Chapter 02

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Recap:

Ich atmete einmal tief durch, nahm all meinen Mut zusammen und fragte dann: „ Niall Horan?“


Er zuckte kurz zusammen, dann drehte er sich um und sah mich an. „Uhm… hi. Du bist Josephine Brown, oder?“

Ich liebte es, wie er meinen Namen aussprach; sein irischer Akzent hörte sich wunderschön an.

.„Ja d-das bin ich", stotterte ich und klatschte mir innerlich gegen die Stirn. 

Er grinste und sagte dann, während er auf das Poster deutete: „Cooles Plakat. Willst du Popcorn?“

„Nein danke. Eigentlich wollte ich dir nur danke sagen“, winkte ich ab und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, welches mich nicht ganz so bescheuert wirken ließ.

„Darf ich fragen wofür?“, fragte er verwirrt und zog seine Augenbrauen nach oben.

Ich zögerte kurz, dann streckte ich ihm meinen linken Unterarm hin. Meine Make-up Artistin hatte es zwar geschafft die Narben so gut es ging ab zu decken, aber bei genauerem Hinsehen zeichneten sie sich doch von meiner blassen Haut ab.

Niall hatte wohl genau hin gesehen, denn er guckte mich jetzt mit einem schockierten Gesichtsausdruck an. „Was…?“

Doch ich ließ ihn nicht einmal ausreden.

„Vor drei Jahren litt ich unter schweren Depressionen. Mit 14 habe ich angefangen, mich selbst zu verletzen. Dann, mit 17, hielt ich es nicht mehr aus. Ich beschloss… mich selbst umzubringen.“

Niall zog scharf die Luft ein, doch ich achtete gar nicht darauf, sondern sprach einfach weiter.

„In dem Moment, wo ich mir das Messer an mein Handgelenk gesetzt habe, hat meine Cousine mir den Link zu einem Video gesendet. Das Video enthielt einen Ausschnitt von einem deiner Interviews. Du sagtest darin all deinen Fans, dass du nicht wolltest, dass einer von ihnen sich selbst verletzt und das es in Ordnung sei, sich Hilfe zu suchen. Wahrscheinlich erinnerst du dich gar nicht mehr daran, aber mir hat es an diesem Tag das Leben gerettet. Alles, was ich seit dem erreicht habe, verdanke ich nur dir. Alles, was ich bin, wurde durch dich geprägt.“

Ich atmete noch einmal tief durch, schluckte die Tränen runter und sagte: „Niall James Horan, du bist der Grund, warum ich noch am Leben bin. Wegen dir habe ich nie aufgegeben. Auch, wenn ein Danke dafür nicht reichen wird, will ich es trotzdem sagen: Dankeschön.“

Danach drehte ich mich um und ging zurück zu meinen Kollegen, nicht ohne noch einen Blick zurück zu werfen, wo ein sprachloser Ire stand, der mir mit offenem Mund hinterher blickte.

„Wolltest du dir nicht Popcorn holen?“, fragte Tony, als ich wieder bei ihm angekommen war.

„Was? Oh, ja. Ich habs mir doch anders überlegt. Ich nehme einfach deines.“

Mit diesen Worten nahm ich ihm seine fast volle Tüte aus der Hand und begann genüsslich das Popcorn zu essen. Er wollte grade zu einem Gegenangriff ansetzen, doch da wurden schon die Türen für den Kinosaal geöffnet und wir wurden zu unseren Plätzen geführt.

Mit Erleichterung stellte ich fest, dass diese drei Reihen vor One Direction waren, denn im Nachhinein war mir die ganze Aktion ein wenig peinlich. Was sollte er denn jetzt von mir denken? Bestimmt hielt er mich jetzt für irgend so eine Psychotussi.

Mir blieb nicht genug Zeit, um im Erdboden zu verschwinden, denn der Film begann.

Bei Stellen, die ein Schauspieler besonders gut hin gekriegt hatte, wurde geklatscht und ich war sehr stolz, als das auch bei mir ein paar Mal der Fall wurde, da ich mit so viel Begeisterung nicht gerechnet hätte. Endlich hatte sich die ganze Arbeit auf der Schauspielschule gelohnt.

You make me strong » n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt