Chapter 08

634 61 13
                                    

J O S E P H I N E


Nachdem ich das Gebäude verlassen hatte rief ich Sean an, damit er mich abholen konnte.
Mittlerweile hatten wir schon 18 Uhr und ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich noch machen sollte. Freunde hatte ich in London außer Niall keine, da ich mich in meiner Zeit auf der RADA lieber mit lernen als mit feiern gehen beschäftigt hatte. An der Schule echte Freunde zu finden war auch unmöglich, da dort ein ständiger Konkurenzkampf herschte und die Leute über Leichen gingen, um erfolgreich zu sein- michs selbst mit eingeschlossen.

Im Auto beschloss ich aus lauter Langeweile einen Tweet zu verfassen.

@just_Josy Ich freue mich schon, wenn @harrysbae_kylie endlich wieder bei mir ist, um mir die langweiligen Abende zu verschönern ;) #bored

Schon eine Sekunde nachdem ich es abgeschickt hatte, hatte mein Tweet schon über 1.000 Retweets. Echt erstaunlich wie schnell so etwas ging.

Gelangweilt sah ich aus dem Fenster, bis mein Handy anfing zu klingeln. Verwundert starrte ich auf den Bildschirm und stellte fest, dass es meine Stylistin Missie war.

"Ja?", ging ich ran.

"Hey Josy", quitschte sie "Lust heute Abend etwas zu unternehmen?"

"Uhm... Ja klar. An was hast du denn gedacht?"

"Wie wärs mit einer Club-Nacht? Das wäre bestimmt voll lustig!"

Eigentlich ging ich nicht gerne in Clubs. Außerdem durfte ich sowieso nicht so viel trinken, wegen meinem neuen Image.

"Würde es dir etwas ausmachen einfach nur einen DVD Abend zu veranstalten? Ich bin heute nicht so in der Stimmung für Party.", erklärte ich ihr und betrachtete meine Fingernägel, die bei genauerem Hinsehen mal dringend wieder eine Maniküre gebrauchen könnten.

Als sie antwortete klang Missie nicht sehr begeistert, auch wenn sie versuchte es so gut wie möglich zu vertuschen, in dem sie sagte: "Natürlich nicht. Hauptsache wir können Zeit zusammen verbringen."

"Gut. Ich muss aber vorher noch ein paar Besorgungen machen. Sollen wir dich abholen?"

Sie stimmte begeistert zu und ich wies Sean an vorher noch an einem Supermarkt und einer Videoausleihe anzuhalten.

"Wie Sie wünschen, Miss."

Er hielt zuerst an einem Einkaufszentrum, wo er mir noch eine Sonnenbrille und eine Mütze aus dem Handschuhfach reichte, bevor ich ausstieg.

"Nur zur Sicherheit, Miss.", erklärte er augenzwinkernd auf meinen verwirrten Gesichtsausdruck.

Ohne noch weitere Fragen zu stellen stieg ich aus und zog mir die Sachen an. Gut, dass Sean mitdachte.

Im Supermarkt legte ich ein paar Süßigkeiten und Knabberzeug in den Wagen und machte mich dann auf den Weg zur Kasse, wo mich die Kassiererin komisch ansah, jedoch nichts sagte. Puh. Glück gehabt.

Der nächste Halt war die Videothek, wo ich zwei Filme auslieh. Da ich total auf Disney stand, aber andererseits nicht wusste, ob Missie meine Leidenschaft teilte, entschied ich mich für ,Die Eiskönigin' und ,Knight and Day'.

Im Wagen nannte ich Sean Missies Adresse und wir hielten noch vor ihrer Wohnung, wo ich schnell klingelte.

Sofort kam sie zur Haustür raus und schloss mich in eine knochenbrechende Umarmung.

"Hiii!", quitschte sie und ging schon voraus zum Auto.
Oh ja. Sie war ein typisches Girlie.

"Soll ich Sie jetzt nach Hause fahren, Miss?", fragte Sean und beäugte Missie misstrauisch durch den Rückspiegel.

You make me strong » n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt