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Das erste, was ich wahrnehme, ist das Rauschen des Meeres. Ich lasse meine Augen zu, muss erst mal realisieren, wo ich bin. Ich will meine Hände bewegen, aber eine davon ist in Handschellen. Langsam öffne ich die Augen. Ich bin in einem Schlafzimmer, die Wände und der Boden aus Holz. Ich kann den Geruch von Salzwasser wahrnehmen. Meine Hand ist am Bettpfosten festgemacht. Ich setze mich auf und schaue aus dem kleinen Fenster. Wasser, das Meer, himmelblau und einfach wunderschön. Bin ich im Himmel? Mein Kopf pocht, alles wirkt wie ein Traum. Plötzlich fliegt die Tür auf und Beca steht im Raum.

„Guten Morgen Sonnenschein." sagt sie sarkastisch.

Ich schaue sie weiter ungläubig an. Sie hat eine kurze Hose an und ein Top. Ich schaue an ihr herunter und beiße mir dabei auf die Lippe. Selbst in Trance und völlig ahnungslos, was gerade um mich herum passiert, muss ich sie anstarren.

„Wo... sind wir?"

„Im Paradies."

Ich ziehe eine Augenbraue hoch und will mich gerade hinsetzen, da schaue ich das erste mal an mir herunter. Ich habe einen blauen Bikini an und bin nur halb zugedeckt. Sofort werden meine Augen groß.


„Was zum... wieso habe ich das an? Wer hat...?!"

Beca grinst und lässt ihren Blick über meinen Körper wandern.


„Das war ich." sagt sie mit einem zwinkern. „Also pass auf Chloe, ich erkläre das nur einmal und du solltest besser gut zuhören."

Ich nicke und schaue ihr wieder in die Augen. Jetzt merke ich auch die Hitze im Zimmer, draußen müssen es locker 30 Grad sein.


„Wo wir sind zählt nicht und erfährst du nicht. Wichtig ist, dass du nicht versuchst es herauszufinden. Du wirst nicht versuchen mit anderen in Kontakt zu treten. Sollten wir das mitbekommen, hast du schneller eine Kugel im Kopf als du 'sorry' sagen kannst. Verstanden?"

Ich nicke und ziehe an meiner Hand. Sie ist inzwischen taub und tut verdammt weh. Beca registriert das und zieht einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche.

„Du brauchst nicht versuchen dich zu wehren, oder hier zu verschwinden. Du kommst hier ohne uns sowieso nicht weg." sagt sie, während sie sich neben mich stellt.

Sie öffnet die Handschellen und mein Arm fällt aufs Bett. Sofort kneife ich die Augen vor Schmerzen zu und atme lange aus. Beca setzt sich neben mich und streichelt mit ihrem Daumen leicht über mein Handgelenk.

„Na komm, draußen ist es wunderschön." sie steht auf und lässt die Tür auf.

Ich kann einen Strand sehen, etwa 100 Meter entfernt, davor einen Steg. Ich stehe langsam auf und gehe durch die Tür. Mein Gehirn scheint noch immer benebelt, da ich auf dem Weg etwas hin und her schwanke. Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust, dann sehe ich ein Handtuch auf einem Stuhl und wickle es mir um. Ich gehe durch eine weitere Tür und stehe auf einer Holzterrasse. Am Ende ist eine kleine Leiter, die ins Wasser führt. Mein Mund fällt auf, ich habe noch nie so etwas schönes gesehen, es ist wirklich das Paradies. Wir scheinen in einem kleinen Haus mitten im Meer zu sein, nur durch den Steg mit der Insel vor uns verbunden. Rechts von mir ist ein kleiner Pool, in dem Stacie und Aubery sind. Letztere wirft mir wieder einen kalten Blick zu. Ich gehe einen Schritt nach vorne und lasse mich auf einen Sessel fallen. Die Sonne brennt auf meiner Haut, langsam lege ich das Handtuch ab und schließe die Augen.

„Wasser?"

Ich blinzle und sehe Beca vor mir stehen, inzwischen hat auch sie nur noch einen Bikini an. Vorsichtig nehme ich die Flasche aus ihrer Hand und schaue wieder nach vorne. Die Insel vor uns ist von Palmen übersät, der Sandstrand und das türkis-blaue Wasser um uns herum lassen mich wirklich glauben, im Paradies zu sein. Mein Blick fällt zurück zu Beca, die sich langsam um mich herum bewegt und sich auf den Stuhl neben mich fallen lässt. Sie nippt an einem Glas mit brauner Flüssigkeit, vermutlich Alkohol. Mein Blick fällt auf ihre Haare, ihren Oberkörper.

Special TreatmentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt