Chapter 05

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J O S E P H I N E

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Geräusch geweckt. Zuerst dachte ich, dass ich es mir nur eingebildet hatte, aber dann hörte ich erneut ein Rumpeln, was von unten kam. Sofort wurde mein Körper stock steif.

„Niall?", flüsterte ich in die Dunkelheit, doch es kam keine Antwort.

„Niall!" Diesmal ertönte ein leichtes Grunzen, aber mehr nicht.

Als ich nochmal das Geräusch hörte, stand ich schnell auf und versuchte im Dunkeln den Weg zum Sofa zu finden.

Dort angekommen rüttelte ich Niall an der Schulter und zischte verängstigt: „Wach auf! Da unten ist jemand."

Verschlafen blickte der Ire mich an und sagte: „Was? Das bildest du dir bestimmt nur ein. Schlaf einfach..." Doch weiter kam er nicht, denn als Schritte auf der Treppe ertönten sprang ich mit einem ängstlichen Quicken aufs Sofa und klammerte mich panisch an ihn.

„Das ist bestimmt nur die Katze", versuchte er mich zu beruhigen, hielt dann jedoch inne „Moment mal. Ich hab gar keine Katze."

In dem Moment ging die Tür auf und ich schrie panisch auf und klammerte mich noch mehr an Niall.

„Nein!", kreischte ich „Ich will noch nicht sterben!"

Neben mir fing Niall an zu lachen, was mich dazu veranlasste, meine Augen wieder zu öffnen und zur Tür zu schauen. Dort stand nicht wie erwartet irgendein Axtmörder, sondern Harry, der mich verwirrt ansah. Okay. Das war peinlich.

„Harry?", fragte ich „Was machst du denn hier?"

„Die Frage ist eher, warum du wie eine Verrückte rum schreist."

„Sie dachte, dass du ein Mörder wärst", erklärte Niall und wischte sich eine Lachträne aus den Augen „Du kannst meinen Arm jetzt übrigens wieder los lassen, Josy. Nicht, dass ich irgendwas gegen die Nähe einer hübschen Frau hätte, aber du schnürst mir das Blut ab."

Er zwinkerte mir zu, woraufhin ich rot wurde und seinen Arm los ließ.

„Aber jetzt mal im Ernst", versuchte ich vom Thema abzulenken „Was um Himmels Willen tust du hier, Harry?"

Der Lockenkopf kratzte sich verlegen im Nacken und sagte: „Ja. Also das ist ne ganz lustige Geschichte. Ich hab mich von zu Hause ausgesperrt und da ich keine Lust hatte auf den Schlüsseldienst zu warten, habe ich mich an meine wunderbaren Freunde erinnert, die doch bestimmt dazu bereit sein würden, mir für eine Nacht Asyl zu bieten. Niall war halt der Einzige, der in Frage kam, da die Anderen ja alle ne Freundin haben. Ich konnte ja nicht wissen, dass du auch Damenbesuch hast."

„Und wie bist du hier rein gekommen?", fragte ich immer noch verwirrt. Einerseits, wegen der Situation an sich und andererseits, weil Niall das alles ganz normal zu finden schien.

„Niall hat einen Ersatzschlüssel unter der Fußmatte."

„Was du dir langsam auch mal anschaffen solltest. Das ist jetzt schon das dritte Mal in diesem Monat.", fügte Niall hinzu und stand auf, um zum Schrank zu laufen und dort noch eine weitere Decke raus zu ziehen. Wie viele hatte der davon?

„Du kannst auf der Couch schlafen. Ich geh dann zu Josephine ins Bett. Ist ja groß genug, oder Josy?"

Bei Nialls Worten wurde mir warm und kalt zu gleich.

„Ä-ähm... Klar. Gar kein Problem.", stotterte ich, bewegte mich jedoch nicht vom Fleck.
Niall fing an zu lachen.

„Ich tu dir schon nichts.", lachte er und zog mich mit sich zu dem großen Doppelbett, bevor er das Licht aus machte und allen eine gute Nacht wünschte.

You make me strong » n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt