Verlieren. ONESHOT

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{Dazu Say something hören}

Ich schaue mich um. Die Maschine schießt erneut. Ich weiß nicht, wer von Dragos Leuten sie befiehlt. Ich frage mich, ob es diejenigen sind, die es auch vor 5 Jahren waren. Feststeht, dass es der Mann von vor 5 Jahren ist. Seinen Ruf würde ich überall wieder erkennen. Drago. Drago Blutfaust. Der Mann wegen dem mein Vater starb.
" HICKS?!" -Astrid reißt mich zurück ins hier und jetzt. " Pass auf!", schreit sie noch, da donnert der losgeschossene Felsen über Sie, Sturmpfeil, Ohnezahn und mich hinweg. " Versuchen wir", ich klinke die Prothese ein und schwinge mich auf Ohnezahns Rücken, " das Ding zu zerschießen!" "Alles klar." Astrid springt auf ihren Drachen. " Zusammen!", ruft sie, gegen den Lärm des Geschreies von Dragos Leuten. Ich nicke und blicke sie an. Sie erwidert den Blick und wir schauen uns, wenn auch auf Distanz, in die Augen. " Viel Glück!", sagt sie und ich kann es eher von ihren Lippen ablesen, als es zu hören. Ich lenke Ohnezahn neben sie, während ich sehe, wie Dragos Leute erneut einen großen Felsbrocken in das Katapult einspannt. Wir haben nicht viel Zeit. " Astrid, ich..."- " Ich weiß.", sie lächelt mir zu und deutet auf das Katapult. Ohnezahn weicht zurück. Sie dreht den Kopf zu mir und sieht uns fragend an. Und während die das tut, sehe ich, wie der Felsbrocken losgeschossen wird. " ASTRID, RUNTER!!" Sie scheint mich nicht wirklich zu verstehen, denn sie duckt sich nicht. Der Felsbrocken donnert über sie hinweg und schlägt laut ein paar Meter entfernt in den Boden ein. Sturmpfeil und Ohnezahn schütteln ihre Köpfe, und Sturmpfeil schwankt ein wenig; den Drachen ist es zu laut. Ich atme erleichtert auf, denn der Felsbrocken ist weit genug weg von Astrid gelandet..

Doch da bilden sich auf einmal Risse.
" ASTRID!", schreie ich wieder gegen das Gebrüll an. Doch sie versteht mich nicht. Die Risse breiten sich schnell aus, um Sturmpfeil herum, die noch immer schwankt. Ich will zu ihnen fliegen, um sie zu warnen, doch da spalten sich die Risse. Sturmpfeil kräht erschrocken auf und Astrid, die die Spalten gesehen hat, scheint Sturmpfeil dazu animieren zu wollen, zu fliegen, doch der Nadder bewegt sich nicht. Dann passiert alles auf einmal. Der Boden unter Sturmpfeil rüttelt einmal ganz kurz, dann sackt er nach unten ab. Astrid und Sturmpfeil fallen. In eine Felsspalte, die viel zu klein ist, als das Sturmpfeil ihre Flügel ausbreiten kann. Ich kann Astrid schreien hören und Sturmpfeil, die panisch kräht.
" ASTRID!!", schreie ich und muss mit ansehen, wie der Boden um sie herum weiterrüttelt, so dass ich nicht zu ihr kann.

Das Beben verebbt endlich und Ohnezahn und ich stürzen zur Einsturzstelle. Zuerst sehe ich nichts, doch dann sehe ich Astrid, die knapp unter mir an der Wand festgekrallt hängt. " Astrid! Geht's dir..." " WIR HABEN DEIN MÄDCHEN GETÖTET!!!", werde ich da von hinten unterbrochen. Ich will schon ' NEIN! Sie lebt!', schreien, aber dann fällt mir ein, dass es besser ist, wenn Drago denkt, sie wäre tot. Dann könnte er zumindest nicht mehr planen, sie zu töten. " GENAUSO WIE DEINEN VATER!", brüllt Drago von hinten und ich drehe mich um, um ihm in die Augen zu sehen. Doch das ist gar nicht möglich. Drago sitzt auf einem grünen riesenhaften Alptraum, der ein schwarzes Eisengestell auf dem Kopf hat, das merkwürdig mit dem Sattel verbunden ist, auf dem Drago sitzt. " DIE DIE DU LIEBST, KANNST DU NICHT BESCHÜTZEN, GROSSER DRACHENMEISTER!!! SIEH DAS DOCH EIN!" Und dann passiert erneut alles auf einmal. Drago fliegt davon, seine Truppen steigen in die Boote, lassen die Waffen einfach stehen und verschwinden schnell, aufgrund des starken Windes, der ihnen in die Segel bläst. Ich steige langsam von Ohnezahn, und warte bis Drago ausser Sichtweite ist. Dann stürze ich zur Einsturzstelle und reiche Astrid die Hände. Sie ergreift sie und dann ziehe ich sie aus der Felsspalte heraus, direkt in meine Arme. Sie drückt mich verdammt fest zusammen, und ich vergrabe meinen Kopf in ihren Haaren. " Dir gehts gut", murmele ich ihr ins Haar, " Dir gehts gut." Astrid schluchzt gegen meine Schulter und ich habe nicht vor, sie vorläufig wieder loszulassen. Doch dann löst sie sich schlagartig von mir. " Wo ist Sturmpfeil?!" Sie lässt mich los und stürzt zurück zur Einsturzstelle. " Sturmpfeil!", ruft sie. " Sturmpfeil!" Ich höre, wie jemand hinter und landet und drehe mich um. Fischbein, Rotzbacke, die Zwillinge und meine Mutter landen nacheinander und schauen mich fragend an. " Sturmpfeil!!", ruft Astrid wieder und ich schaue wieder zu ihr. " Astrid... Ich glaube sie hat es nicht geschafft...", versuche ich so sanft wie möglich zu sagen, doch Astrid scheint mich gar nicht gehört zu haben. " STURMPFEIL!!", schreit sie in die Felsspalte und als noch immer keine Antwort kommt, fällt sie auf die Knie. " Sturmpfeil...", sagt sie dann leise und beginnt zu schluchzen. " Warum bin ich bloß nicht früher weggeflogen..."
Ich ziehe Astrid langsam von der Felsspalte weg und sie klammert sich sofort an mich. Dann beginnt sie zu weinen. Das erste Mal in meinem Leben, erlebe ich, wie Astrid weint. " Astrid... Sturmpfeil hätte gewollt, dass es dir gutgeht." Astrid nimmt kurz den Kopf von meiner Brust. Dann sagt sie zittrig: " Ich weiß, sie hat mich hochgeschmissen, während wir fielen, anstatt sich festzukrallen, als sie noch konnte."

Httyd OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt