5. Kapitel (Selins Sicht)

454 16 6
                                    

Hallo ihr Lieben,
Danke, dass ihr die Geschichte weiterhin verfolgt. Ich weiß, dass Kapitel kommt spät, aber ich hoffe ihr seid mir nicht böse! Viel Spaß beim Lesen und lasst mir eure Meinung da!
Felistern

,, Willst du mir immernoch nicht verraten wo wir hinfahren?", fragte ich Ali. Während ich nach draußen schaute. Wir waren seit ungefähr 2 Stunden unterwegs und langsam platze ich echt vor Neugier. Aber Ali blieb stur. ,, Abwarten Selin", machte er sich fast schon über mich lustig. ,, Ali, irgendwie fasse es immernoch nicht, dass wir das hier gerade wirklich machen. Ist das nicht irgendwie verrückt? ", fragte ich ihn kurze Zeit später. ,, Ja, ist es", sagte er. ,, Aber ist das nicht genau das was wir immer wollten", fragte er mich, während er langsam nach meiner Hand griff, ich zog sie diesmal nicht weg. ,, Ja", lächelte ich.Und irgendwie gefiel es mir aufeinmal das rebellische Mädchen zu sein, dass sich gegen ihre Mutter stellte, um heimlich ihre Liebe auszuleben. Okey, ich hatte eindeutig zu viele Liebesfilme geschaut, aber egal. Schließlich wusste ich nur zu gut, dass dieser Moment nicht für immer anhalten würde, aber das war mir in diesem Augenblick egal. Ich drehte mich um und schaute Ali in die Augen, nur er und ich für drei Tage - Ich war glücklich.

Wir fuhren noch eine halbe Stunde, als Ali plötzlich die nächste Ausfahrt nahm und wir auf einem Parkplatz hielten. ,, Was machen wir hier? ", fragte ich zögerlich, ich konnte mir unmöglich vorstellen, dass wir schon da waren. ,, Wir essen was, ich hab Hunger und du bestimmt auch", sagte Ali lächelnd und stieg aus dem Auto aus. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich seit dem Frühstück nichts gegessen hatte und mein Magen tatsächlich knurrte. Ali öffnete mir die Autotür und ließ mich aussteigen, doch anstatt ganz normal neben mir herzugehen nahm er plötzlich meine Hand und verschränkte sie in seiner. Ich erschrak, doch ich ließ sie nicht los und wie immer wenn Ali mich berührte überschlugen sich meine Gefühle. ,, Du weißt ja, jetzt bist du meine Freundin", sagte er frech, als wäre es das normalste der Welt. ,, Ja, aber nur für 3 Tage" und sagte ich und sah sofort in Alis Augen, dass ich den Moment in gewisser Maßen zerstört hatte. ,, Selin, kannst bitte einfach nur den Augenblick genießen " mahnte er mich. Ich ertappte mich selbst dabei wie ich ihm Recht gab, aber das ganze war so ungewohnt. ,, Tut mir leid", sagte ich. Und dann entschied ich mich für etwas was Selin Yilmaz, so in dieser Form eigentlich nicht mache oder sich wenigstens zuvor nicht traute. Ich beugte mich vor zu Ali und gab ihm einen flüchten Kuss auf die Wange. ,, Besser so?", fragte ich ihn. Diesmal wusste Ali nicht wie er reagieren sollte und starrte mich an. ,, Ja ", sagte er schließlich und zog mich lächelnd ins Restaurant.

,, Selin, wieviel willst du den noch essen?", fragte Ali, als ich mir die vierte Pide in den Mund schob. Ich schaute auf und fühlte mich etwas unwohl dabei, aber es schmeckte einfach viel zu gut. ,, Kannst du dich mal auf dein eigenes Essen konzentrieren, Herr Mertoğlu? ", fragte ich leicht genervt. ,, Das würde ich ja gerne Selincim, nur mache ich mir gerade sorgen, dass du unseren ganzen Urlaub durch deine Fressorgie finanziell gesehen ein Ende setzt und das nach nicht einmal vier Stunden.", entgegnete er mir. ,, Naja, wenigstens habe ich dann gut gegessen", konterte ich lächend. ,, Möchtet ihr noch etwas trinken", fragte die Kellnerin, die jetzt bereits zum fünften Mal an den Tisch kam. Sie war vielleicht ein Jahr älter als ich und hatte ihre roten Haare zu einem Zopf zusammengeflochten. Mir war nicht entgangen, dass sie Ali jedesmal so anstarrte als würde sie ihn gleich aufessen und offensichtlich versuchte mit ihm zu flirten. Aber er nahm das zum Glück garnicht war oder hatte zumindest den Anstand,es vor mir nicht zu zeigen. ,, Nein, aber wir möchten gerne zahlen oder möchtest du noch etwas haben, Schatz?", fragte Ali mich, während die Kellnerin mich böse anschaute.Ich zuckte zusammen, weil es einfach ungewohnt war diese Wörter aus seinem Mund zu hören. Aber es war ein schönes Gefühl, ein sehr schönes sogar. Ehrlich gesagt wusste ich nicht was schöner war, der Triumph gegenüber der Kellnerin oder das Ali mich ,,Schatz" genannt hatte. ,, Nein, danke ich möchte nichts", erwiderte ich grinsend. Ali beglich die Rechnung und zusammen schlenderten wir zum Auto.

,,, Bist du bereit das Haus zu sehen?", fragte Ali während wir eine Allee hochfuhren. ,, Ja", antwortete ich und betrachtete das große silberne Tor, dem wir immer näher kamen. ,, Hier sind wir ganz für uns allein", erklärte mir Ali mit einem gewissen Unterton, während wir das Tor druchquerten. Ich ging nicht auf seinen Kommentar ein, denn ich war zu sehr beschäftigt mir das Haus an zu schauen, dem wir uns näherten. Es war deutlich kleiner, als das Haus in Istanbul, aber gerade deshalb schien es mir perfekt. An der Hauswand kletterte der Efeu hoch, große Fenster machten die gemütliche Atmosphäre des zweistöckigen Hauses perfekt. ,, Und ich dachte du gehst wirklich mit mir campen", rief ich Ali zu, während er unsere Koffer zur Haustür trug. ,, Ich kenne dich Selin, Zelte sind nicht so dein Ding", sagte er und hatte dabei verdammt recht. Das Haus war von innen genauso schön eingerichtet wie ich es mir vorgestellt hatte, vor allem der Kamin hatte es mir angetan. ,, Bist du bereit, dass Beste zu sehen?", fragte mich Ali und nahm mich an der Hand, um mich auf die Terrasse zu führen. ,, Wow" - Ich war sprachlos, vor mir befand sich ein See, der mindestens doppelt so groß war wie das gesamte Grundstück. ,, Das Haus gehörte meinem Vater als er anscheinend noch in meine Mutter verliebt war, sie liebt das schwimmen und so verbrachten sie immer das Wochenende hier", erklärte Ali mir. ,, Es ist wunderschön, danke dass du mich mitgenommen hast", sagte ich zu Ali, während ich ihm in die Augen schaute. ,, Danke, dass du mit mir gefahren bist", entgegnete Ali und näherte sich mir langsam. Für einen ganz kurzen Augenblick dachte ich, dass er mich küssen würde und ich hielt meinen Atem an. Jedoch strich er mir eine Haarsträhne aus den Haaren und ich musste zugeben, enttäuscht darüber zu sein. Es war einfach zu lange her seine Lippen auf meinen gespürt zu haben und ich sehnte mich heimlich danach. Wir standen noch einige Zeit wortlos da und sagten nichts, bis Ali die Stille löste. ,, Komm ich zeig dir den Rest des Hauses", sagte Ali und wir gingen zurück.

,, Und hier werden wir schlafen", erklärte Ali mir, während wir ein sehr großes und geräumiges Schlafzimmer betraten. ,, Wir?", entgegnete ich überrascht und starrrte auf das große Doppelbett. Erinnerst du dich nicht mehr daran, als ich sagte, ich würde gerne neben dir aufwachen, Selin? Das setzt voraus, dass wir auch zusammen in einem Bett einschlafen", sagte er zu mir, als würde er einem Kind erklären, dass die Welt eine Kugel und keine Scheibe ist ist. Ich hasste es wenn er so mit mir redete. Für mich war es eben etwas unglaublich intimes mit einem Jungen ein Bett zu teilen, auch wenn ich wie eine Verrückte in ihn verliebt war. ,, Ich schlaf auf der linken Seite", erwiederte ich kühl, während ich meinen Koffer nahm und begann meine Sachen auszupacken. ,, Ach, komm Selin bist du jetzt echt sauer wegen so einer Kleinigkeit?", fragte er mich herausfordernd ,, Nur weil wir uns ein Bett teilen", fuhr er fort. Er verstand mich einfach nicht. ,, Ich weiß ja nicht mit wie vielen Mädchen du in einem Bett geschlafen hast, aber für mich ist das etwas besonderes!", entgegnete ich ihm leicht wütend. ,, Also bin ich nichts besonders für dich Selin?, feuerte Ali mir noch wütender entgegen. ,, Dann können wir das hier ja auch gleich lassen oder?", sagte er trocken und machte sich auf den Weg das Zimmer zu verlassen. Mit so einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet. ,, Doch bist du! Du bist verdammt nochmal wichtig für mich, Ali Mertoğlu", schrie ich ihn diesmal an. Ali drehte sich um und schaute mich lächelnd an. ,, Achja, bin ich das?", fragte er mit einem gewissen Unterton, während er sich mir langsam näherte. ,, Ja, bist du..aber bild dir bloß nichts drauf ein..", erklärte ich ihm mit genau dem gleichen Unterton. ,, Ok, mach ich nicht. Versprochen.", sagte Ali und nahm mich in seine Arme. So standen wir da eng unschlugen, mitten im Zimmer. ,, Du bist mir auch verdammt wichtig, Mädchen mit den großen Augen", flüstere er und küsste mich ins Haar.

Ali & Selin (Günesin Kizlari)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt