Rohling deutete auf einen schwarzen Drachen mit grünen Augen, die, selbst auf dem Papier, zu Funkeln schienen:" Das ist der Nachtschatten. Der undankbare Spross von Blitz und... Egal, wir haben bisher nur einen einzigen Nachtschatten in unserem Leben gesehen. Er hat einen Reiter. Hicks. Er..." " Dagurs Bruder?", fragte Cin dazwischen. " Ja, richtig. Sobald du also einen Nachtschatten siehst, teilst du es mir auf der Stelle mit." " Warum kann ich es nicht Dagur sagen?" " Nun ja... weil das meine Aufgabe ist." Cin hob die Augenbrauen und hörte weiter zu.
"... er ist der ungefährlichste dieser Drachen. Hast du noch irgendwelche Fragen?", beendete Rohling seinen Vortrag, den Cin aufmerksam verfolgt hatte. " Wer sind diese Drachenreiter?" " Oooh, das musst du nicht wissen.." " Aber i..." " Wenn, dann würde Dagur es dir erzählen und Dagur würde einem Mädchen niemals...-" "Dagur würde was nicht?!" Rohling drehte sich ganz langsam um... "Oh, Dagur. Ich ... ich habe gerade von dir gesprochen." " Ja, ich habs mitgehört. Und es scheint, als wären es deine letzten Worte gewesen. Als.. erster Offizier." " Ich.. war der erste Offizier?", Rohling schien sich zu freuen. " Korrekt. Und vor allem warst du es." " Was... was wollt ihr damit sagen, Dagur?!"
" Du bist entlassen. Du hast die Wahl das Deck zu schrubben oder über Bord zu gehen." Cin hob die Augenbrauen. Was hatte dieser Mann mur getan, dass Dagur ihn nicht ausstehen konnte? Er konnte doch nicht von Bord gehen oder als Putzmann enden, weil sie dieses Schiff betreten hatte. Sie würde sich schuldig fühlen. " Also... wie entscheidest du dich?" " Äh... äh... i- ich. Also..." " Oooder", warf Cin ein, " du bekommst einfach eine ganz normale Stelle an Deck. Nicht wahr, Dagur?"Da drehte Dagur sich zu ihr um. " Was glaubst du eigentlich wer du bist? Ich hatte dir nicht erlaubt, dich so einzumischen!"
Cin sah ihn wütend an und ihr Herz tat bei diesen Worten nicht weh, obwohl sie es erwartet hatte. " Ich nehme die Stelle nicht an!", schrie sie Dagur ins Gesicht. Und der verzog die Gesichtszüge. " Gut. Ich hatte nichts anderes erwartet. Dieses Liebesgetue ist mir eh langsam leid geworden." Cin kümmerte es nicht. Und so wurde sie über Bord geworfen. Glücklicherweise war sie eine starke Schwimmerin und schwamm ans nächstbeste Land.
Sie hatte Glück. Einige Schiffe ihres Königreiches hatten dort angelegt. Sie wurde mit nach Hause genommen und lebte dort ihr Prinzessinenleben weiter.
Was die weitere Zukunft ihr bringen wird? Wir werden es nie erfahren.Ende