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Sie hat mich den ganzen Tag lang ignoriert, als sei ich niemand besonderes. Die Wut in mir ist kaum noch zu bändigen. Um Stacie keine rein zu hauen, die mir stundenlang von ihrem Sex mit Aubrey erzählt hat, nehme ich meine Boxhandschuhe und verschwinde im Fitnessstudio. Immer wieder schlage und trete ich hart gegen den Boxsack vor mir, stelle mir vor es sei Beca. Der Sex letzte Nacht war unglaublich. Als wir Arm in Arm eingeschlafen sind, dachte ich, dass alles wieder gut wäre. Dass sie es sich vielleicht überlegt hat, aber nein. Der Schweiß tropft mir von der Stirn und ich wische es langsam weg.

„Da ist ja unser Liebling."

Ich bleibe starr stehen und drehe mich um. Vier Frauen kommen auf uns zu, ich weiß, dass sie aus Team C sind.

„Was?" frage ich ungläubig und haue dann weiter auf den Boxsack ein.

„Weißt du, wir hätten diesen Einsatz bekommen müssen. Jeder von uns ist schon mindestens ein paar Monate hier. Aber nein, es wird das Team mit DIR." sagt eine der Frauen, ich weiß, dass sie Stella heißt.

Ich atme lange aus und drehe mich wieder zu ihr um. In ihrem Gesicht ist Wut zu erkennen, Verbitterung. Ich lasse meinen Blick über die anderen gleiten, die mit ihren Armen verschränkt inzwischen um mich herum stehen.


„Tja das... tut mir leid. Aber Aubrey hat sich nun mal so entschieden."

„Ach denkst du sie war das? So ein Müll!"

Ich drehe mich wieder zum Boxsack und atme tief durch. Wie gerne würde ich meine Wut nun an ihr auslassen. Ich höre, wie sie ein paar Schritte auf mich zu macht.

„Das war Mitchell, ist doch klar. Sie muss dich doch auswählen, bist ihr Liebling, schon vergessen?"

Jetzt werde ich richtig sauer und drehe mich um, sie steht nah vor mir.

„Weißt du was? Wenn du damit nicht klar kommst, dein Problem. Beca und ich sind -"

„Ah ja, Beca also?!"

Ich schaue sie mit offenem Mund an und merke erst jetzt, dass ich sie beim Vornamen genannt habe. Ich kneife die Augen zu und ziehe den Klettverschluss meiner Handschuhe auf, bevor ich sie auf den Boden vor mir fallen lasse.

„Ich werde jetzt gehen."

Ich will an ihr vorbei, aber sie schubst mich nach hinten, direkt in den Arm von einer der anderen Frauen. Sie zieht meine Arme nach hinten und hebt sie etwas an, sodass ich keine Chance habe, aus dem Griff zu entkommen. Ich stöhne leise vor Schmerzen, da genau diese Bewegung meiner Schulter weh tut.

„Wollen wir mal sehen, ob du morgen wirklich auf den Einsatz gehst."

Stella hebt meine Handschuhe auf und zieht sie sich an. Ich ziehe etwas an meinen Armen, aber merke, dass es sinnlos ist. Plötzlich holt sie aus und haut mir mit voller Wucht ins Gesicht. Ich kneife die Augen zu und hole tief Luft. Der Schlag war hart, aber auszuhalten. Sie lacht leise, ich lasse meine Augen immer noch zu. Dieses mal schlägt sie mir in den Magen, genauso fest. Ich kriege Probleme, normal zu atmen und reiße die Augen auf.

„Hör auf... verdammt..."

Sie lacht gehässig und kommt mit ihrem Gesicht ganz nah an meines.

„Nein ich mache weiter. Und weißt du was ich danach mache? Ich gehe zu BECA... und werde sie dann richtig durchvögeln!"

Das war zu viel. Ich kriege es hin, eine meiner Arme loszureißen, dann auch den zweiten. Ich drehe mich zu Stella und will sie angreifen, aber sofort werde ich wieder nach hinten gezogen. Vier gegen einen ist einfach nicht fair.

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