Kapitel 5

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Die letzte Woche war wohl die schlimmste in meinem ganzen Leben.Ich musste so viele Klausuren schreiben,dass ich weder zum schlafen noch zum essen gekommen bin.Nächste Woche wird nochmal so schlimm und wenn ich alles geschafft habe,bin ich mit meinem Studium fertig.Ben habe ich auch nicht einmal gesehen,da dieses Wochenende der Splash Auftritt ist.Anscheinend musste so viel geplant werden,dass er sich bei mir nicht mal melden konnte.Etwas unachtsam werfe ich mein Longboard auf den Boden,stöpsel mir meine Kopfhörer in die Ohren und fahre los.Nachdem wir aus Chemnitz wieder da waren ist nicht viel passiert,außer das wir noch ein wenig feiern waren.Am nächsten morgen hatte ich einen Kater und musste wohl die wichtigste Klausur in meinem Leben schreiben,jetzt hoffe ich einfach,dass sie nicht ganz so schlecht geworden ist.Seit dem habe ich Benjamin auch nicht mehr gesehen,nur am Dienstag habe ich eine kurze Nachricht bekommen,die beinhaltet hat,dass ich am Mittwoch gegen 16:00 Uhr zum Gebäude von seinem Label kommen soll.Gesgat,getan.Der Gegenwind lässt meine Haare wild umher flattern und ich genieße jede Minute.Lächelnd hole ich mit meinem Bein schwung und wieder und immer wieder,so stark,dass ich fast von meinem Board gefallen wäre.Als ich da bin,gehe ich zu dem Hinterhof,wo ich sehe,dass Ben gerade ein Interview hält.Ich lege das Board auf den Boden-natürlich fast neben den Kameras.Ich lausche dem Interview und muss leicht grinsen,als Ben mal wieder vom Thema ablenkt und immer zwischen redet.Ich könnte niemals so ruhig bleiben ,vorher würde ich den Künstler erwürgen.Nachdem das Interview beendet ist,lehnt Ben sich zurück und fällt fast von der Sitzbank.Lachend stehe ich auf,nehme sein Energy Getränk und blicke ihn dann strafend an.

"Erst nimmst du dir mein Energy und dann schaust du mich böse an?!"
"Du hättest dich mal melden können,ein kurzes "Komm Mittwoch 16:00 Uhr vorbei" lässt wohl zu wünschen übrig.",gebe ich trotzig zurück.
"Sorry,aber ich hatte so viel zu tun."
"Ich brauch ja wohl nicht erwähnen,dass die Nachricht 100%ig nicht mal von dir geschrieben wurde."
"Ach komm,Babe.Nimm mir das jetzt doch nicht übel!"

Da ich keine Lust hatte mich vor dem Reporter zu streiten,ließ ich die Aussage unbeantwortet und setzte mich ebenfalls auf die Bank.
Ben schlang seinen Arm um mich und flüstert:
"Ich hab dich vermisst, ja?
Meinst du nicht, dass das Strafe genug ist?"
"Mal sehen.Aber ich habe dich auch vermisst" ,antworte ich ihm leise und Kuschel mich noch ein Stück an ihn ran.

Der Reporter beobachtet uns ,fängt an zu grinsen und verabschiedet sich anschließend von Ben.
Nachdem die Crew den Hinterhof verlassen hat, drehe ich meinen Kopf zu Benjamins Gesicht & drücke meine Lippen auf seine.
Oh Gott ,wie ich sie vermisst habe.Sanft drücken seine Lippen auf meine und ich schlinge meine Arme um seinen Hals. Außer Atem löse ich mich und schaue Ben tief in die Augen. Leichte Augenringe zieren sein Gesicht, dennoch strahlen seine Augen.

"So Ben ,wieso sollte ich jetzt zu dir kommen?"
"Wir wollen am Freitag schon zum Splash fahren, willst du mitkommen?"
"Natürlich, aber wann wollt ihr los machen?"
"Also Nino ,ich und noch ein paar andere Freunde fahren schon am morgen los, die Band kommt dann Abends."

Schnell gehe ich meinen Plan am Freitag durch und stelle fest ,dass ich noch eine Klausur schreibe und daher nicht fehlen kann.

"Ich werde auch am Abend kommen, ich schreib noch eine Klausur."
"Kein Problem .Da sag ich den Jungs bescheid und du kommst am Freitag einfach her, ihr werdet mit dem Nightliner fahren.", er platziert seine Lippen auf meiner Stirn und verharrt so.

Glücklich genieße ich seine Nähe und frage leise :
"Hast du heute noch was zu tun Ben ,oder kommst du mit zu mir?"
"Ne ,eigentlich könnte ich mitkommen. Ich muss das nur nochmal mit Nino absprechen."

Nachdem Ben mit Nino alles abgesprochen hat ,laufen wir jetzt zu meiner Wohnung. Alles in mir kribbelt, ich habe ihn einfach so vermisst.
Als wir an meiner Tür ankommen, krame ich meinen Schlüssel raus und laufe hoch. Ben nimmt meine Hand und lässt sich von mir hoch ziehen.
Angekommen in der Wohnung lege ich mein Longboard ins Wohnzimmer und setze mich auf die Couch.Benjamin folgt mir und lässt sich neben mich fallen.

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