Chapter 10

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J O S E P H I N E

Verwirrung war alles, was ich fühlte, als ich meine Wohnungstür aufschloss und mich daran hinab sinken ließ. Was hatte er mit "Es tut mir leid" gemeint? Was tat ihm leid? Unser Date? Das er mich zweimal fast geküsst hätte? War ihm vielleicht aufgefallen, dass ich doch nicht gut genug für ihn war? Aber warum ausgerechnet jetzt?

Diese und weitere Fragen schossen durch meinen Kopf, als plötzlich eine Stimme aus der Küche fragte:"Und wie wars?"

Vor Schreck schrie ich laut auf.

"Perrie! Was tust du hier?", fragte ich sie entsetzt, während ich aufstand und dabei eine Hand auf mein rasendes Herz legte.

"Na was wohl?" Die Blondine trat auf den Flur hinaus "Auf dich warten. Denkst du ich hab Lust erst morgen früh zu erfahren, wie es gewesen ist?"

"A-aber...Meine Wohnung...Du...Ich.", stammelte ich und Perrie führte mich ins Wohnzimmer, wo ich mich auf einen der Sessel fallen ließ.

"Jetzt erzähl. Hat er dich geküsst?", fragte Perrie und setzte sich aufgeregt gegenüber von mir auf das Sofa.

Mir schossen Tränen in die Augen und ich fing an zu schluchzen.

"Oh Gott. Hab ich irgendwas Falsches gesagt? Ist es, weil ich dich so erschreckt habe? Es tut mir leid! Ich wusste nicht, dass dich das so mitnimmt.", versucht sich Perrie zu entschuldigen.

"Nein. Es ist nicht wegen dir. Es ist Niall." Und dann erzählte ich ihr die ganze Geschichte. Am Ende musste ich noch mehr anfangen zu weinen. Sofort stand Perrie auf, um mich in den Arm zu nehmen.

"Und du bist sicher, dass er das gesagt hat?", fragte sie, während sie mir über den Rücken strich.

"Ja. Und er hatte dabei einen ganz komischen Gesichtsausdruck.", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

"Vielleicht ist das Alles nur ein dummes Missverständnis und... Ach ich hab auch keine Ahnung. Das ist eigentlich so gar nicht seine Art. Vielleicht könnte Zayn ihn mal..."

"Nein!" unterbrach ich sie und wischte mir die Tränen aus den Augen "Ich will nicht, dass irgendwer davon erfährt. Es reicht, wenn sie wissen, dass nichts passiert ist. Ich werde ihn einfach ganz normal weiter behandeln. Dann hab ich wenigstens einen Teil von ihm."

"Wenn du dir da sicher bist, will ich dir nicht im Weg stehen. Aber meinst du nicht, es wäre besser mit ihm darüber zu reden?" Perrie sah mich unsicher an.

"Nein", sagte ich entschieden und stand auf "Anscheinend will das Schicksal nicht, dass wir zusammen kommen. Und ich werde Nialls Entscheidung akzeptieren."

Wir unterhielten uns danach noch eine Weile über belanglose Dinge, bis Perrie eine Stunde später beschloss nach Hause zu fahren. Obwohl es mittlerweile schon ein Uhr war, war ich überhaupt nicht müde, weshalb ich beschloss, mich im Internet nach Wohnungen hier in London um zu sehen, die für Kylies und meine Bedürfnisse passen könnten. Als ich ein Penthouse in der Innenstadt gefunden hatte, das nicht zu weit entfernt von Kylies und meinen Agenturen lag, schickte ich dem Vermieter eine Email und klappte dann meinen Laptop zu.
Nach kurzem Überlegen jedoch fuhr ich ihn wieder hoch und fing an im Internet shoppen zu gehen. Wie sagten meine beiden großen Schwestern immer so schön? Ein bisschen Shopping am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Und irgendwie konnte man ja drei Uhr nachts als Morgen sehen, oder?
Ich fand sehr viele neue Klamotten. Notiz an mich selbst: größeren Kleiderschrank kaufen.

Als ich das nächste mal auf die Uhr sah war es schon sieben Uhr und ich beschloss, dass es sich nicht mehr lohnte noch ins Bett zu gehen und checkte stattdessen meine Mails. Zu meinem Erstaunen musste ich fest stellen, dass mir der Vermieter schon geantwortet hatte und mir einen Termin am Montag anbot, an dem ich vorbei kommen konnte, um mir die Wohnung an zu sehen. Ich antwortete ihm dankbar und fuhr zum letzten Mal an diesem Tag meinen Laptop runter. Genau in dem Moment rief Kylie an.

You make me strong » n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt