Sofort springe ich auf und reiße die Tür auf.In der Tür stehen Polizisten und schreien irgendwas.Domenik kommt panisch zu mir,wird jedoch von zwei Polizisten festgehalten,die ihn wegziehen wollen,doch im selben moment schlägt er mit seinen Armen um sich-und trifft dabei genau mich.Seine Faust landet direkt auf der höhe von meinem Dekollete.Nach Luft schnappend lasse ich mich auf den Boden sinken,die schmerzen sind einfach zu groß.Alles dreht sich,ich drücke meine Handfläche dagegen,um den Schmerz ein wenig zu lindern.Nachdem sich mein Atem wieder normalisiert hat,lässt auch der Schmerz nach und auch erst jetzt bekomme ich mit,dass Ben und eine Polizistin neben mir sitzen.Benjamin redet mit mir,ebenfalls die Polizistin,die vielleicht 4 Jahre älter ist als ich.
"Lia?Alles gut?Lia?",langsam dringt seine Stimme zu mir durch.
Ich nicke den beiden zu und ziehe mich letzendlich wieder auf die Beine.Ben legt seinen Arm um meine Hüfte,um mich zu stützen.Auch Medi steht hier,sie steht genau wie ich nur im Top und Slip da.Ihr Mund öffnet sich,bestimmt möchte sie fragen,was hier los ist,jedoch ist der Polizist schneller.
"Domenik Böhme,sie sind hiermit festgenommen.Gegen sie liegt ein Haftbefehl wegen dem nicht erscheinen bei ihrem Gerichtstermin wegen Körperverletzung vor.Sie haben das Recht zu schweigen,alles was sie sagen kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet.",damit führen zwei Polizisten Domenik ab.In unserer Wohnung stehen immer noch drei Polizisten und Medina ist noch verwirrter als vorher.
"Kann mir hier irgendwer erklären,was genau hier vor sich geht?",man hört das Medi ziemlich aufgebracht ist.
Ich löse mich von Ben und gehe zu ihr rüber,um meine Freundin erst mal in den Arm zu nehmen.Weinend legt sie ihren Kopf an meiner Schulter ab,sie war schon immer ziemlich nah am Wasser gebaut.
"Pscht,alles gut.",rede ich ihr zu.
"Ja genau.Könnten sie uns mal bitte erklären,was hier vor sich geht?",fragt jetzt auch Ben.
"Gegen Herr Böhmer liegt ein Haftbefehl vor und wir haben anonyme Hinweise bekommen,dass er sich hier aufhält.Wir entschuldigen uns für die Störung um die Uhrzeit.
"Wie Haftbefehl?Das muss doch eine Verwechslung sein!",Medis Stimme wird schon hysterisch.
"Nein,es handelt sich ganz sicher um keine Verwechslung",der Polizist wendet sich an mich,"Und bei ihnen alles in Ordnung?Brauchen sie einen Krankenwagen?"
"Nein,alles in Ordnung.Mir geht's gut,dass war nur der Schock."Damit gehen die Polizisten und wir drei stehen ziemlich verdattert im Flur.Ich bin die erste,die wieder einen klaren Gedanken fast und zu Medi sagt:
"Süße,ich rufe mal deine Schwester an,dann kannst du erst mal zu ihr.Ich glaube,dass ist jetzt besser."
"Okay.Ich geh mir was anziehen.",antwortet sie mit leiser Stimme.Medina geht ziemlich geknickt in ihr Zimmer,anscheinend hat sie doch was für Domenik empfunden.Ich gehe ebenfalls in mein Zimmer-gefolgt von Benjamin.Während er sich auf das Bett setzt,nehme ich mein Handy und rufe Medis Schwester Lucy an.Schnell erkläre ich ihr,was passiert ist und keine halbe Stunde später,ist sie schon da.
Nachdem es sich wieder beruhigt hat,liegen wir nun im Bett und starren die Wand an.Es ist Ben,der das Schweigen bricht.
"Wie lange kannte sie ihn?"
"Keine Ahnung,als ich gekommen bin,war er schon da."Damit ist unser Gespräch auch schon wieder beendet.
Da ich viel zu Aufgeregt bin und so eh nicht schlafen kann,gehe ich in die Küche und mache mir einen Tee und stelle mich anschließend auf den Balkon,der an die Küche grenzt.Ein kalter Wind weht mir durch die Haare und bescherrt mir eine Gänsehaut,aber die kälte lässt mich klar denken.Zum Glück ist Medina jetzt erst mal bei ihrer Schwester,so wie ich das Wochenende.Vielleicht sollte ich ihr das mal schreiben,damit sie bescheid weiß.Ich freue mich,meine Familie wieder zu sehen.Ich bin auch froh,dass Mara und mein Dad jetzt eine Familien Therapie machen,vielleicht wird jetzt wirkich alles besser.Wenn ich daran denke wie es früher war..Nein!Ich darf daran nicht mehr denken.Ich muss darüber endlich weg kommen!Vergangenheit ist Vergangenheit,ich lebe im jetzt-mit Benjamin.Ich muss es einfach endgültig hinter mir lassen,für Mara,für Janusz,für Ben,einfach für mich.Ansonsten geh' ich sinnlos daran kaputt.Ich atme tief ein und wische mir die Tränen von der Wange und trinke den letzten Schluck von meinem Tee,ehe ich wieder rein gehe.Ich muss es einfach hinter mir lassen,dann wird alles besser.So wie mein Dad und Mara neu Anfangen,fange ich jetzt auch neu an.Die Tasse stell ich in das Abwaschbecken und gehe danach wieder leise in mein Zimmer.Vorsichtig schließe ich die Tür und lege mich hin.Plötzlich legen sich zwei Arme um mich.
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Zeig mir wie es ist zu leben.
AcakLia Wolznik: Sie ist aus Chemnitz nach Berlin gezogen,aufgrund ihres Studiums.Nach einem Streit mit ihrem Vater möchte sie die ganze Wahrheit über den Tod ihrer Mutter wissen,doch was dann passiert schmeißt sie völlig aus der Bahn.Zum Glück hat sie...