Chapter 18

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J O S E P H I N E

Ich starrte Phillip einfach nur an, da ich keine Ahnung hatte, wie ich auf so etwas reagieren sollte. Jedoch war es gar nicht nötig, denn er hatte sein Interesse schon längst wieder Kylie geschenkt, die gerade zu einer High-Note anstimmte.

Eigentlich wollte ich meiner Cousine weiter zuhören, aber ich konnte nicht aufhören, über das nachzudenken, was Phillip eben gesagt hatte. Warum dachten alle, dass ich zu zerbrechlich für das alles sei? Die letzten Wochen in dieser Welt waren um einiges schöner gewesen als mein fast ganzes bisheriges Leben. Klar, die Presse nervte schon ein wenig, aber es war auszuhalten. Sie machten ja auch nur ihren Job.
Trotzdem überkamen mich leichte Selbstzweifel, ob ich es schaffen würde. Vielleicht überschätzte ich mich selbst ja auch maßlos und alle außer mir konnten sehen, wie dumm ich mich anstellte.

Ich merkte wie die altbekannte Panik in mir hoch kam. Meine Kehle schnürte sich zu und ich hatte Schwierigkeiten meine Hände ruhig zu halten. Es schossen immer mehr Gedanken durch meinen Kopf, die mir sagten, dass ich nicht gut genug und eine absolute Enttäuschung sei.
Schnell riss ich die Tür auf und rannte auf den schnellsten Weg in Richtung Toilette, wo ich mich mit verschwitzten Händen am Waschbecken-Rand festhielt und in den Spiegel sah. Mir blickte ein blasses Gesicht mit weit aufgerissenen Augen leicht offen stehenden Mund entgegen.

"Nicht durchdrehen", sagte ich mir immer wieder "Einfach weiter atmen."

Meine letzte Panik-Attacke war schon lange her, weshalb mich diese mit noch mehr Wucht traf als früher, da ich ganz vergessen hatte, dass es so schlimm sein würde.

Ich versuchte immer weiter meine Atmung ruhig zu halten und meine wild durcheinander fliegenden Gedanken zu ordnen, doch es nützte nichts. Alles was ich wollte war, hier raus zu kommen. 
Mit zitternden Händen griff ich nach meinem Handy und schaffte es nach etlichen Versuchen das Passwort richtig einzugeben und Sean anzurufen.

"Bitte, holen Sie mich ab, Sean. Ich weiß, dass es zu früh ist, aber ich muss hier weg. Bitte.", flehte ich ihn an und konnte es nicht verhindern, dass Tränen den Weg über meine Wangen fanden.

Anscheinend begriff Sean, wie dringend die Situation war, denn er stellte keine Fragen sondern versprach stattdessen anzurufen, sobald er hier war.

Nachdem ich mich schnell bedankt und aufgelegt hatte, versuchte ich weiter die Panik zu unterdrücken. Ich konnte es mir nicht erlauben, hier einen Anfall zu bekommen.

Ich versuchte mir die Methode, die Dr. Pond mir beigebracht hatte wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Finde 5 Dinge, die du sehen kannst.

Ich sah mich im Raum um und zählte den Spiegel, die schwarzen Wandfliesen, die weißen Wandfliesen, das weiße Waschbecken und die weißen Bodenfliesen auf.

Finde vier Dinge, die du anfassen kannst.

Das Waschbecken, den Saum meines Kleides, den Wasserhahn und den Seifenspender

Finde drei Dinge die du hören kannst.

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich ganz auf die Geräusche meiner Umgebung. Zuerst hörte ich nichts, doch dann nahm ich das Rascheln der Blätter einer Eiche wahr, die genau vor dem kleinen Fenster stand und das leise Tropfen eines Wasserhahnes, der nicht richtig zugedreht wurde.

Finde zwei Dinge die du riechen kannst.

Als ich Luft durch die Nase einzog, erkannte ich den Geruch meines Parfums und den des Putzmittels, dass nach Zitrus roch. Mir fiel auf, dass es das selbe war, wie das, was sie in Kentucky im Burgerking benutzt hatten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 11, 2016 ⏰

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