☑️ Kapitel 25♔

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~Du haltest mich. Ich halte dich. Wir halten uns. Auf Distanz.~


Stinkwütend kreische ich in mein Kissen hinein, damit das laute Geräusch abgedämpft wird.
Was fällt Jason ein mich so blöd anzumachen?
Wütend verschränke ich die Arme vor meiner Brust.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein lautes Gepolter vom Gang höre. Kurz darauf eine helle Stimme die flucht, dann Schritte.

Verwundert richte ich mich von meinem Bett auf.
Es ist 3 Uhr morgens. Wer von den beiden ist noch wach?
Nach der sinnlosen Diskussion mit Jason, bin ich an ihn vorbei gegangen, natürlich nicht ohne ihn an der Schulter zu stoßen, und bin hoch ins Zimmer. Ich bin mir nicht sicher, doch ich glaube sogar ein lautes Krachen danach gehört zu haben, doch ich war viel zu sauer gewesen, um nachzusehen was Jason angestellt hat.

Die Türe öffnet sich mit einem knarren. Ich blicke auf und sehe kurz darauf, wie Jess ihren Kopf durch meine Türe steckt.

Mit einem warmen Lächeln, hocke ich mich aufrecht hin und klopfe einladend mit der Hand neben mich auf dem Bett. Nach der ganzen Aufregung heute verstehe ich, dass sie nicht schlafen kann.

Jess setzt sich gegenüber von mir hin und sieht mich erwartungsvoll an. Ich senke meinen Blick.

"Was.. was war denn los?", erklingt Jess ihre besorgte Stimme, als ich nichts sage.

"Ehm.." antworte ich langsam in der Hoffnung, in der Zeit irgendeine Ausrede zu finden. Doch es kommt mir nichts in den Sinn.

"Sky, du kannst mir die Wahrheit sagen."

Ich werde zunehmend unruhiger und hefte meinen Blick auf meine Hände, die sich komisch ineinander verknoten.
Wenn Jess die ganze Wahrheit erfährt, wird sie kreischend so weit weg wie möglich wollen.
Gott, ich bin einfach nicht möglich und für Menschen wie sie, bin ich unbegreiflich.
Spätestens wenn ich mein Geheimnis jemanden im Vertrauen sage, wird es bestimmt irgendwann ein paar mehr Menschen wissen und das will ich nicht. Die Tagebucheinträge zeigen es mir im besten Beispiel, was dadurch passieren kann. Am Ende lande ich noch auf einen Seziertisch.

"Hör zu Jess, ich möchte jetzt nicht darüber reden..", sage ich nach kurzem Schweigen und sehe sie vorsichtig an.

Ihr Augenbrauen sind kraus gezogen und ihre Lippen zu einer festen Linie gepresst.
Doch einige Momente später sieht sie mich etwas verständnisvoller an. Erleichtert atme ich aus.

"Na gut. Thema Wechsel!", flötet Jess nun.
Auf meinem Gesicht breitet sich ein lächeln aus. Genau deswegen ist Jess so besonders, denn sie weiß eben wann sie das Thema fallen lassen sollte. Das erleichtert mich ungemein.

"Also, was läuft da zwischen dir und Jason?" quitscht Jess plötzlich aufgeregt und wippt ein bisschen nach oben und unten. Mein Lächeln friert ein.
Blöder Themenwechsel.
Versucht unbeteiligt zucke ich mit den Schultern.
"Nichts."
Ohne das ich es will, hat meine Stimme eine gewisse Kälte angenommen.

Jess seufzt frustriert, doch dann erscheint eine kleine Falte auf ihrer Stirn, die darauf hinweist, dass sie überlegt.
„Komisch. Normalerweise redet Jason ja mit niemanden, außer mit mir. Ihm fällt es schwer sich zu öffnen. Deswegen ist er meist mit seinem Verhalten darauf aus, Abstand zu halten."

Nachdenklich beißt sie sich auf die Lippe und trotzdem sehe ich das plötzliche Grinsen, dass sie versucht zu verstecken.
"Bei dir jedoch, benimmt er sich ganz eigenartig."

Wenn dieses Problem nur einseitig wäre...



~Sonntag

Pip pip pip

Ich schreie auf und mein Oberkörper schießt in die Höhe. Mein Atmen geht stoßweise, so lange, bis ich realisiere, dass das wieder nur ein Traum war.

Meine erschöpften Augen heften sich an das Tagebuch, dass sich auf der Kommode neben mir befindet. Mit zitternten Händen greife ich nach diesem und drücke es fest an meine Brust, während ich versuche mich zu beruhigen.
Ich versinke unwillkürlich in Gedanken.

Ich werde aber plötzlich wieder in die Wirklichkeit gerissen als ohne zu klopfen die Tür zu meinen Zimmer aufgeht.
Ich blinzle ein paar mal, damit ich wieder ganz in der Wirklichkeit ankomme.

Meine Augen finden ihn gleich und ich frage mich gleichzeitig, was er hier in meinem Zimmer möchte.
Jason starrt mich ohne jegliches Schamgefühl an. Er steht an der Tür, sein schwarzes Shirt schmiegt sich an seine trainierte Brust. Ich kann plötzlich nichts anderes, als hinzusehen.
Seit wann nur, bin ich so hormongesteuert?
Mit rot werdenden Gesicht, wandert mein Blick nach oben.
Er blickt auf das Tagebuch, dass an meine Brust gepresst ist.

Meine Hand zittert wieder ein wenig, als ich das Buch langsam hinter meinen Rücken gleiten lasse. Ich wende meinen Blick ab.

Die Tür wird zugemacht und ein Klicken ertönt. Erst nach einigen Sekunden realisiere ich was passiert ist und werde zunehmend unruhiger.

Jason hat die Tür zugemacht und von innen verschlossen.

Er, mit mir in einem verschlossenen Zimmer.




Irgendwelche Ideen was er macht? Schreibts in die Kommis ;*
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, da ich nicht so zufrieden damit bin.

M.

Wolfsmond - Wolf der LegendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt