Irgendwas zwischen Liebe und Trauer

Kapitel 6

,,Sky, aufwachen!"

Schreit mir jemand ins Ohr. Klar, es ist Jason. Er zieht die Decke weg und starrt mich an.

,,Was denn? Noch nie ein halb nacktes Mädchen gesehen? Kann ich mir bei dir überhaupt nicht vorstellen. Ihr Badboys habt doch ständig ne neue..."

Murmel ich und halte mir die Hände vor die Augen, die durch die helle Sonne geblendet werden.

,,Doch. Also... Öööhhh... Ich meine den Pullover? Ist das deiner?"

Ach war ja klar das es ihn stört.

,,Nein verdammt. Problem damit?"

Schnauze ich.

Die Tatsache, heute in die Schule zu gehen und so zu tun, als ob nichts wäre, liegt mir schwer im Magen.

,,Nein, der.... Der Pulli ist hübsch"

sagt er schnell, greift dann nach meinem Arm und zieht mich hoch.

Mit Schwung fliege ich ein Stück, bis ich gekonnt auf den Füßen lande und mich dann zu meinem Schrank umdrehe um mir Klamotten raus zunehmen.

Im Bad mache ich mich schnell fertig. Dann laufe ich die Treppe runter, schnappe mir einen Apfel aus der Küche und öffne gerade die Tür, um los zur Schule zugehen, als ich an der Schulter zurück gezogen werde.

Ich drehe mich abrupt um und starre in Coals Augen.

,,Ich fahre"

sagt er mir immer noch in die Augen blickend, dann schiebt er sich an mir vorbei und öffnet seinen Sportwagen.

Ich setze mich in Bewegung und lasse mich keine zwanzig Sekunden später auf den Beifahrersitz fallen.

Ich muss wissen ob Jasper Coal und Jason schon geimpft hat, dass sie ja die Fresse halten. Ich hole Luft und öffne den Mund.

Aber ich trau mich nicht. Ich muss unweigerlich an dad denken und daran, dass ich heute so tun muss als ob nichts wäre.

Zumindest will ich das, denn im Mittelpunkt stehen und bemitleidet werden, will ich auf gar keinen Fall.

,,Coal....?"

Setze ich an.

,,Jasper hat mir Bescheid gesagt. Und Jason weiß auch Bescheid. Wir halten den Mund, versprochen."

Sagt er.

Der Motor des Wagens springt an und Coal fährt los.

Erleichtert atme ich aus.

,,Hey hör mal. Das ist selbstverständlich das das nicht sofort an die Öffentlichkeit gelangen muss. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, du weißt, ich bin immer für dich da."

Ich liebe meinen Bruder echt.

,,Danke...."

Mehr schaffe ich nicht, da ich schon gegen den Kloß in meinem Hals ankämpfen muss.

Wenigstens heule ich nicht. Fortschritt.

10 Minuten später kommen wir an der Schule an. Coal parkt und sofort liegen fast alle Blicke auf uns.

Er und meine Brüder sind die Leader der Badboys.

Meine Meinung dazu, juckt sowieso niemanden.

Ich atme tief durch und lege meine Hand auf den Griff um die Tür zu öffnen, doch Coal greift an an meinen Arm.

,,Du schaffst das. Wir sind für dich da"

sagt er und lässt meinen Arm los.

Nun steigt er aus und ich tue es ihm gleich. Dann schlage ich die Tür hinter mir zu.

Meinen Rucksack schultere ich und maschiere direkt auf meine Freundinnen zu.

Dazu muss ich an den Badboys vorbei und ich sehe wie alle Coal begrüßen.

Jasper und Jason sind schon da und als sie mich sehen, nicken sie wissend. Ich lächele zurück, doch als ich Tim sehe, stirbt mein Lächeln.

Ich hasse ihn. Er hasst mich. Eigentlich alles geklärt oder? Tja, für mich schon, für ihn nicht.

Jede Gelegenheit mir eins auszuwischen, nutzt er.

Dann fliegt mein Blick weiter. Max, Grayson (er ist mir der sympathischste von allen. Sozusagen ein vierter großer Bruder) und Blake... Moment. Blake?!

Ja richtig gesehen, sky. Dort steht Blake und er unterhält sich prächtig mit den anderen.

Was hast du erwartet, sky?

Das er ein ,,Normalo" ist? Nein.

Aber das er schon so gut integriert wurde, hätte ich mir nie erträumt.

Meine Gedanken werden unterbrochen, als Blake mir zu lächelt. Ich erwidere es nicht, ich muss aufpassen was ich in Anwesenheit der anderen mache.

Das kann alles gegen mich verwendet werden. Sichtlich überrascht über meine Kälte ihm gegenüber, wendet er schnell den Blick ab.

Und da kommt auch schon Maya und springt auf mich.

,,Alles klar grayden?!"

Schreit sie und alle sehen uns an. Ich würde jetzt sehr gerne im Boden verschwinden.

,,Na klar!"

Antworte ich in meinem gewohnt lässigen Ton und lasse mir nichts anmerken.

Layce, lucy und prudence oder pru (zu Deutsch die schlaue, wobei das nicht unbedingt zutrifft...) Kommen auf mich zu.

,,Und bei euch? Alles klar so?"

Sage ich und versuche Maya von mir runter zu bekommen. Geht nicht sie ist zu schwer...