*Kapitel 11-Something has changed*

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Am folgenden Samstag ist dann so ziemlich der Wendepunkt in meiner Geschichte. Ich bin allein zu Hause und beschließe, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen. 57.5 kg zeigt die Waage an diesem Morgen an und ich kann nicht anders, als einen kleinen Luftsprung zu machen. Glücklich hüpfe ich die Treppe herunter und singe laut dazu mein momentanes Lieblingslied. Ich mache mir Omlett zum Frühstück und trinke einen Orangensaft. Ich habe eh nicht vor, das in mir zu behalten, denn in der letzten Zeit hatte füt mich diese ganze essen-übergeben-Sache immer mehr an Reiz dazu gewonnen. Und so hocke ich nach dem wirklich leckerm Frühstück im Badezimmer über der Kloschüssel, stecke mir den Finger in den Hals und fühle mich danach viel besser. Nimm das Nico, du wirst mich nicht kaputt kriegen.  Als nächstes tapse ich in mein Zimmer, öffne schwungvoll meinen Schrank und reiße alle alle Klamotten heraus. Ich beginne zu sortieren. Zu klein, zu kindisch, zu eng, zu sackartig, zu out. Nachdem ich dies getan habe und merke, dass meine Kleiderwahl nun ziemlich spärlich ausfallen wird, schnappte ich mir Handy, Tasche und Portomonaie. Noch während ich die Treppe herunter laufe, checke ich den Busfahrplan.

In der Innenstadt ist viel los, so wie fast jeden Samstag. Ich gehe in einige Geschäfte und muss wirklich überlegen, was ich jetzt will. Ich habe einen Stilwechsel vor und während ich so durch den Laden wandere, bilden sich in meinem Kopf immer mehr Ideen für mögliche Outfits. Kein einziges farbiges Teil geht wenig später über die Theke. Nur Grau, Schwarz und Weiß, schön unauffällig. Anschließend gehe ich in den Drogeriemarkt und besorge mir Schminke und diverse Gesichts- und Körperpflege. Ohne Geld, aber total zufrieden komme ich am Abend zurück nach Hause und esse zum Abendessen einen Apfel. Da ich aber zu müde bin, noch irgendetwas zu tun, haue ich mich danach sofort ins Bett, der Apfel bleibt ausnahmsweise in meinem sonst so leeren Magen.

Der Sonntagmorgen startet recht gut, außer dass mir leicht schlecht ist, doch ich ignoriere es. Ich esse wie immer mein Frühstück, wandere danach gleich ins Badezimmer und werde alles wieder los. Mir ist durchaus bewusst, was ich hier tue, doch die Ergebnisse auf der Waage halten mich vom Aufhören ab. Mein Handy informiert mich über eine SMS.

Da wir morgen Schulfrei haben schmeißt Luke eine Party, willst du kommen? Falls Ja, bring Mandy und Jade mit. xJonas

Party und dann auch noch bei Luke hört sich gut an, also informiere ich sofort meine besten Freundinnen und schreibe Jonas danach zurück, dass wir alle kommen. Ehrlich gesagt wird das meine erste Party sein, weswegen ich irgendwie aufgeregt bin. Da ich vorerst nichts zu tun habe, krame ich meine Liste hervor und setze mich damit aufs Bett.

Meine Vorsätze und Wünsche

- Meine Traumfigur erreichen

- Mehr Freunde finden

- Jenny besuchen

- Beliebt werden

- Mit Freunden in den Urlaub fahren

- Ein Buch schreiben

- Verliebt sein

Ich kann es fast gar nicht fassen, dass ich tatsächlich bereits ein paar Punkte streichen kann. Und so sieht die Liste danach aus:

Meine Vorsätze und Wünsche

- Meine Traumfigur erreichen

- Jenny besuchen

- Beliebt werden

- Mit Freunden in den Urlaub fahren

- Verliebt sein

Und nachdem ich den Punkt mit dem Buch schreiben gesehen habe, hole ich sofort meinen Laptop und schreibe ein paar weitere Kapitel. Meine Geschichte scheint gut anzukommen und natürlich macht mich das ziemlich stolz.

Um halb Acht mache ich mich schließlich für die Party fertig.

Ich schlüpfe in eine schwarze Röhrenjeans, einen silbernen Pulli, der metallisch glänzt und dazu schwarze Chelsea Boots mit Absatz. Die Schuhe lassen meine Beine dünner und länger aussehen und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich schminke mich, etwas was ich noch nie richtig getan habe und sprühe Bodyspray auf. Ich bin fertig und aufgeregt. Auf geht's zu der Party, die alles verändern könnte.

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