Gefangen zwischen Welten

~Kapitel 8~

Der Knall war so laut, dass Mary der Krug, den sie noch immer hielt, beinahe aus der Hand gefallen war.

Langsam stand sie auf und blickte ins andere Zimmer. Was sie dort sah, war schockierend. Statt dem Zimmer war nur noch eine ca. 5 Meter Durchmesser und fast 2 Meter tiefe Grube. Ein paar rauchende Holztrümmer lagen noch rundherum.

Nun konnte Mary ihre Panik nicht mehr unterkriegen. Sie lief ziellos im Zimmer herum und wartete darauf, jeden Moment zerbombt zu werden. Bis ihr Blick auf den Soldaten fiel.

In diesem Augenblick kam ihr eine Idee. Auch wenn sie ziemlich verrückt war, sah das Mädchen keinen anderen Ausweg. Sie wollte leben.

Also lief sie zum Soldaten und
versuchte ihn aufzuwecken. Der sah sich blinzelnd um, bevor er sie anlächelte. Doch für das blieb keine Zeit.

"Schnell! Wir müssen von hier weg!", sagte sie zu ihm. "Wieso? Was ist los? Wo sind die anderen?", wollte er wissen. Langsam verlor Mary die Geduld: "Wir müssen schnell weg von hier, sonst werden wir zerbombt! Wo deine Kameraden sind, weiß ich nicht, aber wir müssen schleunigst weg!"

Etwas leiser fügte sie hinzu: "Kannst du.. gehen?" Er senkte den Blick: "Ja... aber... warscheinlich nicht sehr lange..." "Das wird schon reichen. Nimm ein paar Sachen mit und dann brechen wir auf.", sagte Mary.

Nachdem sie ein kleines Erste-Hilfe-Set, zwei Flaschen Wasser, etwas Essen, ein Gewehr, eine Pistole und ein paar andere Dinge in zwei grüne Rucksäcke steckten, gingen sie vorsichtig um die Bombenfurche herum und blickten auf das Schlachtfeld.

Noch immer flogen Geschosse herum und es war so laut, dass man sich selbst fast gar nicht mehr hörte.

"Wohin jetzt?", fragte der Soldat nach einer kurzen Pause. "Weg von hier.", antwortete Mary entschlossen. Er versuchte die Kampfgeräusche zu übertönen: "Aber wenn wir ziellos umherlaufen, werden wir schließlich irgendwann in die Hände der Nazis kommen. Und glaub mir, das willst du nicht."