Kapitel 28

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Ich wache auch und merke direkt, das heute kein schöner Tag werden wird.

Obwohl Felix neben mit liegt und einen Arm um mich gelegt hat.

Sanft nehme ich seinen Arm von mir runter und lege ich zu seinem anderen.

Ich stehe so leise wie möglich auf, nehme mir ein paar Klamotten und ziehe mich an. Danach öffne ich meine Balkontür und lege einen sauberen Absturz auf die Terrasse hin.

Ich lande mitten in dem kleinen Blumenbeet auf den Rosen. Den Dreck klopfe ich mir schnell von den Beinen und die kleinen Stacheln sind auch schnell aus meinem Hintern gezogen.

Meinen Weg setze ich fort und über die Mauer komme ich eleganter rüber, als gedacht.

Im Sand kicke ich ein paar Sandkörnchen weg und gehe zielstrebig auf meine Steine zu.

Dort setze ich mich ganz nah an die Kante und lasse meine Füße im Wasser baumeln.

Es muss schon Mittags sein; die Sonne steht fast senkrecht am Himmel. Es ist angenehm warm und ich überlege, wie ich dieses ekelige Gefühl in meiner Magengegend weg bekomme.

Als Steine hinter mir von den Felsen rollen und dumpf im Sand landen, drehe ich mich um.

Felix wankt auf mich zu. Auch er sieht nicht glücklich aus. Er lässt sich neben mir nieder. Auf eine Antwort muss ich nicht lange warten.

,,Heute kommt der Pastor. Wegen dem Trauergespräch. Das soll ich dir ausrichten. Ach ja und heute Abend oder morgen kommt der Notar. Erbschaftskrams und so. Kopf hoch, ich bin doch da. Du sollst nicht traurig sein."

Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und eine einsame Träne rinnt über mein Gesicht.

,,Danke das du da bist. Ohne dich würde ich das nicht schaffen... Komisch, wir kennen uns erst seit ein paar Tagen und ich hab das Gefühl, ich kenne dich schon ewig."

,,Mir geht's nicht anders... Und am liebsten würde ich nie wieder von deiner Seite rücken..."

Ich hebe meinen Kopf und sehe ihn an. Dann lächele ich.

,,Na geht doch"

Felix grinst, packt mich am Arm und mit einem Ruck, tauche ich unter. Das Wasser verteilt sich um mich rum.

Wollen wir dem Felix doch mal einen kleinen Schrecken einjagen... Ich lasse mich mit dem Rücken zur Oberfläche nach oben treiben und bewege mich nicht. Meine Ohren sind gerade so aus dem Wasser.

,,Sky?! Scheiße! Skya das ist nicht witzig *platsch* komm schon, Mädchen! Mach keinen Scheiß!"

Felix nimmt meinen Kopf und hebt ihn aus dem Wasser. Ich fange an zu lachen und über sein Gesichtsausdruck muss ich dann noch mehr lachen.

,,Man! Weißt du was für 'ne scheiß Angst ich hatte?! Naja, wenigstens lachst du jetzt..."

Er schippt mir eine Ladung Wasser ins Gesicht und die Schlacht beginnt. Wir tauchen uns gegenseitig unter, jeder schaufelt dem anderen so viel Wasser wie möglich ins Gesicht.

Irgendwann sind wir so fertig, dass wir uns gegenseitig aneinander abstützen müssen um nicht unterzugehen.

Wir schwimmen zu den Steinen und ich klammere mich an einen kleinen Vorsprung. Ich hab jedoch so wenig Kraft, das ich mich nicht mal mehr hochziehen kann. Felix hilft nach und schiebt mich auf den Felsen.

Er schleppt sich neben mir her zum Strand. Dort lassen wir uns in den Sand fallen und schließen die Augen. Die Sonne trocknet uns ziemlich schnell und als ich eine Autotür klappern höre und darauf das Klingeln unserer Haustür steigt plötzlich die Panik in mir.

Irgendwas zwischen Liebe und TrauerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt