Die nächsten Tage verliefen ganz gut und zum Glück ohne Stress. Kai hatte ich seid dem Vorfall auf dem Dach nicht mehr gesehen. Da er nicht da war, hatte Mr. Bowie sein Platz vorübergehend eingenommen und uns die Grundstellungen sowie die Töne genaustens zu erklärt. Er wollte dass wir mit der Gitarre eins wurden.
Meine versuche, bessere Töne raus zubekommen scheiterte aber ich gab nicht auf. Wenn man wollte, dann konnte man alles Schaffen. Daran glaubte ich.
Heute hatten wir wieder Gitarren Unterricht und ohne zu merken erwischte ich mich dabei, wie ich nach Kai Ausschau hielt. Ich schüttelte kurz meinen Kopf um ihn aus mein Kopf zu bekommen und bewegte mich auf mein Platz zu. Ich war etwas früh dran, sodass nicht alle da waren. Fay hatte sich für Heute Krank schreiben lassen um mit Rajhans einkaufen zu gehen, damit sie sich die nötigen Tanz-Kleidungen kaufen konnte. Wir waren alle sehr überrascht darüber, dass ihre Eltern Ja gesagt hatten aber Rajhans hat gesagt, dass sie es nur bis zu ihrer Heirat erlaubt hätten und ihr den Kontakt mit Jungs verboten hatten.
Das war ihr Recht, denn in der Hinsicht ging es ihr genauso wie mir. Das Tanzen war einfach viel wichtiger.
"Heute werden wir die Grundschritte nochmal kurz durch gehen und anschließend eure ausgesuchten Lieder einproben. Oh Kai, schön dass du wieder da bist. Wie geht es dir?" fragte Mr Bowie.
"Hallo Mr. Bowie, mir gehts gut, Danke."
"Na gut, wenn du schon da bist, dann kannst du ja weiter übernehmen."
Nein!
"Natürlich, Danke ihnen." sagte er und kam auf uns zu. Als er mich an sah, glaubte ich etwas ungewohntes in seinen Augen gesehen zu haben, was aber auch gleich wieder verschwand. Während des Unterrichts bekamen alle anderen es besser hin wie ich und am Ende stand nur ich da, weil Mr. Bowie der Meinung war, dass ich mehr üben sollte. Meine nächste Unterrichtsstunde wäre ausgefallen, da Miss Agatha sich auf die Competition vorbereitete und daher auch Mr. Bowie uns ruhig für die nächste Stunde noch in dem Raum behielt.
Eine ganze Stunde mit Arsch höchst persönlich. Na das kann ja was werden...!
"Ich habe noch einen externen Unterricht Leute. Serena, ich hoffe dass du die Grundstellungen und die Töne bis morgen drauf hast. Wir sehen uns. Lasst alles unbeschadet wenn ihr fertig seid." Sagte er lächelnd bevor er uns alleine ließ.
"So, dann lass uns mal anfangen." sagte er und sah mich ernst an, während er sich die Hände zusammen rieb.
Ja er sah wirklich ernst aus!
"Ähm, Ok." sagte ich und nahm mir die Gitarre an die Hand, während ich mich etwas zurück lehnte. Ich legte meine Hände drauf und hob mein Kopf um ihn anzusehen. Er musterte mich.
"Weißt du was du falsch machst? Deine Haltung, Serena. Warte. Ich zeig's dir." Mit diesen Worten, stellte er sich hinter mich und setzte sich auf die etwas freie Stelle auf meinem Stuhl. Die Plötzliche Nähe brachte mich aus der Fassung und ließ mich Schlucken.
Was war denn Los?
Er schlang seine Arme um mich und legte seine Hände auf meine, um sie auf der Gitarre zu führen. "So, musst du es halten." sagte er, drückte etwas zu und spielte langsam daran.
Die Töne, die es erzeugte klangen besser als wie die, die ich vor einige Minuten raus gebracht hatte. Ich sah erstaunt auf unsere Hände und spürte die schöne Wärme die von ihm aus ging. Plötzlich sah ich vom Augenwinkel, dass er sich von der Seite etwas vorgebeugt hatte um Einsicht auf die Gitarre und unsere Hände zu haben. Ich drehte mein Kopf leicht in seine Richtung und sah ihn an.
Als er mein starren bemerkte hörte er auf und drehte sich auch um. Unsere Gesichter standen wenige Millimeter von einander entfernt. Seine Hände ruhten immer noch auf meinen und durch das Pressen seiner Seits spürte ich sogar seinen regelmäßigen Herzschlag. Für meinen konnte ich nicht das gleiche Behaupten, denn das war der Moment, in dem ich zum ersten mal einen Jungen so nah war. Mein Herz drohte aus meine Brust zu springen und ich betete dass er das bloß nicht merken würde. Seine Augen glitten über mein Gesicht und blieben an meinen Lippen hängen, während er mir immer näher kam. Sein Atem streifte mein Gesicht und ich wusste nicht ob ich das ganze beenden oder weiter machen sollte.
Was war verdammt noch mal Los mit mir?
Plötzlich zog er sich abrupt zurück und stand auf. Ich hörte wie die Tür auf ging und drehte mich in die Richtung. Fay stand an der Tür und musterte uns kurz. "Hey, äh.Stör ich Grad?"
"N-nein nein. Mr Bowie meinte dass ich etwas Nachhilfe brauche." sagte ich und traute mich nicht nach Kai zu sehen. Plötzlich stand er vor mir. "Wir sind sowieso fertig." antwortete er und nahm sich seine Jacke sowie Tasche um danach an Fay vorbei zu gehen. Ich wusste dass mein Gesicht knall Rot war, denn die Wärme umhüllte immer noch mein ganzen Körper. Überall wo seine Hände waren und unsere Körper sich berührt hatten,kribbelte es merkwürdig. Das Ignorieren half auch nicht und ich merkte dass ich ihm hilflos hinterher starrte, obwohl er schon längst nicht mehr da war.
"Serena?" unterbrach Fay meine Gedanken und ich löste mich aus der starre. Sie wirkte verwirrt.
"Ja?" fragte ich.
"Hab ich etwas verpasst?" fragte sie und hob eine Augenbraue.
Ich stand auf, packte meine Gitarre in die Tasche, stellte sie auf und nahm meine Sachen. Ich ging auf Fay zu, hackte mich bei ihr ein und legte ein gespieltes Lachen zu. "Komm, lass uns gehen." sagte ich und zog sie neben mir her.
Ich war mir sicher, dass diese Gedanken mich heute nicht schlafen lassen würden.
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Wird ja immer heißer :P !
Eure ♫Büsra♪
Bild:Rajhans
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Choose your own Way - Folge deinem Herzen
Teen FictionSerena Turner, die Tochter der Ballett legende Amelia und Choreograph Bill Turner. Nach dem Tod ihrer Mutter wird Sie in eine Dance & Music Academy aufgenommen und versucht den Weg zu gehen, den Ihre Eltern schon hinter sich gebracht haben. Das Ver...