Ich werde langsam wach und öffne meine Augen. Vom Gefühl her, ist es noch mitten in der Nacht. Ich höre Beca ruhig neben mir atmen. Langsam drehe ich meinen Kopf und schaue auf die Uhr: 1:15 Uhr. Ich seufze leise. Becas Arm ist unter meinem Kopf und mein Arm ruht auf ihrem Bauch. Vorsichtig versuche ich mich von ihr zu lösen.
„Wo willst du hin?"Mein Gott ist sie aufmerksam.
„Ich... in mein Zimmer. Stacie macht sich bestimmt Sorgen." sie nickt und setzt sich langsam auf, dabei zieht sie die Decke mit und hält sie vor ihren Oberkörper.
„Ok. Ist vielleicht auch besser so, muss ja nicht jeder wissen, was wir hier getrieben haben." sie zwinkert mir zu und lässt ihren Blick wieder über meinen nackten Körper wandern.
Schnell stehe ich auf und suche meine Sachen zusammen, die überall auf dem Boden verteilt liegen. Beca lässt sich aufs Bett zurück fallen und schaut mir genau dabei zu, wie ich mich anziehe.
„Was ist das für eine Narbe?" fragt sie plötzlich.
Ich drehe mich um und folge ihrem Blick auf meine Rippe. Die Narbe ist von einem Außeneinsatz, wo uns Bankräuber durch einen Wald entkommen sind, aber das kann ich so nicht sagen.
„Bandenkrieg. So eine bitch wollte mich damit aufhalten. Ist nicht gelungen."
Ich grinse und ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf. Sie beugt sich wieder nach vorne und lehnt sich auf ihre Ellenbogen. Ihre Stirn runzelt sich etwas, als würde sie nachdenken.
„Gut ich... gehe dann?"
Beca grinst und hebt ihren Zeigefinger. Sie macht eine Geste und schaut mir in die Augen.
„Komm her."
Wie auf Autopilot bewege ich mich zu ihr. Ich beuge mich runter, sie zieht etwas an meinem Oberteil und drückt ihre Lippen auf meine. Dieses mal langsam. Ich lege eine Hand an ihre Wange und küsse sie härter. In diesem Kuss ist nichts sexuelles, er scheint voller Gefühle zu sein.
„Bis später Chlo." sagt sie noch, bevor ich die Tür aufmache.
„Ja, bis dann Becs." während ich die Tür schließe, höre ich sie leise lachen.
Ich gehe den Gang entlang und an ein paar Wachen vorbei, die mich irritiert anschauen.
„Du solltest im Bett sein." ich antworte gar nicht und gehe weiter zu meiner Tür.Ich öffne sie schnell und knalle sie hinter mir zu. Stacie quiekt und dreht sich um, dabei fliegt sie aus dem Bett.
„Arggg Chloe, was soll das? Und oh Gott was ist passiert??"
„Stacie ich... muss dir was gestehen..."
Stacie und ich biegen um die Ecke in den Essenssaal. Wir sind fast die Letzten, kein Wunder bei der Zeit, die Stacie vor dem Spiegel verbracht hat.
„Erzählst du's mir jetzt?" fragt sie leise, aber ich ramme ihr nur meinen Ellenbogen in die Seite und gehe weiter.
Wenig später sitzen wir beim essen und ich merke, wie Stacie neben mir immer wieder hoch schaut. Nun folge ich ihrem Blick und sehe Aubrey an der Wand lehnen. Sie hat Kopfhörer in den Ohren und scheint zu telefonieren. Ich drehe meinen Kopf zu Stacie, die ein lüsternes lächeln auf den Lippen hat, ich weiß genau, was sie sich geraden ausmalt. Als ich sie darauf ansprechen will, sehe ich Beca durch die Tür kommen. Sie rennt sofort zu Aubrey und hält ihr ein Blatt Papier unter die Nase. Ich muss grinsen, als ich den kleinen Knutschfleck an ihrem Hals sehe, den sie nicht mal versucht hat, zu verstecken. Aubrey ließt über das Papier und nickt. Als Beca wieder aus dem Raum geht trifft ihr Blick meinen. Sofort verformen sich ihre Lippen zu einem lächeln. Ich kopiere das und bemerke die Schmetterlinge in meinem Bauch. Sofort schaue ich wieder runter und atme tief durch. Ich kann mich doch nicht in den Feind verlieben? Nicht schon wieder.

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Special Treatment
AçãoIn dieser Geschichte geht es um einen Undercover-Einsatz von Chloe und ihrem Team in einer gefährlichen kriminellen Organisation, der unter anderem Beca angehört. Die Geschichte ist aus der Sicht von Chloe geschrieben.