6 nervige Charakter Arten von Mitschülern

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1. Der Rechtfertiger

(auch bekannt als das Unschuldslamm)

Wie erkennt man den Rechtfertiger?

Am Schulterzucken. Der Rechtfertiger entledigt sich jeglicher Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet, derart effizient, dass diese wie von selbst nach oben zucken. Man könnte sogar noch weiter gehen: Verantwortung haftet an einem Rechtfertiger ähnlich stark wie ein Spiegelei in einer geölten Teflon-Pfanne.

Erstaunlich ist, mit welcher Kreativität dieser Typ zu Werke geht. Oft hat ein einfacher Fehler eine überraschend komplexe Vorgeschichte: "Der Bericht wurde nicht fertig, weil gestern Abend mein Rechner nicht mehr funktioniert hat. Und dann hat mir mein Kollege auch noch einen falschen Ratschlag gegeben, so dass die Datei komplett verschwunden ist ..." Merken Sie was: Hier fällt kein einziges Mal das Wort "Ich". Verrückt, oder?

Eine besonders ekelhafte Variante ist das "Kollegenschwein". Diese Subspezies fällt dadurch auf, dass es Verantwortung nicht nur ablehnt, sondern sie den Kollegen in die Schuhe schiebt. Das geschieht meist nicht in böser Absicht, sondern in der Regel handelt es sich dabei um einen simplen Schutzreflex – ähnlich dem Schließen der Augen, wenn eine Faust auf einen zurast

2. Wie erkennt man den Jammerer?

Den klassischen Jammerer am tiefen Seufzer, der immer so klingt als käme er aus dem neunten Kreis der Hölle. Weitere Kennzeichen sind:

•ein nöhlender Grundton

•melancholischer Blick

•leicht geneigter Kopf

•nach unten weisende Mundwinkel

Die "Drama Queen" ist übrigens die hysterische Variante des Jammerers. Auf den ersten Blick scheinen sich diese beiden Typen deutlich zu unterscheiden, aber wenn man hinter die Ohnmachtsanfälle und Kreischattacken der Drama Queen blickt, erkennt man klar die Züge des Jammerers mit einem Hang zum Hyperbolischen.

Eine weitere Abart des Jammerers – und noch dazu eine extrem unangenehme – ist der Choleriker. Diese Art des Jammerers ist zunächst gar nicht als Jammerer zu erkennen, weil sich seine Emotionen anders, nämlich in lauten Wutausbrüchen, äußern. Wir werden aber gleich sehen, dass die Problemlage zwischen Cholerikern und klassischen Nöhlern nahezu diesselbe ist.


3. Das Großmaul

(auch bekannt als der Schaumschläger)

Wie erkennt man das Großmaul?

Spricht am liebsten in der ersten Person Singular (gefühlt in Großbuchstaben, also "ICH"). Ist sich außerdem selbst das liebste Thema. Er hat die bewunderswerte Gabe, von jedem Thema auf eine Anekdote aus seinem eigenen Leben oder zumindest seine – meist randständige – Meinung überzuleiten.

Beispiel:

Unsere unbedarfte Aussage: "Ich finde den neuen Kinofilm XY ja ganz gut."

Die Antwort des Großmauls: "Man muss ja dämlich sein, heutzutage bei den Preisen noch ins Kino zu gehen. Ich persönlich habe zuhause ja ein Homekino, mit ... blablabla ..."

Das bringt uns auch gleich zur nächsten ganz schlimmen Eigenschaft: Das Großmaul verfügt nicht über die sozialen Antennen, wann seine Meinungen dazu führen, dass sein Gegenüber sich innerlich krümmt. Ob das Großmaul wohl bemerkt hat, dass es uns gerade als "dämlich" beschimpft hat?

Im Beruf lässt sich eine Neigung zur Chefallüre feststellen. Das liegt auch nahe, da das Großmaul vorzugsweise sich erhöht, indem es andere erniedrigt.


4. Der Zauderer

(auch bekannt als der Besserwisser, der Verkomplizierer)

Wie erkennt man den Zauderer?

Eine der Lieblingswendung aller Zauderer heißt "Ja, aber ..." Wenn dieser Satz auch nur einmal in einer Diskussion fällt, sitzt Ihnen zu 99% ein Zauderer gegenüber. Zauderer kommen in zwei vollkommen unterschiedlichen Ausprägungen:

Die hilflose Variante, die am Stress-Level zu erkennen ist. Die Stimme dieses Zauderers nimmt oft eine hysterische Qualität an, die Augen hüpfen hin und her und die Extremitäten zappeln unkontrolliert umher. Alles in allem eine quälende Situation für diesen Typ.

Und die aggressive Variante – weitläufig verwandt mit dem Großmaul. Diese Subspezies verhindert Entscheidungen gerne damit, immer neue Blickwinkel und Einwände zu platzieren, bis die Problemstellung allein schon so komplex ist, dass eine Lösung in weite Ferne rückt. Überwindet man doch diesen aufgehäuften Berg aus Einwänden und formuliert eine Lösung, wird diese solange seziert und mit neuen Einwänden traktiert, bis nur noch ein trauriges Häuflein übrig bleibt.

5. Das Lästermaul

(auch bekannt als der Intrigant, der Miesmacher)

Wie erkennt man das Lästermaul?

Das Lästermaul ist einer der unangenehmsten Charaktertypen. Ganz einfach weil er als einziger die Kraft besitzt, ganze Teams mit seiner Art zu zerstören. Das Lästermaul ist sehr einfach zu erkennen: Die vorgehaltene Hand, der verstohlene Zeigefinger oder der verschwörerische Tonfall macht das Lästermaul nahezu unverwechselbar. Auch deshalb weil wir diesen Typen schon seit der Kindergartenzeit kennen. Schon damals trat beim Lästermaul der un bremsbare Hang zur Intrige auf. Ein weiteres untrügliches Zeichen des Lästermauls ist, dass er meist schon im zweiten oder dritten Satz eines ersten Gesprächs über einen Dritten spricht. Der Grund dafür ist einfach zu erklären.

6. Der Schlamper

(auch bekannt als der Messy, der Chaot)

Wie erkennt man den Schlamper?

Von allen Charaktertypen, ist der Schlamper der erträglichste – manche halten diesen Typen sogar für liebenswert. Bei den meisten Schlampern bemächtigt sich das Chaos des kompletten Lebens. Das beginnt oft bei physischen Dinge wie der Kleidung, dem Haarschnitt, dem offenen Schnürsenkel und erstreckt sich bis in die hintersten Ecken der Lebensplanung (Schon mal mit einem Schlamper zusammengewohnt?). Man kann also sagen, dass der Schlamper die Dinge gerne seinen Weg gehen lässt und nur in ausgewählten Fällen aktiv partizipiert.



So das wars mal wieder von mir. Schönen Abend noch :)



 


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