☑️ Kapitel 39 ♔

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~Und das Lächeln wird ewig meine Maske bleiben.~

Aufgeregt gehe ich im Wohnzimmer auf und ab. Immer und immer wieder.
Mit meiner Hand raufe ich mir die weißen Haare und frage mich nebenbei, was in mich gefahren ist, als ich in der Schule angerufen und mich krank gemeldet habe.
Doch vielleicht ist es besser so.
Zum einen will ich Jess nicht begegnen und Jason verwirrt mich einfach so sehr, dass ich mir auch nicht sicher bin, ob ich ihn in die Arme springen oder doch das Weite suchen sollte.

Ein weiterer Aspekt ist, dass ich die ganze Nacht wach gelegen bin.
Die Angst zu Träumen war zu hoch und was ich jetzt am wenigsten gebrauchen kann, sind Erinnerungen, die mir die Luft zum Atmen nehmen.
Es würde meine Nerven endgültig zerreißen.

Ergebend seufze ich auf und schiebe alle Gedanken beiseite.
Ich versuche einfach, all die Last für ein paar Minuten zu vergessen. 
Schleppend gehe ich in die Küche, um mir einen kalten Tee zu machen.
Mit Diesem gehe ich schließlich ins Wohnzimmer, stoppe jedoch abrupt, sodass mein Tee über den Rand schwappt und auf dem Boden landet.
Mein Top durchnässt sich.
Ein Gedanke kommt mir.

Fluchend knalle ich die Tasse zur Seite, um die Sauerei aufzuwischen.
Mein Oberteil lasse ich einfach nass, denn der Gedanke, der mir eben gekommen ist, ist viel wichtiger.
Das Buch! Durch den ganzen Stress hatte ich es vollkommen vergessen.

Ich hole es aus der Kommode.
Als ich den Einband in meiner Hand spüre, werden meine Knie vor Aufregung ganz weich.
Mit dem Zeigefinger fahre ich über die goldenen Lettern am Bucheinband.
Mondwolf- von Anfang bis Ende.
Meine Laune, die bis vor kurzem noch am Tiefpunkt stand, steigt ein wenig.
Zaubert mir ein kleines Lächeln auf den Lippen. Ablenkung.
Genau die, die ich gerade dringend brauche.

Aufgeregt setze ich mich auf das Sofa und schlage die erste Seite erwartungsvoll auf. 
Was mich dann jedoch erwartet kommt vollkommen unvorhersehbar.

Nichts.
Kein Wort steht drin.
Nur ein weißes Blatt.

Fassungslos atme ich aus.
Verärgert ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und blättere hektisch die Seiten weiter.
Doch nichts! Rein nichts!
Ein großes Fragezeichen steht in meinem Gesicht geschrieben. Wie ist das möglich?
Ein leeres Buch?

Ich will schon aufgeben und dieses unnötige Buch genervt in die Ecke schleudern, doch dann sehe ich etwas.
Verwundert betrachte ich die Seite.
Ein einziges Wort, dass auf der letzten Seite steht.
In schwarz und schnell übersehbar.

Mate

Das Wort ist mir völlig unbekannt.
Trotzdem werden meine Augen kugelrund und meine Atmung geht augenblicklich schneller.
Wieso?

Weil die Schrift exakt gleich aussieht, wie die meiner Mutter.
Das kann nicht sein.

Meine Gedanken spielen verrückt, als ich wie aus Reaktion das verfluchte Buch zumache und panisch weglege.
Ich stelle mich auf meine Beine und fahre mir mit zitternden Händen über mein Gesicht. Meine Knie fühlen sich weich an, doch ich muss es sicher wissen.
Schnell sprinte ich hoch in mein Zimmer und schnappe mir das Tagebuch meiner Mutter. Mit diesen gehe ich wieder in mein Wohnzimmer. Wiederwillig schlage ich das Mondwolf Buch wieder auf und vergleiche die Schrift.

Gleich. Völlig gleich.
Das ‚M' schwungvoll und das ‚e' etwas weit gezogen. Exakt.

Ich halte es nicht mehr aus und lasse einen Ohrenbetäubenden Schrei raus.
"Das kann nicht sein!"
Zu diesen Zeitpunkt brennen mir alle Nerven durch und ich frage mich nur eine Sache; Was zur Hölle ist nur los?
Ich falle in mich zusammen und kauere mich zu einer Kugel. Ja, etwas in mir reagiert völlig  über.
Doch all die Erkenntnisse werfen lediglich neue Fragen auf und die habe ich mit Jason und Jess genug.

Verzweifelt lasse ich meine Tränen freien Lauf.
Und niemand ist da. Ich bin alleine, zusammen mit dieser Einsamkeit, die mich immerzu begleitet.

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Hat euch das Kapi gefallen? Meinungen in die Kommis❤️

Naaa, was sind jetzt eure Theorien? Oh Gott, ihr habt jetzt bestimmt ein riesiges Fragezeichen im Gesicht😋❤️

M.

Wolfsmond - Wolf der LegendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt