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Malum:

"Wieso helfe ich denen eigentlich zu fliehen?",fragte ich mich schon die ganze Zeit. "Was bringt es mir?" "Hey,Malum! Warum hilfst du denen überhaupt?",fragte mich Mary genau diese Frage die ich mir selbst stelle. "Weil sie meine Freunde sind!",gab ich zurück. Das war zumindest die einzige Antwort die mir plausible erschien. "Hahaha,als ob das stimmt. Gib doch einfach zu,dass du es selbst nicht weist. Im Grunde weist du nichts über Lynn.",lachte die Braunhaarige krank. Wir standen mindestens 3 Meter auseinander. Stimmt,im Grunde habe ich keinen Grund Lynn zu helfen. Ihr Ziehvater,also unser ehemaliger Direktor,hatte mir zwar aufgetragen auf seine Ziehtochter aufzupassen,aber der ist ja bereits tot. "Richte nicht deine Waffe auf deine Verbündeten. Hör auf dein Herz und nicht auf deinen Kopf!",schrie Mary wahnsinnig. Tolle Idee. Auf mein Herz hören,es kann ja auch voll sprechen. "Los! Entscheide dich auf wessen Seite du stehst!",schrie meine ehemalige Freundin weiter. "Ich...",begann ich ohne selbst zu wissen was ich als nächstes sage. Mary schaute mich begeistert an. Egal was ich jetzt sage,es ist endgültig. "...kämpfe nicht gegen Lynn,sondern gegen dich.",beendete ich meinen angefangenen Satz,während ich meinen vorher gesenkten Kopf,hob. Ich zog meinen zweiten Dolch aus seiner Halterung und sprintete auf die Brünette zu. Diese tat es mir gleich. Als wir uns in der Mitte trafen,verschwand sie auf einmal. Ich schaute in jede Richtung,doch sie war nirgends. Wie geht das denn? Ok,wir sind Assassinen,aber das geht doch nicht,oder? Ich schloss kurz meine Augen,um mich besser zu konzentrieren. Ein leises Zischen vernahm ich an meinem rechten Ohr. Reflexartig wehrte ich den Schlag ab,wobei ich meine Augen geschlossen ließ. Man konnte kurz ein leises Fluchen vernehmen ehe der nächste Angriff startete. Erneut wehrte ich den Schlag ab,diesmal öffnete ich meine Augen. Mit einigen Metern Entfernung landete Mary. "Du kannst nicht ewig abwehren. Irgendwann bricht deine Verteidigung und dann bist du Geschichte.",lachte meine Ex krank. "Wie konntest du nur so grässlich werden?",fragte ich an sie gewandt. "Ich habe mich nicht verändert. Ich war im Gegensatz zu dir schon immer so wie ich jetzt bin. Nur weil du dich nicht mehr an die Zeiten erinnern kannst,wo wir noch Kinder waren und Lynn kennenlernten.",antwortete die Braunhaarige und schluckte bei den Namen Lynn. "Was redest du da? Wir kennen Lynn erst seitdem sie auf die Schule gekommen ist.",fragte ich weiter. "Hahaha. Wir kennen Lynn schon seitdem wir 5 Jahre alt waren. Sag bloß,dass du dich nicht mehr an den Kampf zwischen ihr und mir erinnern kannst.",erneut lachte Mary krank. Ich schaute sie etwas verwirrt an. "Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.",gab ich zugleich zurück. "Wenn du dich wieder an alles erinnern möchtest,musst du nur zusammen mit mir Lynn töten,was eigentlich auch dein Auftrag ist.",erwiderte Mary,während sie ihre Dolche zurück in ihre Halterungen schob. Sie schritt solange auf mich zu bis sie genau vor mir stand. "Oder willst du dich etwa nicht mehr an vergangene Zeiten erinnern. Die Zeiten in denen wir uns kennenlernten und alles gemeinsam gemacht haben?",fragte die Brünette,während sie mein Gesicht in ihre Hände nahm. Ihre Hände sind blutverschmiert. Es ist nicht ihr Blut,sondern das ihrer Opfer. Mir wurde langsam warm. Nein,heiß. Mein Körper fühlt sich so an,als würde er gleich in Flammen aufgehen. Wieso fühle ich mich so? "Es ist wegen dem Blut. Vergessen? Immer wenn du Blut siehst oder riechst,dann drehst du durch und metzelst alles und jeden klein der dir im Wege steht.",beantwortete das Mädchen auf meine nicht gestellte Frage. "Woher...weist...du das?",fragte ich unter stöhnen. Mir wurde immer heißer und heißer. Mein Griff um die Dolche wurde von mal zu mal fester. "Wie gesagt,wir kennen uns noch von früher.",grinste Mary krank und leckte etwas Blut von meiner Wange. Ich ließ mich nach vorne fallen. Direkt an sie. Mary hielt mich in einer Umarmung fest,in der ich meine Dolche fallen ließ und mich beruhigte. "So habe ich es früher auch immer gemacht. Damals hast du mir etwas versprochen.",sprach Mary ruhig. "Und was?",fragte ich,während ich mich langsam wieder beruhigte. "Du hast mir versprochen,dass wir immer alles gemeinsam machen,später einmal heiraten und glücklich werden. Anscheinend hast du das alles schon wieder vergessen. Genauso wie du vergessen hast,was Lynn für ein Mensch ist. Wer sie und ihre Familie überhaupt sind.",schluchzte sie in ihrer Erzählung. Als wir uns wieder von einander lösten,fühlte ich mich erstaunlich...leer!? Alle Wärme in mir ist zu Eis erfroren. Bis auf ein kribbeln im Bauch ist alles verschwunden. "Kommst du nun mit mir oder bleibst du immer noch bei unserer Erzfeindin?",fragte die braunäugige und wischte sich nebenbei ihre Tränen weg. Soll ich Mary oder Lynn folgen? Mary hat Antworten auf vergangenes,Lynn hingegen hat nur ihre Rache im Kopf. Ich würde mich nicht wundern,wenn sie uns alle verraten würde! "Ich werde Mary folgen,es ist das einzig richtige!",rief meine innere Stimme. "Ich habe mich endgültig entschieden. Ich werde mich dir anschließen,aber du musst mir alles vergangene erzählen. Alles an das ich mich nicht mehr erinnern kann.",sprach ich ernst. Ab nun trennen sich unsere Wege,Lynn! Wir sehen uns sicher bald wieder. Bevor ich mit Mary weiter suchen ging,steckte ich noch meine Dolche zurück in ihre Halterungen.

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