mehrstöckigem Gebäude ankommen, mit etwa 15 Stockwerken, muss ich wieder an Köln zurückdenken. Foka, Marcel, Tobi, Timo, Bibi, und noch viele andere sind tot. Auf dem Weg zum Gebäude kommen wir an einem Mann vorbei, der sich vor Schmerzen windet. An seinem Hals klafft eine frische Bisswunde. "Helft mir!", bringt er hervor. "Das werden wir.", sagt Kathleen mit beruhigender Stimme und tötet ihn mit einem Messer. Einfach so. Dann gehen wir einfach weiter als wäre nichts gewesen. In dem Gebäude gehen wir in die 12. Etage. Dann sahen wir ihn. "Max!", ruft Felix. Er wurde anscheinend auch von den beiden gefunden. "Gehts euch gut? Wo sind die anderen?", fragt er. "Wir haben uns aufgeteilt um dich zu suchen.", knurrt Felix und schaut zu Frederick. "Wie viele noch ungefähr?", fragt dieser. "5. Aber ihr könnt sie nicht alle auf diese Art und Weise hier her verfrachten, wie ihr das bei uns gemacht habt.", sage ich. "Ok.", sagt Kathleen, "wir werden gastfreundlicher, jetzt da du hier bist." "Ihr wartet hier.", sagt Frederick und damit gingen er und Kathleen raus und verschlossen die Tür hinter sich. Felix versucht sie aufzubekommen, scheitert aber daran. Wir müssen hier verschwinden bevor sie zurückkommen. Instinktiv springe ich auf Felix rauf und wir beide gehen zu Boden. Max hält seine Hände an seine blutende Brust, murmelt etwas unverständlich und kippt dann um. Das Fenster ist zerbrochen. Dann rast ein großes Projektil direkt in unsere Richtung. "Das wars mit der feinen englischen Art.", sage ich und breche mit einer Stange die Tür durch. Wir kommen gerade noch rechtzeitig aus dem Raum raus, als dieser explodiert. Felix und ich werden durch den Gang gegen eine Wand geschleudert. Der Raum brennt und existiert nur noch zur Hälfte. Einzelne Stahlträger des Gebäudes Hängen raus, als dieses dröhnt und eine ekelhafte Schräglage bekommt. Es kippt nicht. Noch nicht... Es könnte aber auch durchaus sein, dass mein Gehirn zu sehr durcheinander gewürfelt wurde. Tatsache ist, dass vor mir alles schwankt und ich Felix kaum höre, obwohl er mir ins Gesicht brüllt. Nur sehr langsam kommt mein Gehör zurück und verschwindet meine Benommenheit. "... ganz schnell raus hier. Alles stürzt ein!", ruft er. Ich schüttele mein Durcheinander fort und wir laufen zum Treppenhaus. Dort sehen wir was so ziemlich niemand erwartet hat. Frederick liegt unter Trümmern und Kathleen hat ihm ein Messer in den Hals gesteckt. Eine Träne läuft über ihre Wange, aber ihr Blick bleibt ausdruckslos. Sie wirkt fast so als wolle sie das ganze abschieben. "Fragt mich jetzt nicht! Raus hier!", ruft sie. Sie schnappt sich die Pfeile, das Messer und den Bogen von ihm und geht die Treppen hinunter. Ich hasse Treppenhäuser. Das könnte ein Twitterpost von mir sein. Wie schafft Kathleen es so gelassen zu bleiben? Sie liebt ihren Bruder bestimmt, oder ihren Freund oder wer auch immer er war. Aber sie wirkt so stark. So... Stabil. Als ich dann den ersten Fuß nach draußen setzte breche ich zusammen. Der Kratzer fängt an so stark zu schmerzen als wäre er frisch. Alles verschwimmt und ich finde mich auf dem Rücken liegend auf dem Boden wieder. Felix' Wunde scheint gerade auch zu schmerzen. Wieso? Mein Blick fährt gen Himmel, wo sich mir mein Tod darbietet. Ein großes Trümmerteil löst sich von der Wand und fällt in meine Richtung. Gestorben weil regungslos. Wieder ein möglicher Post von mir. Man muss sich ja an die 149 Zeichenvorgabe halten. Was dann passiert hätte ich nie erwartet. Kathleen schiebt mich weg und wird voll erwischt. Ihr Schmerzensschrei ruft mich zurück in die Wirklichkeit. Meine Bedürfnisse und mein Wohlergehen werden nebensächlich. "Kathleen! Oh mein Gott nein!", rufe ich. Ich krabble zu ihr. Sie atmet schwer. Das Trümmerteil liegt auf ihr drauf und verdeckt ihren gesamten Torso, der jetzt vermutlich ziemlich platt und blutig ist. "Mir... Gehts gut..", bringt sie mühsam hervor. Dann kotzt sie Blut. Ich halte meine Hände an meinen Mund. Ich verspüre Tränen. "Naja... Es ist ok..", keucht sie nun und bringt ein gruseliges blutiges Lächeln zustande das ziemlich gequält aussieht. Sie dreht sich vorsichtig zu Felix um und versucht glücklich auszusehen. "Pass gut auf... Mein tyraphinchen auf!" Nun setzt sie eine ernste Miene auf. "Ihr werdet überleben und nun geht. Bevor...", sie schaut zu dem Trümmerteil. "Danke für alles.", sage ich zu ihr. Sie versucht wieder zu lächeln. "Ich könnte mir ... Keinen besseren... Moment zum sterben...", sie atmet ein, "vorstellen...". Das Wort hängt in der Luft. Ihr letzter Atemzug ist getan. Ihre toten Augen blicken in den Himmel. Ich schließe sie vorsichtig, als letzte Ehre die ich ihr nun erweisen kann. Jetzt kommt meine ganze Trauer hoch. Ich heule. Bestimmt eine halbe Stunde hocke ich neben Kathleens Leichnam und Verstecke meinen Kopf in meinen Armen. Niemand sagt etwas. Weder Felix noch ich. Meine Trauer verwandelt sich allmählich in Zorn und Wut als sie mit einem Raketenwerfer über der Schulter aus einem Auto steigt und ihr selbstgefälliges Lächeln aufgesetzt hat...

Youtuber und Zombies [in Arbeit]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt